Gestern nacht war es mal wieder soweit: Hollywood feierte seine alljährliche Großartigkeit bei der 87. Oscarverleihung, und dabei musste der Krieg der Sterne natürlich zumindest eine Nebenrolle spielen. Bzw. sogar mehrere, denn in der Musiknummer zum Auftakt fehlten weder Lando, noch Darth Vader.
Bei den Preisträgern sind Krieg-der-Sterne-Veteranen im Gegenzug eher spärlich gesät: Für seine Arbeit an Grand Budapest Hotel gewann Episode-II-Mitarbeiter Mark Coulier einen Oscar für die beste Maske. Nicht durchsetzen konnte sich hingegen ILM: Der Effektoscar ging in diesem Jahr nicht an Captain America, sondern an Interstellar.
Dennoch konnte ILM auch in diesem Jahr eine Oscar-Party feiern: Bereits vor zwei Wochen wurden die Technik-Oscars vergeben, und dort stand ILM gleich doppelt im Rampenlicht. Für die Entwicklung von PhysBam, einer Programmroutine für die physikalisch korrekte Simulation von Elementen im Raum, die unter anderem den Zerstörungsorgien in Transformers und den Gesichtstentakeln von Davy Jones auf die Sprünge half, gab es Oscar-Gold für den an Indy 4 direkt beteiligten Brice Criswell und Episode-III-ILMler Ron Fedkiw.
Einen weiteren Technik-Oscar erhielt ILM für die Entwicklung des ILM-Shape-Sculpting-Systems, das seit seiner Einführung vor knapp 10 Jahren eines der Standardwerkzeuge von ILM für die schnelle Bearbeitung der Darstellung und Animation von CG-Figuren geworden ist. Geehrt wurden hierfür Colette Mullenhoff, Cary Phillips (Die Rückkehr der Jedi-Ritter, Die dunkle Bedrohung), Nicolas Popravka (Die dunkle Bedrohung) und Philip Peterson. Mehr über ILM bei den Technik-Oscars findet ihr hier.
Und noch eine Nominierung sollte erwähnt werden: Gary Rizzo von Skywalker Sound war für die Tonmischung von Interstellar im Rennen, unterlag am Ende aber dem Ton-Team von Whiplash. Grämen dürfte ihn das nicht allzu lange, denn seinen Inception-Tonoscar kann ihm niemand mehr wegnehmen.
Und Stichwort Oscars und ihre Aufbewahrung: Wenn ihr euch fragt, was Oscar-Preisträger eigentlich mit ihren Statuen treiben, sei euch dieser Fotobericht des Guardian empfohlen, wo unter anderem Mark Coulier und ILM-Altmeister Dennis Muren zu Wort kommen.
Seite 1
loener
Redakteur
@Ioener
Allzu viel Show war meines Erachtens gar nicht da, aber was da war, fand ich gut gemacht. Neil Patrick Harris hat wirklich Moderationstalent, was er zu Beginn mit eben jener Gesangseinlage unter Beweis gestellt hat.
Bester Gag IMHO:
"The subject Edward Snowden could'nt be here tonight for some treason..."
STARKILLER 1138
Redakteur
Jake Sully
DarthMirko
Habe mir auch schon überlegt, in welchen Kategorien TFA zumindest nominiert werden könnte...
Tatsache ist aber, das Star Wars im Allgemeinen Blockbuster-Kino ist, und solches ist so gut wie nie für die künstlerisch wichtigen Kategorien wie "Bester Film" oder dergleichen nominiert.
Technisch erwarte ich allerdings schon einige Einzüge!
"Visual Effects" ist im Grunde ein Muss für TFA; "Sound Design" finde ich auch sehr denkbar; eventuell noch Schnitt, Sound Editing; vllt. gar "Bestes Original-Drehbuch" für Herrn Arndt?
Wie gesagt, nur Gedankenspiele.
STARKILLER 1138
Redakteur
STAR WARS ist eben noch immer omnipräsent. Wenn auch (wieder) nur die OT. Hier eine kleine Auflistung:
Wie schon erwähnt wurde: Darth Vaders erster Auftritt auf der Tantive IV war in der Eröffnungsnummer. "Billy Dee as Lando" war ebenfalls drin und nicht zu vergessen: die tanzenden Stormtrooper im Hintergrund
Leider scheint es nun aber auch dazu zu gehören, dass man sich jedes Jahr während der "In Memoriam" Passage von irgendeinem kreativen Kopf der OT verabschieden muss. In diesem Jahr: Joseph "Joe" Viskocil (Miniature explosions and optical effects, ANH & TESB). Flankiert wurde sein Portrait von der Zeichnung eines X-Wings.
Gut fand ich auch, wie Steven Gätjen (Pro7) im Vorfeld am roten Teppich Lupita Nyong'o während ihres Abgangs noch scherzhaft fragte: "Can you tell us anything about Star Wars?" Und sie erwartungsgemäß kopfschüttelnd, aber lächelnd davon ging.
Schauspieler der Saga hab ich bloß folgende gesehen:
Liam Neeson (Episode 1)
Lupita Nyong'o (Episode 7)
Sowie ein paar Gerüchte-Kandidaten Benedict Cumberbatch, Felicity Jones u.a.
@STARKILLER 1138:
Ich glaube, wenn dann müsste das TFA Drehbuch für bestes adaptiertes Drehbuch nominiert werden, da das Ganze ja alles immer auf dem Originalfilm von 1977 basiert/aufbaut. Realistische Nominierungen wären aber durchaus (natürlich voll spekulativ):
Best Visual Effects
Best Make-Up & Hairstyling
Best Costume Design
Best Original Score
Best Cinematography
Best Sound Editing
Best Sound Mixing
Best Film Editing
Best Production Design
(zuletzt geändert am 23.02.2015 um 12:48 Uhr)
Großartig fand ich im Vorfeld wie Steven Gätjen Lupita Nyong'o interviewte und zum Schluss sein Glück versuchte:
Steven: "Tell us about Star Wars."
Nyong'o: "Ha ha, no" (und geht lachend weg)
Ich hab die Verleihung wie fast jedes Jahr verfolgt. Nur fehlten mir bereits im Vorfeld die wirklich großen Filme, welche die Leute in großen Mengen begeistern. Grand Budapest Hotel, Whiplash, Boyhood oder The Imitation Game sind Filme die zwar ganz bestimmt gut gemachte Filme sind, aber ich glaube nicht, dass man hier nachträglich lange drüber redet.
Birdman war ein tolles Experiment und wurde eine tolle Bühne für die Schauspielerei, aber als besten Gesamtfilm empfand ich den Streifen nun nicht. Boyhood ist die übliche Familiengeschichte mit der Besonderheit der 12 jährigen Drehzeit.
Eigentlich fand ich von den mehrfachnominierten Filmen nur Interstellar richtig klasse, dieser wurde IMO auch etwas zu wenig gewürdigt.
Ich hoffe im nächsten Jahr ist wieder etwas mehr für Jedermann dabei... Dann kann ich u.a. auch Star Wars die Daumen drücken.
Neil Patrick Harris (Barney Stinson) machte die Sache übrigens solide und hatte ein paar gute Gags bei. Jedoch fehlte das gewisse Etwas. Wurde vielleicht auch durch die eher Pep-losen Nominierungen bekräftigt.
Soweit meine Meinung zu den Oscars...
TiiN
@Lord Galagus
Ja oder so. Bei den Drehbuch-Unterschieden habe ich noch nie so recht durchgeblickt.
So ungefähr stelle ich mir die Liste auch vor, so wie du sie aufführst (oder sagen wir, Nominierungen dort überall wären schon 'ne runde Sache!).
Wobei ich leichte Zweifel hege, ob Williams noch genug Feuer im Komponierarm hat, um seine Musik nomiert-gerecht zu machen...
Weiß grad gar nicht, wie es mit den letzten SW-Score-Nominierungen aussah, weiß es jemand besser?
Wünschen würde ich es ihm natürlich. Nicht dass der Mann noch viel mehr Nominierungen und Auszeichnungen nötig hätte (er wurde ja auch bei der Score-Nominierung erwähnt!)
Einen Oskar für sein Lebenswerk könnte er aber ruhig bald erhalten (falls er nicht schon hat)!
@Tiin
Ja, Interstellar hätte ich gern ein, zweimal mehr da gesehen.
Generell ist es ja bei den Oskars scheinbar so, dass ein bestimmter FIlm gleich auf jeden Fall mehrere abräumen muss, diesmal waren es "Birdman" und "Grand Budapest Hotel".
(zuletzt geändert am 23.02.2015 um 13:10 Uhr)
STARKILLER 1138
Redakteur
@STARKILLER 1138:
"Wobei ich leichte Zweifel hege, ob Williams noch genug Feuer im Komponierarm hat, um seine Musik nomiert-gerecht zu machen..."
--> Das wird er und die Academy nominiert ihn sowieso mitlerweile für fast jeden neuen Score, den er in den letzten Jahren geschrieben hat. Ganz gleich wie neu und originell er war. Nicht falsch verstehen. Ich liebe alle diese Scores... aber sie bringen im Grunde auch nichts Neues zu Williams Repertoire:
2011: "The Adventures of Tintin" (Typischer Williams-esquer Adventure-Score)
2011: "War Horse" (Typischer Williams-esquer Familienfilm-Score)
2012: "Lincoln" (Typischer Williams-esquer Drama-Score)
2013: "The Book Thief" (Mix aus Williams-esquen Drama- und Familienfilm-Scores)
"Weiß grad gar nicht, wie es mit den letzten SW-Score-Nominierungen aussah, weiß es jemand besser?"
--> Die Prequels wurden alle nicht für den Oscar nominiert. Aber die Scores der OT waren alle nominiert mit einem Sieg für ANH. Die Prequel-Scores können aber immerhin mit zwei Grammy-Nominierungen glänzen.
"The Phantom Menace": Grammy-Nominierung für bestes Soundtrack-Album
"Revenge of the Sith": Grammy-Nominierung für bestes Soundtrack-Album
"Einen Oskar für sein Lebenswerk könnte er aber ruhig bald erhalten (falls er nicht schon hat)!"
--> Hat er noch nicht. Aber nach 49 Oscar-Nominierungen und den unzähligen unvergesslichen Filmmusiken hat er es mehr als verdient.
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare