Zum Sonntagsausklang gibt es Neues von der L.A. Times zu Lucas' Museumsplänen:
George Lucas meinte am Freitag, dass Komplikationen bezüglich seines Plans, das Lucas Museum of Narrative Art am Seeufer in Chicago zu erbauen, vielleicht Los Angeles zurück ins Rennen holen.
Letzten Sommer drängte Los Angeles' Bürgermeister Eric Garcetti den 'Star Wars'-Macher zu L.A. als Standort, aber die Stadt zog Chicago gegenüber den Kürzeren.
'Wir müssen immernoch einiges an Gerichtsverfahren und anderen Dingen in Chicago durchmachen,' sagte Lucas kürzlich während eines Telefongesprächs bei den Werbekampagnen seines anstehenden Films 'Strange Magic'.
'Sowie wir durch sind, machen wir uns auf den Weg. Aber noch immer besteht die Möglichkeit, dass es Chicago nicht machen kann.' meinte Lucas.
Die vorgeschlagene Stelle in Chicago liegt neben den Shedd-Aquarium und dem Field Museum am Michigan-See – falls alles nach Plan verläuft, wurde eine Öffnung im Jahre 2018 erwartet.
Im November ging eine Umweltgruppe, Friends of the Park, rechtlich gegen das Museum am Bundesgericht vor mit der Aussage, es würde das Ökosystem des Seeufers durcheinander bringen.
Falls Lucas' Pläne für Chicago scheitern, sagt er, er habe noch andere Orte im Blick, darunter Los Angeles.
'Der Vorteil von Los Angeles ist, dass es auf dem USC-Campus liegt und ich muss nicht jahrelang damit verbringen, an allem vorbeizukommen.', meinte Lucas. 'Das ist ein Vorteil, denn ich will das zu meinen Lebzeiten noch durchkriegen.'
Lucaas wurde im Mai 70. Aber er hat Chicago noch nicht aufgegeben.
'Ich habe Vertrauen auf Chicago und [Bürgermeister] Rahm [Emanuel], der sich der Sache verschrieben hat,' meinte Lucas. 'Aber er steht nächste Woche auch zur Wahl.'
Die Geräusche, die sie hören, sind Millionen Einwohner von Los Angeles, die zugunsten des Museums aufschreien, welches Gegenstände aus der persönlichen Sammlung von George Lucas ausstellen wird, darunter Requisiten zu 'Star Wars' und Kostüme.
Lucas ist dafür bekannt, Pläne gegen vehemensten Widerstand verbissen durchzusetzen. Er versuchte jahrelang, ein voll funktionsfähiges Studio im Lucas Valley in Marin County zu errichten.
'Ich hatte 25 Jahre lang versucht, es zu erbauen,' sagte Lucas zur dritten Erweiterung. Die erste, auch als Skywalker Ranch bekannt, wurde in den späten 70ern gebaut. Später expandierte es zur angrenzenden Big Rock Ranch. Aber im Jahre 2012 erlebte Lucas lokal Opposition bezüglich einer dritten Erweiterung.
[...]
Den ganzen Artikel könnt ihr bei der L.A. Times nachlesen. Habt einen schönen Sonntagabend.
Seite 1
DerAlteBen
General
Hm, so langsam riecht es für mich nach einer Verschwörung gegen ihn! Echt jetzt!
Als ob man ihm absichtlich Steine in den Weg legt!
Da wird doch wohl nicht jemand von ganz oben auf ihn sauer sein, weil er in den Prequels die Banken als Komplizen der Drahtzieher von Kriegen an den Pranger stellt?
Aber generell sind die Prequels ja sehr systemkritsch, da gibt's wie bei uns z.B. korrupte Politiker, False Flag-Attentate usw. Dann noch die Aussage von Padme, "...ob wir wirklich auf der richtigen Seite stehen".
Da hat der George vielleicht in ein mächtiges Wespennest gestochen!
Das könnte auch der Grund sein, warum im Netz so stark auf die Prequels herumgehackt wird - als ob da eine ganze Denunzierungs-Industrie dahintersteckt!
Wer weiß...
(zuletzt geändert am 18.01.2015 um 22:31 Uhr)
dmhvader
@dmhvader:
Du wirst es nicht glauben, aber mir ging´s ähnlich als ich von den Schwierigkeiten seines Museumsprojekts las und ich halte eine solche "Verschwörung" gegen ihn nicht einmal für sonderlich abwegig. Man darf nicht vergessen, dass die Entstehung der PT inmitten der neokonservativen Ära fiel, die mit dem systemkritischen Ansatz der PT nicht sonderlich viel am Hut hatte.
Man denke vor allem an die Szene aus ROTS von der Proklamation des Imperiums durch Palpatine, die fast wortwörtlich George W. Bush zitierte. Das muss für so manch einen neokonservativen Entscheidungsträger wie ein Schlag ins Gesicht gewesen sein. Es würde mich daher nicht wundern, wenn solche Leute verhindern wollen, dass Lucas sich selbst ein Denkmal setzt.
DerAlteBen
@ DerAlteBen
Interessante These.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an die Episode III-Premiere in Berlin, als George Lucas auf einer Pressekonferenz von einem Journalisten gebeten wurde, die Story von ROTS in wenigen Worten zu beschreiben.
Lucas antwortete sinngemäß: "Im Grunde genommen geht es darum, wie aus einer Demokratie eine Diktatur wird, also das, was momentan bei uns in den USA geschieht."
Das läßt doch tief blicken.
Anakin 68
@DerAlte Ben:
Den Satz meinste sicher, oder?
„Wenn Ihr nicht auf meiner Seite seid, dann seid Ihr mein Feind“! - Anakin in EIII gegen Obi Wan!
Nach dem Anschlag von 2001 hat George W. Bush ja „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ gesagt.
Da kritisiert Lucas ganz klar die Bush-Regierung, die anscheinend so mächtig ist, dass sie jetzt wieder einen neuen Präsidentschafts-Kandidaten aus der Familie stellt.
Leider können wir hier in D nicht wirklich was dagegen unternehmen, das muss die amerikanische Bevölkerung selber machen. Ich fürchte aber, dass wenn es weltweit wieder mehr kracht (wie jetzt gerade), werden viele Amis erneut nach einem "starken Führer" rufen, und dann kommt der nächste Bush - und dann kracht es noch mehr! Wir haben ja noch den Brennpunkt Ukraine vor der Haustür...
dmhvader
Naja, wie George Lucas mal selbst sagte: Er hatte die Studentenbewegung in San Francisco in den 60ern miterlebt. Da tickte man politisch schon in eine bestimmte Richtung. Insgesamt wirkte Lucas auch immer so, dass er es mit Bürokratie nicht so hat.
An eine Verschwörung glaube ich zwar nicht. Auch Unternehmen müssen in den USA zuweilen die aberwitzigsten bürokratischen Hürden nehmen. Aber z.B. der USC-Campus wäre nun irgendwie ein deutlich sinnvollerer Standort für solch ein Museum als Chicago.
(zuletzt geändert am 19.01.2015 um 11:13 Uhr)
Marcus Brody
@dmhvader:
Ich meinte eigentlich Palpatines Rede im Senat, worin er beteuert, dass die Republik zu deren Sicherheit und Frieden in ein Galaktisches Imperium umgestaltet werden müsse und die der Ansprache von Bush im US-Kongress nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sehr ähnlich war. Padmé kommentierte Palpatines Rede mit dem Satz "So geht die Freiheit zugrunde, unter donnerndem Applaus."
DerAlteBen
Sehr interessant wohin die Diskussionen im SW Forum immer hinführen können ohne den eigentlichen Bezug zu verlieren.
Ich frage mich allerdings ernsthaft ob die Amerikaner überhaupt soweit denken. Die haben doch nur Geld im Kopf. Da werden eigene Werte ganz schnell vergessen. Und ich rede jetzt von Konzernen und Bürokraten und nicht von den gesellschaftlichen Schichten.
OvO
@OvO: Ich finde es vor allem krass, wie viele Amis schon chronisch krank und dröge sind von dem ganzen US-Industrie-Fraß, der uns jetzt demnächst auch serviert wird (Stichwort: TTIP).
Als ob ein Volk davon wirtschaftlich produktiver/kreativer wird. Aber darüber machen sich die Megakonzern-Bosse und "Politiker" anscheinend gar keine Gedanken, die jammern immer nur, warum viele Facharbeiter fehlen - und versuchen dann, sie sich woanders zu holen.
Oh, jetzt habe ich tatsächlich doch den Bezug verloren!
Alles gute für Dein Museum, George! Wenn die Amis ihn nicht haben wollen, soll er doch zu uns kommen!
(zuletzt geändert am 19.01.2015 um 14:11 Uhr)
dmhvader
Nunja, da unterscheidet sich Deutschland aber leider keineswegs von Amerika... Und so schlimm wie es immer dargestellt wird im TV ist es nun auch nicht. Gibt solche und solche. Son Abkommen braucht man dazu garnicht. Die Leute gehen am WE halt lieber nach Mäcces und kaufen Fleisch für 1 Euro und frisches Gemüse &Nüsse wenns geht garnicht mehr. Da braucht man sich nicht wundern.
Achja, und die Konzerne und Politiker machen sich da durchaus Gedanken drüber. Der Werdegang ist durchaus gewollt. Denn wer satt und hirntot ist geht nicht auf die Straße.
(zuletzt geändert am 19.01.2015 um 15:11 Uhr)
OvO
Marcus Brody
OvO
Um mal wieder auf das Thema zurückzukommen:
Meiner Ansicht nach wird die politische Relevanz der Prequels hier doch ein wenig überschätzt.
Wahrscheinlich lebt am Ufer des Lake Michigan irgendein Käfer, den man nicht dem Stress einer aufwendigen Umsiedlung aussetzen möchte.
Die hier formulierten Verschwörungstheorien halte ich jedenfalls für stark übertrieben. Natürlich hat sich Lucas mit den Prequels und mit Indy 4 in den Staaten und international viele Feinde gemacht. Das liegt aber sicher nicht an den politischen Statements dieser Filme...
(zuletzt geändert am 20.01.2015 um 09:00 Uhr)
Pizza the Hutt
Solange diese "Feinde" nur aus Internet-Geeks bestehen, die über ihre zerstörte Kindheit weinen, kann er es ja gelassen sehen.
Lucas hat sich bei den Prequels halt ein bisschen in der Geschichte bedient. Es wird ihm auch niemand übel genommen haben, dass ein bisschen Weimarer Republik in den Episoden I bis III anklingt. Die damals aktuellen Verweise auf George W. Bush fand ich da aber recht gelungen, auch wenn Lucas dadurch wohl kaum auf einer Schwarzen Liste der Republikaner gelandet ist. Genauso hat er in Episode III Bilder eingebaut, die an das Columbia-Unglück von 2003 erinnerten. Das hat ihm die NASA auch nicht übel genommen.
Marcus Brody
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare