Bei der Arbeit an seinem Buch How Star Wars Conquered the Universe hatte Autor Chris Taylor unter anderem Gelegenheit, mit Gary Kurtz zu plaudern, dem Produzenten von Krieg der Sterne und Das Imperium schlägt zurück. Via Mashable hat er nun einige der interessantesten Aussagen von Kurtz online gestellt:
Über den Ursprung der Saga
Jeder kennt die Geschichten, dass wir versucht haben, die Flash-Gordon-Filmrechte von King Features zu erwerben. Sie waren auch gar nicht abgeneigt, aber sie hatten viel zu strenge Vorgaben, sodass uns sofort klar war, dass die Aussichten nicht gerade rosig waren.
Krieg der Sterne sollte dann eine Flash-Gordon-ähnliche Science-Fiction-Geschichte sein, und das hatte es schon lange nicht mehr gegeben. Der letzte Film dieser Art war wohl 1956 Alarm im Weltall gewesen. Danach ging es im Science-Fiction-Bereich generell bergab. Eigentlich wurden dann nur noch Horrorfilme im Stil von Der Schrecken vom Amazonas gedreht oder Alien-Invasionen aus dem Weltall oder diese deprmierenden Geschichten über postapokalyptische Zustände. Nichts davon war besonders unterhaltsam.
Wir wollten deshalb die Energie dieser Weltraumopern wie Flash Gordon und Buck Rogers einfangen, weil das eben so lange nicht mehr gemacht worden war. Während der Arbeit an American Graffiti sprachen wir häufig darüber, weil damals noch die Möglichkeit im Raum stand, den Film als Teil unseres Vertrags mit United Artists umzusetzen. Der sah einen Rock'n'Roll-Film und einen namenlosen Science-Fiction-Film vor.
Mehr stand damals auch nicht fest. Wir hatten keine Ahnung, wie der Science-Fiction-Film aussehen würde, redeten aber oft und häufig über Flash-Gordon-artige Geschichten.
Mit Akira Kurosawas Die verborgene Festung hat Krieg der Sterne allerdings nicht wirklich etwas zu tun. Natürlich gibt es Ähnlichkeiten, wenn man es darauf unbedingt anlegt. Die beiden Bauern, der Transport einer Prinzessin durch feindliches Gebiet. Das ist ein recht einfach gestricktes Action-Abenteuer, die ähneln sich meines Erachtens immer irgendwie.
Wer die verschiedenen Drehbuchfassungen gelesen hat, wird wissen, dass sich die Geschichte schrittweise entwickelt hat. Die Figuren haben sich im Laufe der Zeit sehr verändert.
Der Krieg der Sterne und Joseph Campbell
Dass der Krieg der Sterne mythologischer Natur ist, kam aus meiner Sicht wohl erst über spätere Interviews ins Spiel, in denen die Geschichte auf Der Heros in tausend Gestalten bezogen wurde.
Wenn man sich diese ganzen Geschichten rund ums Erwachsenwerden aber einmal genauer ansieht, wird man feststellen, dass sie alle zu diesem Modell passen. Hollywood hat immer schon solche Geschichten erzählt, schon seit den 20ern. Es gibt eine schier unendliche Zahl von Geschichten, die zu diesem Heldentypus passen.
Das alles wurde einfach nur davon überschattet, dass ausgerechnet der Krieg der Sterne so eng mit Campbell verknüpft worden ist. Und das passierte umso mehr, als George irgendwann ein Interview über Campbells Buch und die Verbindungspunkte gab. Und ja, diese Verbindungen gibt es, aber ich halte das insgesamt doch für überanalysierend.Die Enterprise-Connection
George sprach damals viel über Raumschiff Enterprise. Die erste Serie bestand ja zu weiten Teilen aus menschlicher Interaktion. Sie hatte auch Humor, aber es ging vor allem um das Zwischenmenschliche. Intergalaktische Schlachten gab es hingegen kaum, weil dafür gar nicht das Geld vorhanden war.
Die Ansiedlung der Serie in der Zukunft war wirklich inspirierend. Man wagte es dadurch, über Reisen zu fernen Galaxien und die Begegnung mit anderen Kreaturen nachzudenken. Ich denke insofern, dass das tatsächlich eine der Inspirationsquellen war. Flash Gordon funktionierte schließlich auch schon so.Das Budget
Anfangs sagten wir Fox, dass wir den Film für 7 Mio. USD drehen könnten. Das war allerdings nur eine grobe Schätzung, um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Dann sah sich die Effektabteilung von Fox das Drehbuch an und befand, dass wohl schon die Spezialeffekte 7 Millionen kosten würden. Am Ende bekamen wir ein Budget von 9 Millionen zugesprochen und drehten den Film letztlich für 10,1 Millionen.
Und gegen Ende der Dreharbeiten wurde es dann auch eng. Ich musste Laddie anrufen und ihn um weitere 50.000 USD bitten, damit wir noch eine Kulisse bauen und die Szene drehen konnten, in der die Leute vor der Ankunft von Vader und den Sturmtruppen durch den Blockadebrecher rennen.
Das war die letzte Szene, die Hauptdarsteller waren längst wieder zuhause, und wir versuchten auf Teufel komm raus die letzte Deadline zu halten, bis zu der der Fox-Verwaltungsrat verlangte, dass wir fertig würden. Es gab damals lange Telefonkonferenzen mit Laddie und der Produktionsabteilung. Wir mussten einen zweiten Drehstab einrichten, um den Termin zu halten, was dazu führte, dass ich zum Regisseur des zweiten Teams wurde. Ich sagte ihnen zwar, dass das teurer kommen würde, als wenn wir noch eine Woche länger Zeit hätten, aber ihnen war das gleichgültig: Sie wollten einfach nur, dass wir schnellstens fertig wurden.
Episode IV oder nicht Episode IV
Wir überlegten damals, ob wir den Film Episode III oder IV oder V nennen sollten, irgendwas in der Mitte eben, aber Fox fand die Idee grauenvoll und dachte, dass das die Zuschauer nur verwirren würde. Und da hatten sie auch recht. Wenn man sich einen Film ansieht und der als die neue Science-Fiction-Attraktion angekündigt worden ist, und dann sieht man, dass er Episode III heißt, fragt man sich doch ernsthaft, was das soll.
Wir sahen das damals natürlich nicht so. Wir wollten ja unbedingt so nah wie möglich an Flash Gordon bleiben, und da schaltete man am Samstagmorgen eben den Fernseher ein und sah die achte Folge von Flash Gordon, und der Lauftext erklärte einem, was los war. Wir fanden es echt clever, das zu übernehmen, aber es war dämlich, weil wir niemandem erklären konnten, was es damit auf sich hatte.
Die Macht
An einem Punkt steckte diese ganze Energie in Kristallen, bzw. im Kaibur-Kristall. Das war die Quelle der Macht. Aber wir hatten eigentlich gar keine Zeit, eine esoterische Religion einzuführen, sondern brauchten etwas viel einfacheres, das schnell vorgestellt werden konnte.
In der wirklichen Welt definieren sich Religionen über Bezeichnungen. Man ist Christ oder Moslem oder Jude oder Buddhist oder Hindu. Sobald man eines dieser Worte sagt, weiß man, was dahintersteckt, egal ob man diese Religionen kennt oder nicht. Man hat eine ungefähre Ahnung von der Einstellung dieser Person.
Wir wollten also etwas ähnliches haben, nur eben mit einer Religion, von der noch nie jemand gehört hatte. So entstand eben das Konzept der Macht als diesem Energieding, und Ben Kenobi konnte sein Sätzchen darüber aufsagen, und dann war's das und wir konnten zum nächsten Punkt kommen.
Auf diese Weise wurde daraus praktisch gar nichts, und gerade deshalb funktionierte es so gut.
Wir haben damals aber lange Debatten über verschiedene religiöse Philosophien geführt, darüber wie die Menschen damit umgingen und wie wir das Ganze auf die einfachste Version herunterbrechen konnten. "Möge die Macht mit Dir sein" wurde unsere Version von "möge Gott Dich leiten". Wir wollten etwas ähnlich einfaches haben, eine alltägliche Formel, die einerseits mit der Macht in Verbindung stand, andererseits aber auch nicht zu komplex war.Krieg der Sterne als erstes Drittel einer größen Geschichte
Das stimmt einfach nicht. Es gab kleine Stückchen mit recht guten Ideen, die nicht im fertigen Film auftauchten, aber sobald das Drehbuch feststand und die Huycks noch einmal drübergegangen waren, war nicht mehr genügend Material für weitere Filme übrig.
Ein paar Ideen fielen einfach heraus, darunter der Wookiee-Planet. Das war einfach ein zu hoher Kostenfaktor. Andere Ideen wären aufgegriffen worden, wenn das Budget entsprechend hoch gewesen wäre. Wieder andere wurden später verwendet. Aber dieser Mythos von der Entstehung der Geschichte entstand erst in den Interviews, die George und ich damals gaben. Wir sagten, dass wir ein Stück aus der Mitte der Geschichte herausgenommen hätten, weil wir zu viel Material gehabt hätten und dass wir mehr Filme machen wollten.
Und nach dem Kinostart fragte uns Fox dann, ob wir nicht noch einen drehen könnten, und wir sagten, dass das wohl machbar wäre. Aus Kostengründen wäre es aber besser, wenn wir nicht einen, sondern zwei Filme machen würden, weil sich so die Kosten für die Kulissen und all das besser amortisieren würden. Und so wurde eine Trilogie daraus. Aber die weitere Geschichte stand damals noch nicht fest.Über das Holiday-Special
Am Anfang sollte es deutlich besser werden. Es gab da einige Gespräche mit der Produktionsfirma, die es für uns drehte, und am Ende wurde klar, dass wir aufgrund unserer Promo-Arbeit für Krieg der Sterne und der Arbeit an der Fortsetzung nicht die Zeit hatten, persönlich ein Auge darauf zu haben. Also übergaben wir ihnen das Projekt und führten später noch einige Gespräche mit ihnen. Wir gaben ihnen die Requisiten und die Schauspieler, und das war's dann.
Je näher der Ausstrahlungstermin rückte, desto entsetzter wurden wir dann. Die Beteiligten gaben einfach auf und gingen weg, das Ganze war einfach ein Schlamassel. Und letztlich war es eh überflüssig, aber Fox bestand darauf, dass man die drei Jahre bis zur Fortsetzung füllen und irgendetwas gezeigt werden müsse. Und das stimmte einfach nicht.Über seinen Ausstieg oder Rauswurf
Howard Kazanjian war damals schon aktiv und arbeitete an American Graffiti 2, während ich bereits mit Jim Henson über den dunklen Kristall redete. Er wollte den Film endlich auf den Weg bringen, und ich hinkte hinterher, weil ich an diese Krieg-der-Sterne-Projekte gebunden war.
George dachte wohl, er könnte den Film aus der Ferne leiten, indem er Kershner klare Anweisungen gab, aber Kersh ließ sich nicht dirigieren. George flog während des Drehs nur ein paar mal ein, und Kersh sagte ihm: Hey, Du wolltest, dass ich diesen Film drehe, und ich drehe diesen Film. Und das tat er auch, wenn auch manchmal zu langsam, weshalb wir mit einem zweiten Drehteam arbeiteten. John Barry war dort als Regisseur im Einsatz, starb aber noch in der ersten Woche. Ich übernahm dann, aber das warf uns ziemlich aus der Bahn.
Dann verstauchte sich Mark Hamill das Handgelenk und den Arm und fiel eine Weile aus, was weitere Verzögerungen mit sich brachte. In Norwegen hatten wir Probleme mit dem Wetter, den schlimmsten Schneesturm in Nordeuropa seit 40 Jahren.
Kersh war richtig gut im Umgang mit den Schauspielern, aber er war eben etwas langsam. Das Effektteam machte sich schon über ihn lustig, nachdem er eine Szene proben ließ und Anweisungen gab, wo Boba Fetts Schüsse in die Wand einschlagen sollten. Sie bohrten also ihre Löcher und brachten die Ladungen an, und dann ließ Kersh proben und baute alles um, und sie mussten neue Löcher bohren.
Ich habe versucht, das etwas aufzufangen, indem ich beim zweiten Drehteam Dampf machte. Wir drehten Sachen wie Luke in der Wampahöhle. Unser Kameramann, Peter Suschitzky, bewies großes Engagement, um sicherzustellen, dass die Beleuchtung 1:1 zu der des Hauptteams passte.
Und ich finde, Kersh hat tolle Arbeit geleistet. Die schauspielerischen Leistungen sind unübersehbar besser als noch in Krieg der Sterne. Das Ganze ist nicht nur besser geschrieben, sondern auch weniger comichaft gespielt und einfach realistischer.Über den Tonwandel bei Die Rückkehr der Jedi-Ritter
George hatte in der Zwischenzeit mit Steven Jäger des verlorenen Schatzes gedreht und war zu der Entscheidung gelangt, dass es Zeit wurde, nach Empire weniger ernst zu werden und eher mit einer Achterbahnfahrt zu enden. Er veränderte das Konzept für Die Rückkehr der Jedi-Ritter, und darüber gingen wir dann recht freundschaftlich auseinander, weil ich keine Lust hatte, einen weiteren Angriff auf den Todesstern durchzuexerzieren.
Die Originalgeschichte wäre aus meiner Sicht großartig gewesen. Sie war dunkler und endete damit, dass sich Luke in den Sonnenuntergang verabschiedet, und zwar allein. Das wäre recht bittersüß gewesen, aber auch deutlich dramatischer.
Ein Drehbuch dazu gab es natürlich nie, das waren alles nur Diskussionen. Und es gab viele Diskussionen: Ob Han Solo bei einem Überfall mitten in der Geschichte sterben sollte, was Harrison toll fand, und ob die Prinzessin die Führung ihres Volkes übernimmt und zur Königin gekrönt wird.
Aber all das wurde wohl von den Marketingleuten und den Spielzeugproduzenten abgelehnt, die ja weiterhin ihre Actionfiguren verkaufen wollten. Bei Superheldenfilmen passiert das bis heute. Nichts führt irgendwohin, es gibt nur jede Menge Action. Die Hauptfiguren sind allerdings nie auch nur ansatzweise in Gefahr. Vielleicht ist das auch unvermeidlich, wenn niemand eine so wichtige Einnahmequelle dauerhaft verlieren will.
Jedenfalls bin ich nicht sicher, ob es je eine komplette Geschichte dafür gab. All das wurde schon sehr früh abgelehnt, weil es zu melancholisch war. Und zu traurig für ein großes Finale.
Das Buch How Star Wars Conquered the Universe ist bei Amazon.de erhältlich.
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OvO
Uracil
Rebel247
Pepe Nietnagel
@ Pepe Nietnagel
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Das erste Buch dreht sich vor allem um den Entstehungsprozess der OT, während das zweite die mythologischen Hintergründe und Inspirationsquellen von Star Wars beleuchtet.
Beide sind auf jeden Fall sehr lesenswert.
Anakin 68
Nicodemus
Starkes Interview! Macht Appetit auf das Buch.
Der düstere dritte Teil hätte mich auch interessiert. Hört sich immer wieder interessant an, wenn darüber gesprochen wird.
Ich finde, dass Gary Kurtz's positiver Einfluss auf die ersten beiden Filme viel zu selten richtig gewürdigt wird. Er hat meiner Ansicht nach eine der wichtigsten Rollen bei der Erschaffung dieser Meisterwerke gespielt. Kurtz ist einfach einer dieser Produzenten (bei einigen Produktionen hat er ja auch andere Aufgaben übernommen), die verstehen, wie Filme funktionieren und was sie ausmacht.
In diesem Sinne: F*ck off, Rick McCallum!!!
Pizza the Hutt
DJ Skywalker
@Pizza the Hutt: Rick McCallum hat seine Filme zumindest jederzeit pünktlich und budgetgerecht fertigbekommen, während Kurtz Empire dermaßen in den Sand gesetzt hat, dass Lucas bei Fox betteln gehen musste. Was Kurtz natürlich nie zugeben würde.
Insofern würde ich es als Regisseur vorziehen, einen McCallum auf meiner Seite zu wissen.
Und was Kurtz' sonstige Einflüsse angeht: Vieles davon schreibe ich eher der ansonsten gebrandmarkten und vergessenen Marcia Lucas zu, denn die hat sich erwiesenermaßen für menschlichere Dialoge und Entwicklungen stark gemacht.
Kurtz... Nun ja, sagen wir mal so: Er ist schon ein Charakter, keine Frage...
Ich habe lange nicht mehr mit so großem Interesse etwas zum Thema Star Wars gelesen.
Was Kurtz zum Thema Return of the Jedi sagt, bricht mir schon das Herz. Er drückt genau das aus, was ich in bezug auf George Lucas und seinen Umgang mit der Saga empfinde. Und er ist mit diesem stillen Protest gegen die Kommerzialisierung der Geschichte ja nicht alleine (David Fincher hat sich ja ähnlich enttäuscht über Episode VI geäußert). Das Prinzip lustiger, bunter, unterhaltsamer scheint Lucas anzutreiben und hat eigentlich allen Nachfolgern von Episode V viel an Qualität geraubt. Ich sehe mich daher durch Kurtz in meiner Theorie bestätigt, dass Episode VI trotz seiner Stärken bereits Vorbote für die Prequels war.
- "[...] weil ich keine Lust hatte, einen weiteren Angriff auf den Todesstern durchzuexerzieren."
Jeder erwachsene Mensch mit ein wenig Vernunft und künstlerischem Anspruch muss diese Meinung teilen. Erschreckend, dass Kurtz sich hier nicht durchsetzen konnte.
- "Die Originalgeschichte wäre aus meiner Sicht großartig gewesen. Sie war dunkler und endete damit, dass sich Luke in den Sonnenuntergang verabschiedet, und zwar allein. Das wäre recht bittersüß gewesen, aber auch deutlich dramatischer."
Wie die Originalgeschichte geworden wäre, werden wir natürlich nie erfahren, aber ich habe das starke Gefühl, dass sie besser gewesen wäre, als das, was schließlich vorgelegt wurde. Zugegeben, der Abschluss von Lukes Geschichte gefällt mir. Der einsame Abschied ist jedoch eine reizvolle Idee, die in der ST vielleicht wieder aufgegriffen wird.
- "Aber all das wurde wohl von den Marketingleuten und den Spielzeugproduzenten abgelehnt, die ja weiterhin ihre Actionfiguren verkaufen wollten."
Das sagt der Produzent der ersten beiden Originalfilme! Wenn das nicht die Vorwürfe all jener stärkt, die von manchen als "Hater" und "Verbreiter schlechter Stimmung" bezeichnet werden, dann weiß ich auch nicht mehr. Schade, dass die Leute, die Star Wars vermutlich wirklich weiterentwickelt hätten, am Ende nicht mehr daran beteiligt waren.
Kurtz´ Äußerungen zu Episode VI machen mir auch ein wenig Sorgen bezüglich Episode VII. Denn die umsatzfreundliche Umgestaltung der Saga hat sich ja nicht nur in der PT in noch stärkerer Form fortgesetzt; die damit verbundenen Interessen werden in der Zwischenzeit nicht kleiner geworden sein. Die Ankündigung eines dunkleren Tones für die ST wird in meinen Augen durch den Disney-Vertrieb relativiert. Was Kurtz über Superheldenfilme und die Entwicklung ihrer Figuren sagt, ist absolut richtig, und könnte auch die kommende Trilogie betreffen. In diesem Kontext erscheint mir der Verkauf von Lucasfilm an Disney auch nicht mehr so befremdlich wie vor fast genau zwei Jahren, als die meisten davon überrascht wurden. Eigentlich hatte ich mir schon kurze Zeit später gedacht: ja, das passt. Ob da nun ein Schloss vor dem Film erscheint oder die Fox-Fanfare ertönt: was spielt das für eine Rolle? Ewoks könnten genauso gut Disney-Figuren sein.
George Lucas
DJ Skywalker
Kennt wer dieses Buch bzw. ist es empfehlenswert?
@OvO:
Stimmt, einen Spagat zwischen Kunst und Kommerz zu vollbringen ist sehr schwer und kommt selten vor.
Zitat: "Und ja, diese Verbindungen gibt es, aber ich halte das insgesamt doch für überanalysierend."
Für mich schwingt bei Kurtz ein negativer Unterton mit, aber vielleicht täusche ich mich auch.
McCallum ist die Sorte von Produzent, die sich nicht kreativ betätigt, sondern es als ihre Aufgabe sieht, den Regisseur bei der Umsetzung seiner Vision zu unterstützen. Von daher hat er seine Aufgabe sehr gut gemacht. Wie Filme funktionieren und was sie ausmachen, weiß auch McCallum. Kreative Probleme/Umsetzungsfehler bei den Prequels sind aber dem Regisseur geschuldet, der nebenbei in seiner Lebens- und Karrierephase den stärksten Produzenten zum Ja-Sager degradiert hätte.
Star Trek:
Dass mit Star Trek höre ich so zum ersten mal.
Hat wer eine Ahnung, ob Lucas die Guardians of the Galaxy-Comics kannte? Diese weisen auch einiges auf, was später in SW verwendet wurde.
Zitat: "Aus Kostengründen wäre es aber besser, wenn wir nicht einen, sondern zwei Filme machen würden, weil sich so die Kosten für die Kulissen und all das besser amortisieren würden. Und so wurde eine Trilogie daraus."
Es wurden doch keine Kulissen mehrfach verwendet ?!?
Zitat: "und endete damit, dass sich Luke in den Sonnenuntergang verabschiedet, und zwar allein."
Das hätte perfekt gepasst für Episode VII (sofern die Gerüchte um Luke stimmen sollten)!
Kaero
Dass die Rückkehr der Jedi-Ritter mal ganz anders daher kommen sollte, wissen glaube ich die meisten. Die Ewoks kamen erst später hinzu, ebenso der zweite Todesstern. Soweit ich mich recht erinnere sollten es statt Ewoks Wookies werden und der finale Kampf sollte nicht auf dem Todesstern sondern im Palast des Imperators stattfinden.
Viele Sachen wurden hier leider zum eher schlechten entschieden. Trotzdem ist die Rückkehr der Jedi-Ritter immer noch ein sehr toller Film. Als Kind fand ich ihn dementsprechend auch von allen am besten.
Lustigerweise passt das damalige Ende "Luke verabschiedet sich in den Sonnenuntergang" zu den vielen Gerüchten um Episode VII, dass Luke als verschwunden gilt. Fängt der Episode VII Lauftext etwa an mit "Luke Skywalker hat sich in den Sonnenuntergang verabschiedet." ?
TiiN
@DarthBock:
Zitat: "Und was nutzt mir die pünktliche Abgabe und Einhaltung der Budgets, wenn das Produkt Mist ist? Also mir als Konsumenten. Dass das Studio das toll findet ist schon klar."
Es gibt auch Filme, die nicht pünktlich beendet und deren Budget nicht eingehalten wurden, Spider-Man 3 zum Beispiel. Das Produkt war Mist, hat weder dem Konsument genützt, noch hat das Studio das toll gefunden.
Kaero
@ Anakin 68: Vielen Dank für deine Buch-Tipps. Die Bücher muss ich mich bald besorgen. Sieht sehr interessant aus!!!
Ansonsten finde ich, dass ihr mit Episode VI unfair ins Gericht geht. Sicher war Episode VI mal düsterer geplant. Nur damals sollte ja auch nach Episode VI auch nicht schluss sein, sondern alle drei Jahre weitere Filme erscheinen.
Lucas wollte nach Episode V nur noch seine Trilogie beenden und hat dann 10 Jahre garnicht mehr an Star Wars gearbeitet. Das der letzte Film dann ein Happy End bieten muss, steht für mich außer Frage. Man kann jetzt darüber diskutieren, ob die Ewoks eine gute Alternative zu den Wookies waren und ob der zweite Todesstern wirklich kreativ war, aber ich kann mich über Episode VI grundsätzlich nicht beklagen.
Ich gebe Gary Kurtz gerne recht, was die heutigen Comic-Verfilmungen betrifft. Bis auf die Dark Knigh Trilogie ist das alles auf simple Action ausgelehnt, spielt aber an den Kinokassen trotzdem Milliarden ein.
Star Wars unterscheidet sich da schon. In allen sechs Filmen hat Lucas neben Unterhaltung auch Informationen und Erziehungselemente hineingearbeitet. Und auf diese hoffe ich auch in Episode VII bzw. in der gesamten Trilogie.
Und das Luke einsam in den Sonnenuntergang geht, hätte auch nur Sinn gemacht, wenn Luke gescheitert gewesen wäre und man somit Platz für die Preqeuels gelassen hätte. Aber ein Happy End sieht halt anders aus. Ein Happy End ist kein Cliffhanger
Pepe Nietnagel
@ Anakin 68: Vielen Dank für deine Buch-Tipps. Die Bücher muss ich mich bald besorgen. Sieht sehr interessant aus!!!
Ansonsten finde ich, dass ihr mit Episode VI unfair ins Gericht geht. Sicher war Episode VI mal düsterer geplant. Nur damals sollte ja auch nach Episode VI auch nicht schluss sein, sondern alle drei Jahre weitere Filme erscheinen.
Lucas wollte nach Episode V nur noch seine Trilogie beenden und hat dann 10 Jahre garnicht mehr an Star Wars gearbeitet. Das der letzte Film dann ein Happy End bieten muss, steht für mich außer Frage. Man kann jetzt darüber diskutieren, ob die Ewoks eine gute Alternative zu den Wookies waren und ob der zweite Todesstern wirklich kreativ war, aber ich kann mich über Episode VI grundsätzlich nicht beklagen.
Ich gebe Gary Kurtz gerne recht, was die heutigen Comic-Verfilmungen betrifft. Bis auf die Dark Knigh Trilogie ist das alles auf simple Action ausgelehnt, spielt aber an den Kinokassen trotzdem Milliarden ein.
Star Wars unterscheidet sich da schon. In allen sechs Filmen hat Lucas neben Unterhaltung auch Informationen und Erziehungselemente hineingearbeitet. Und auf diese hoffe ich auch in Episode VII bzw. in der gesamten Trilogie.
Und das Luke einsam in den Sonnenuntergang geht, hätte auch nur Sinn gemacht, wenn Luke gescheitert gewesen wäre und man somit Platz für die Preqeuels gelassen hätte. Aber ein Happy End sieht halt anders aus. Ein Happy End ist kein Cliffhanger
Pepe Nietnagel
@Todesstern 2
Ich finde das ist ehrlich gesagt ein genialer Einfall gewesen. Den Todesstern zurückzubringen war konsequent vom Imperator/Imperium, denn die Idee war ja schließlich gut. Typisch in Comics ist doch, wie ein Bösewicht immer wieder geschlagen wird und sich jedes Mal eine neue Falle ausdenkt anstatt einfach noch mal an der alten zu Feilen und die Fehler auszumerken. In Star Wars wurde dem Imperium ein Schlag verpasst, dann ist es stark zurückgekommen und hat seine alte Idee wieder aufgegriffen, die sich in der Schlacht ja auch als ziemlich effektiv rausgestellt hat. Nur, wenn man jetzt in den Sequels wieder den Todesstern bringt (oder eine Planetenvernichtungswaffe), fände ich es tatsächlich lahm, weil das innerhalb der Marke einfach ausgelutscht ist. Dafür ist der Todesstern durch zwei Filme, endlose Zitate und Referenzen und Abwandlungen im EU einfach zu durchgenommen.
@Kurtz
Solche intensiven, detaillierten Hintergründe finde ich toll. Vor allem wenn mit dem Mythos aufgeräumt wird, es hätte schon immer das ganze Universum gegeben, von Anfang bis Ende alles ausgearbeitet.
@George Lucas
Ich b in mir mit dem dunklen Ton auch nicht so sicher aber grundsätzlich: Batman allgemein und Nolan im speziellen ist ja deutlich Erwachsener als was oft in den Comics oder Zeichentrick zusehen ist. Dennoch kaufen die Kids hier ja massig Merchandise und so wie ich das letztens gesehen habe durch eben diese neue Filmreihe sogar wieder mehr. Also ausschließen muss es sich nicht aber kommt natürlich immer auf die Schaltpunkte an, wer ihnen was erzählt und ob sie sich beeinflußen lassen oder nicht.
(zuletzt geändert am 01.10.2014 um 18:17 Uhr)
Parka Kahn
Kaero
@ George Lucas:
Ich stimme allem was du sagst voll und ganz zu!
@ DarthBock:
Zitat: "Und was nutzt mir die pünktliche Abgabe und Einhaltung der Budgets, wenn das Produkt Mist ist? Also mir als Konsumenten. Dass das Studio das toll findet ist schon klar."
Jep!
@ Kaero:
Zitat: "Kreative Probleme/Umsetzungsfehler bei den Prequels sind aber dem Regisseur geschuldet, der nebenbei in seiner Lebens- und Karrierephase den stärksten Produzenten zum Ja-Sager degradiert hätte."
Natürlich hat allein Lucas die Prequels verbockt. Zum Ja-Sager hat er jedoch niemanden "degradiert". Alle, McCallum eingeschlossen, sahen in ihm einfach diesen "Gott" und so sind ihm alle in den bodenlosen "kreativen Abgrund" gefolgt. Selbst schuld!
Allerdings muss ich zu McCallums Verteidigung sagen, dass er wusste, wie scheiße Episode I ist. Ich erinnere mich gut an ein Making-Of mit Szenen der Sichtung einer frühen Schnittfassung des Films. Als diese zu Ende war, stand McCallum das blanke Entsetzen im Gesicht. Seine Mimik alleine sagte sowas wie: "Oh Mann, war das scheiße!" (Übrigens sah der ebenfalls anwesende Ben Burtt auch entsetzt aus und selbst Lucas hatte offenbar Zweifel...) Trotzdem blieb McCallum noch für zwei kaum bessere Sequels. Geld stinkt ja schließlich nicht. Nun ist er im "Exil" in Tschechien und schämt sich (wie viele andere) hoffentlich dafür, dass er tatenlos zugesehen hat, wie die größte Saga aller Zeiten den Bach runter ging...
@ Aaron:
Zitat: "Rick McCallum hat seine Filme zumindest jederzeit pünktlich und budgetgerecht fertigbekommen, während Kurtz Empire dermaßen in den Sand gesetzt hat, dass Lucas bei Fox betteln gehen musste. Was Kurtz natürlich nie zugeben würde."
Da kommen mir ja glatt die Tränen. Lucas musste betteln. Mir ist schon klar, dass Lucas sein gesamtes Vermögen und noch mehr in Empire investiert und dann fast die gesamte Kontrolle über das Projekt abgegeben hat! In der Tat sehr mutig. Aber das wahr auch eine der besten und rentabelsten Entscheidungen seines Lebens, durch die der, filmtechnisch gesehen, mit Abstand beste der Star-Wars-Filme entstanden ist. Selbst wenn er, um Empire fertig zu stellen, für die gesamte Fox-Chefetage den Callboy hätte spielen müssen, dürfte er sich im Nachhinein nicht darüber beschweren, denn nach Empire hatte er schließlich meines Wissens nach nie wieder finanzielle Probleme...
Zitat: "Und was Kurtz' sonstige Einflüsse angeht: Vieles davon schreibe ich eher der ansonsten gebrandmarkten und vergessenen Marcia Lucas zu, denn die hat sich erwiesenermaßen für menschlichere Dialoge und Entwicklungen stark gemacht."
Da stimme ich dir zu. Marcia Lucas hat in der Tat einen wichtigen und beachtlichen Beitrag geleistet und ist definitiv eine der größten der zu unrecht unbesungenen Heldinnen und Helden der Produktion der OT.
(zuletzt geändert am 01.10.2014 um 18:42 Uhr)
Pizza the Hutt
@ Pepe Nietnagel:
"Und das Luke einsam in den Sonnenuntergang geht, hätte auch nur Sinn gemacht, wenn Luke gescheitert gewesen wäre und man somit Platz für die Preqeuels gelassen hätte. Aber ein Happy End sieht halt anders aus. Ein Happy End ist kein Cliffhanger."
Das ist nicht richtig. Der Held kann seine Mission erfüllt haben und dann in den Sonnenuntergang gehen. Ein Cliffhanger wäre das dann auch nicht. Ich glaube auch nicht, dass Gary Kurtz das wörtlich gemeint hat, sondern eher auf klassische Western anspielen wollte, in denen der einsame Streiter nach vollendetem Werk weiterzieht. Die Western-Analogie an sich wäre natürlich schon genial gewesen, allerdings finde ich nicht, dass sie zu dem Zeitpunkt der Saga gepasst hätte. Luke hat in Episode VI gerade seine Ausbildung beendet und seine erste große Prüfung bestanden. Wie gesagt, ich bin mit dem tatsächlichen Ende, in dem Luke Teil der Gemeinschaft bleibt und von seinen stolzen Vorgängern verabschiedet wird, sehr zufrieden. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass mit Episode VII jetzt der richtige Zeitpunkt für so ein Ende gekommen ist. Und für Gary Kurtz wäre es vielleicht auch eine Art späte Versöhnung.
@ LinQ:
Davon ist doch überhaupt nicht die Rede
(zuletzt geändert am 01.10.2014 um 18:59 Uhr)
George Lucas
@Pizza the Hutt:
"Degradiert" war vielleicht ein wenig übertrieben formuliert. Jeder wußte, auf was er sich einlässt bei den Prequels.
McCallum produziert die Filmversion dieses Kurzfilmes:
https://www.youtube.com/watch?v=xIBPfABMDRE
Auf den bin ich gespannt!
Dass die größte Saga aller Zeiten den Bach runter gegangen ist, bezweifle ich (ich will keine neuerliche Prequel-Diskussion entfachen), weder finanziell noch bei den Fans (viele mögen die Prequels, mich eingeschlossen).
Denn schließlich hätte Disney keine 4 Milliarden für die Rechte einer den Bach runtergegangenen Saga ausgegeben.
Kaero
George Lucas
TiiN
Pizza the Hutt
@ George Lucas: Also das mit Luke am Ende von Episode VI sehe ich anders.
Sein Ziel war es doch, seinen Vater zu erlörsen. Das sieht man ja erst in der letzten Einstellung, wenn Anakin als Machtgeist erscheint. Da hätte das andere Ende garnicht gepasst.
Luke als "einsamer Cowboy" hätte nur gepasst, wenn seine Mission gescheitert wäre. Star Wars ist ein modernes Märchen und da passt ein Happy End im Sinne von "sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende" besser als ein Outlaw, der am Ende in den Sonnenuntergang reitet. Da hätte auch grundsätzlich eher zu Han Solo als zu Luke gepasst.
Außerdem geht doch Obi Wan in Episode III ins Exil im Sonnenuntergang. Reicht doch auch
Pepe Nietnagel
@Goerge Lucas:
Ich habe ja extra geschrieben "weder finanziell noch bei den Fans".
Ich persönlich hab ja nix von den Umsätzen
Aber mir gefallen die Preuqels sehr (und ich kenne die Schwächen) und ich bin sicher nicht der Einzige, dem es so geht!
@TiiN:
Film ist ja eine Teamarbeit, wo der Regisseur schauen muss, dass alle möglichen Rädchen möglichst gut/perfekt ineinandergreifen. Er kriegt die Lorbeeren alleine, muss aber die alleinige Kritik einstecken, ähnlich wie ein Trainer bei Mannschaftssportarten.
Ein gutes Drehbuch ist die wichtigste Voraussetzung für einen guten Film, jedoch nicht alleinige Garantie für einen solchen.
Kaero
@Kaero
Soweit wollt ich mich den Worten Hitchcocks auch nicht anschließen. Natürlich ist ein gutes Drehbuch nicht alles. Aber ebenso ist ein guter Regisseur nicht alles.
Wie du es sagtest, Film ist eine Teamarbeit wo vieles ineinander greifen muss.... dabei sind Regisseur und Drehbuchautor oft die wichtigsten Figuren.
TiiN
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