Bereits vergangene Woche veröffentlichte Slashfilm Auszüge eines Interviews mit Simon Kinberg (wir berichteten hier), diese Woche gibt es Nachschlag. In der zweiten Interviewrunde geht es um das Thema Kanon, Episode VII, Rebels und innere Verknüpfungen:
Das Schreiben im Kanon
Bei jeder Geschichte aus dem Krieg der Sterne obliegt dem Autoren eine immense Verantwortung. Nicht anders sieht das aber auch bei X-Men, Die phantastischen Vier oder Sherlock Holmes aus. Alles, was ein großes Erbe mit sich herumträgt. In einem Punkt ist der Krieg der Sterne dann aber doch besonders: In meinen Augen ist er zur Religion geworden wie keine andere Geschichte des 20. Jahrhunderts, und das für viele Generationen, weltweit und geschlechterübergreifend. Der Krieg der Sterne ist die populäre Geschichte aus dem Medium Film. Das ist interessant. Und doch ist es irgendwie auch leicht, sich in diesen Kanon einzupassen, weil wir es mit keinem besonders dichten Kanon zu tun haben. Wir haben The Clone Wars und sechs Filme.Luke als letzter Jedi und die Auswirkungen auf Rebels
Wir haben definitiv darüber nachgedacht, ja. Aber eine Sache, die man bei dieser Art von Gesamtwelten tun kann - und die wir gerade erst auch bei X-Men gemacht haben -, ist, Dinge zu verändern. Days of Future Past ist da ein perfektes Beispiel: Wenn man in die Vergangenheit zurückgeht, kann man zwar den Kanon nicht ändern, aber man kann die Zuschauer innerhalb seiner Grenzen überraschen. Die Serie wird das bis zu einem gewissen Punkt versuchen. Mehrheitlich werden wir aber perfekt zur klassischen Trilogie passen.Über seine Rolle im Krieg der Sterne
Bei Episode VII bin ich als Berater beteiligt, und ich schreibe und produziere einen der anderen Filme. Meine offizielle Berufsbezeichnung bei Episode VII ist, glaube ich, "kreativer Berater" oder etwas in der Art. Und das ist eine ganz andere Verantwortung. Ich habe an Episode VII nicht mitgeschrieben, an Rebels beispielsweise hingegen schon. Die ersten beiden Folgen stammen dort von mir und auch das erste Staffelfinale. Darauf bin ich sehr stolz, denn das ist ein phantastisches Finale geworden. Außerdem bin ich bei Rebels in die tägliche Entwicklung eingebunden. Ich lese jede Fassung der Drehbücher, ich sehe mir Schnittfassungen der Folgen an, ich kommentiere alles. Ich bin bei den Autorentreffen dabei und bin eigentlich Vollzeit eingespannt. Aktuell habe ich eine Menge Vollzeitstellen.
Bei Episode VII ist es hingegen wirklich nur eine Beratertätigkeit: Ich komme an bestimmten Punkten dazu und sage meine Meinung zu Themen, zu denen sie meine Meinung hören wollen. Ich war am Anfang sehr eng eingebunden, als es um die mögliche Ausrichtung der Geschichte ging. Damals habe ich oft mit den Lucasfilmleuten zusammengesessen, noch bevor sie J. J. an Bord holten. Danach habe ich mit Lucasfilm und J. J. beraten und die jeweils neuesten Drehbuchfassungen gelesen, meine Kommentare abgegeben... Sie sehen sie sich an und befolgen meinen Rat oder eben auch nicht. So läuft das bei uns.Über Verknüpfungen
Rebels ist wirklich eine Sache für sich. Natürlich wird es in den nächsten 10 Jahren - und wohl auch darüber hinaus - unglaubliche Mengen von neuem Krieg-der-Sterne-Material geben, das jeweils etwas Eigenes ist, aber trotzdem Synergien entwickelt. Bei Lucasfilm wird dafür gesorgt, dass jeder weiß, wo die jeweils anderen Geschichten stehen. Es gibt also einen ähnlichen Gesamtplan wie bei Marvel, und bei Lucasfilm gibt es ähnliche Synergieeffekte. Aber es wir haben nie direkt darüber gesprochen, dass Rebels die Aufgabe hätte, eine Verknüpfung zu Episode VII herzustellen. Und es gibt da auch eine derart große zeitliche Lücke, dass wir unsere Aufgabe eher darin sehen, auf Episode IV hinzuarbeiten.
Seite 1
dmhvader
Viele Berater, wenige (aber nicht nur ein einziger) Entscheider, das ist eine sehr gute Herangehensweise. Star Wars ist einfach zu groß um von nur zwei Schultern (einer Person) allein getragen zu werden.
"Aber wir haben nie direkt darüber gesprochen, dass Rebels die Aufgabe hätte, eine Verknüpfung zu Episode VII herzustellen. Und es gibt da auch eine derart große zeitliche Lücke, dass wir unsere Aufgabe eher darin sehen, auf Episode IV hinzuarbeiten."
Das freut mich zu hören, also keine 70-jährigen Rebels-Charaktere in der ST.
Jacob Sunrider
In der Tat würde eine direkte Verknüpfung von Rebels zur ST aufgrund der großen zeitlichen Spanne keinen Sinn machen. Ich verstehe Rebels eigentlich auch vielmehr als "Brücke" zwischen Episode III und IV.
Ich gehe einmal davon aus, dass das Preview eher den Zweck erfüllen sollte, den Pilotfilm zu "teasern" und man in den ersten 7 Minuten noch nicht sein Pulver vollends verschießen wollte. Insofern sehe ich Kinberg die platten Dialoge des Previews nach.
DerAlteBen
TiiN
MeisterTalan
DJ Skywalker
DerAlteBen
Ich habe ehrlich gesagt in der Serie nie eine Brücke zur ST gesehen, viel mehr sollte es doch die OT für die jüngeren schmackhaft machen. So kam es mir zumindest vor. Wie DerAlteBen erwähnt war es für mich immer eine Brücke zwischen Episode III und IV.
Nach den Aussagen über die Platten Dialoge bin ich ja froh, dass ich auf den 7 min. Spoiler verzichtet habe um mir dann anhand der gesamten Folge ein Bild zu machen.^^
MendonC22
DerAlteBen
"Und doch ist es irgendwie auch leicht, sich in diesen Kanon einzupassen, weil wir es mit keinem besonders dichten Kanon zu tun haben. Wir haben The Clone Wars und sechs Filme."
Aber auch nur, weil sie es sich selber leicht machen wollten und 90% des bisherigen Kanons einfach zum Nicht-Kanon erklärt haben...
Bastila
@DerAlteBen
Wundert es einen, seitdem man mit dem Internet immer früher über alles informiert wird und jeder dazu seine Meinung äußern kann ist es doch schon "normal" geworden alles im vorhinein zu verteufeln bzw. zu feiern.
Am besten sieht man es doch bei den Spielen. Einige Spiele werden im vorhinein schon so empor gehoben, viele Leute bestellen es dann vor und wundern sich wenn es nur halb so gut ist. Meist folgt dann auch schon das Gegenbeispiel. Das letzte Spiel war schlecht, da können, wenn es eine Reihe ist, die Vorgänger noch so gut gewesen sein und das erste was man hört, wenn ein neuer Teil angekündigt wird, so ein Mist das kauf ich nicht, bei den ersten Bildern, Infos, ja das kommt so eh nicht ins Spiel bzw. einfach gleich mal schlecht reden.
Ich weiß ganz genau wieso ich Spiele nicht vorbestelle und erstmal ein wenig warte bis ich mir wirklich ein Bild davon machen kann und entscheide ob ich es mir kaufe oder nicht.
Bei Serien gehe ich da ähnlich vor. Mit den paar Ausschnitten kann ich kaum Urteilen ob es nun gut oder schlecht ist. Gerade bei Serien ergibt doch erst das Gesamtbild einen Sinn. Da schau ich mir mal 2-3 Folgen an, meist steht dann auch das Grundgerüst, kenne Charaktere, um was es geht etc. und wenn es potential hat dann werde ich mir wohl sowieso die erste Staffel ansehen.
(zuletzt geändert am 07.08.2014 um 11:48 Uhr)
MendonC22
Und Ezra (und Kanan) wird wieder nicht sterben. Erst wursteln sie sich fadenscheinig raus mit "Ahsoka ist aus dem Orden ausgetreten, bevor sie eine Jedi werden konnte", jetzt werden sie wahrscheinlich mit der Masche kommen "Jaha, aber da Kanan kein Ritter oder Meister war, ist Ezra auch kein legitimer Schüler und kann demnach auch kein Jedi werden". Armer, armer, armer Yoda!
Jarik Kiray
@Jarik Kiray
Nur Geduld, ich glaube, dass sich der ein oder andere von diesen Figuren z.B in den Spin offs noch rechtzeitig vor Ep. VI und Yodas Aussage über den letzten Jedi "verabschieden" wird. Bis dahin wäre etwa ein noch lebender Kanan ja nicht unbedingt ein Widerspruch (Obi-Wan in Ep. IV: "Heute gibt es nur noch wenige von uns", klingt eher nach einer Hand voll als nach ihm und Yoda allein). Ein "kein richtiger Jedi"-Argument werden wir sicher nicht vorgesetzt bekommen, dafür gibt es zu viele sinnvollere Alternativen, einen bisher unbekannten, überlebenden Jedi zu erklären. Aber nachdem es jetzt sogar danach aussieht, dass kein Rebels-Charakter in der ST vorkommt, scheint dies gar nicht nötig zu sein.
Jacob Sunrider
@Jacob Sunrider
Yoda in ROTJ
"Wenn diese Welt ich verlassen habe, der letzte der Jedi wirst du sein."
Die Sache ist ziemlich eindeutig.
Wobei in diesem riesigen Star Wars Universum auch nicht immer alles wirklich zusammen passen kann. Gerade wenn Spiele, Serien, Bücher etc. dazu kommen .... da wird man immer wieder auf Widersprüche stoßen.
Aber solange die Saga-Episoden sich nicht widersprechen ist das schon ganz gut... und das hält sich ja momentan im Rahmen.... und ich hoffe die ST wird den Rahmen nicht sprengen.
TiiN
@TiiN
"Eindeutig" ist die Sache eben erst ab Ep. VI, daher könnte z.B. ein Jedi aus Rebels während Ep. IV bzw. V theoretisch noch leben. Nicht dass ich mir das wünsche, aber es würde kein echter Widerspruch entstehen.
Grenzwertig aber prinzipiell auch noch denkbar wäre etwa ein aus der Galaxis verschwundener, ehemaliger Jedi, den Yoda wohl dann nicht mehr "sehen/spüren" würde. Schlechte Idee, ich weiß, aber nicht unmöglich, dass wir so einen Exil-Jedi noch erleben werden, der vor der OT schon gelebt hat und nach der OT wieder auftaucht. Luke hielt ja z.B. auch Meister C'baoth in der Thrawn-Trilogie zunächst für genau so einen Jedi.
(zuletzt geändert am 07.08.2014 um 15:20 Uhr)
Jacob Sunrider
ratpack223
Pepe Nietnagel
Seite 1
RSS-Feed für diesen Kommentarthread abonnieren
RSS-Feed für alle Kommentare