Bereits vergangene Woche hatte Inquirer.net Gelegenheit, mit John Williams u.a. über Episode VII und Indy 5 zu plaudern. Dabei sagte der Komponist:
Ich bin Steven [Spielberg] erstmals begegnet, als er noch sehr jung war, vor über 40 Jahren, und er mich bat, die Musik für seinen ersten Kinofilm, Sugarland Express, zu schreiben. Ich bin ein ganzes Stück älter als er, aber aus welchem Grund auch immer hatten wir immer eine wunderbare Beziehung zueinander. Da er jünger ist als ich, werde ich nun versuchen, mit ihm Schritt zu halten und auch die Musik für Indiana Jones 5 zu schreiben. Und ich werde mich bemühen, auch mit den anderen Herren mitzuhalten, einschließlich J. J. Abrams, der Krieg der Sterne VII dreht. Wir werden sehen, wie lange es meine Augen noch mitmachen, aber das ist aktuell der Stand der Dinge.
Über seine eigenen Ruhestandspläne meinte Williams mit Bezug auf Spielberg:
Ich habe da eine kleine Theorie über Steven Spielberg: Sein Vater, Arnold, ist ein wirklich wunderbarer Mensch. Er ist inzwischen in seinen 90ern und hat immer gearbeitet. Und ich denke, jeder Mensch findet letztlich, wenn sein Vater bis 90 arbeitet, wird man das selbst auch tun. Insofern glaube ich, dass Steven zum jetzigen Zeitpunkt davon ausgeht, dass er auch in 25 Jahren noch Filme drehen wird. Und er erwartet von mir, dass ich dabei sein werde, auch wenn ich dann über 100 bin, aber ich werde mein Bestes geben.
Und schließlich stellte er auch kurz seinen kreativen Prozess vor:
Früher habe ich [zum Komponieren] Zigarre geraucht, aber das habe ich mir längst abgewöhnt. Ein Komponist muss vor allem allein sein, und er braucht Ruhe. Ich selbst habe einen wunderbaren Steinway-Flügel, der mich seit Jahren begleitet.
Mein Schaffensprozess beginnt damit, dass ich einen Abschnitt schreibe und ihn dann verwerfe, einen anderen Abschnitt schreibe und Teile von ihm mag und dann dabei bleibe. In meinem Kopf wird daraus dann ein Prozess, der ähnlich abläuft wie die Arbeit eines Bildhauers: Ich arbeite an einem Block herum, und am Ende wird daraus eine Form. Der schwierigste Aspekt bei der Arbeit mit Filmen ist deshalb auch nicht die Arbeit an einzelnen Szenen, sondern die Entwicklung grundlegender Themen. Selbst wenn es so etwas Einfaches ist wie das Titelmotiv von Indiana Jones, ist der Weg dahin für mich immer sehr schwierig.
Manchmal brauche ich Wochen mit Änderungen und Positionswechseln und einige wenige einfache Noten, um zu diesem unausweichlichen Punkt zu gelangen, wo das Ohr sich auf den Pfad einlässt, den wir melodisch eingeschlagen haben.
In der heutigen Zeit besonders bemerkenswert: John Williams setzt auf Handarbeit.
Ich arbeite sehr langsam. Ich habe keinen Computer, ich habe nur Papier und einen Bleistift, also sehr altmodische Arbeitsmittel, die aber trotzdem nützlich sind. Ich schreibe also jede einzelne Note und kann insofern zeitlich nicht mit den jüngeren Kollegen mithalten, die Synthesizer einsetzen. Sie müssen einfach nur 32 Noten auf ihrem Keyboard spielen und sind fertig, ich muss 32 Noten und die jeweiligen Harmonien aufschreiben.
Und welche Musik hört Williams selbst? Rock-, Country- oder Rapmusik vielleicht?
Nein, das tue ich nicht, aber ich sollte es wahrscheinlich. Es gibt auf dem Feld der Musik so viel zu hören. Ich habe bis heute noch nicht alle Haydn-Symphonien gehört, und meine Zeit ist begrenzt. Rachmaninow hat einmal gesagt, es gibt genug Musik für ein ganzes Leben, aber nicht genug Lebenszeit für die Musik.
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Na, dann hoffen wir doch mal, dass er die 100 voll macht und noch viel gute Musik schreiben kann. Seine Musik war schon immer irgendwie die Seele der Star Wars Filme, auch wenn das vielleicht etwas kitschig klingt. Aber ohne ihn wären die Filme einfach nicht einmal annähernd so großartig und "magisch". Kitsch strikes again.
Als Beispiel direkt mal ein Ausschnitt der Movie Proms dieses Jahr. Ab 1:27:25 geht der Star Wars Teil los. Ich empfehle vor Allem den Part ab 1:35:25, denn das ist ein Stück aus dem Star Wars Soundtrack, welches man viel zu selten von einem Orchester vorgespielt bekommt.
http://youtu.be/I9xYiQKl-0E?t=1h27m25s
Taikeru Veovis
Darth Jorge
John Williams ist einer der größten Künstler die es gibt. Seine Musik ist etwas ganz Besonderes. Mich zum Beispiel begleitet sie, selbst wenn ich die Filme jahrelang nicht gesehen hab. Wie könnte ich auch die Melodien zu E.T. vergessen? Oder zu den Indy-Filmen. In der Schule hab ich immer den imperialen Marsch gesummt, wenn der Lehrer sich näherte und jetzt auf Arbeit mach ich es genau so, wenn mein Chef um die Ecke kommt.
Ich weiß, dass ich unendlich betroffen sein werde, wenn dieses Genie irgendwann nicht mehr ist. Ja, es gibt natürlich auch andere großartige Komponisten. Aber für mich wird John Williams immer über allen anderen stehen. Hoffe, er bleibt noch lange gesund und aktiv, auf das wir uns an seinen Werken erfreuen können.
Und die Musik zum Sonnenuntergang von Tatooine beschert mir noch immer eine Gänsehaut, jedes Mal. DAS ist ganz große Kunst. Wenn Musik einen berührt.
Sashman
Auch für mich steht John Williams (fast) ganz oben auf der Rangliste der Lieblingskomponisten, einzig geschlagen von Hans Zimmer.
Ohne ihn wäre Star Wars tatsächlich nicht das, was es heute ist und ich hätte außerdem nichts, was ich ständig im Hintergrund dudeln lassen könnte
Und die Binary Sunset-Szene ruft bei mir auch jedesmal Gänsehaut hervor und sorgt irgendwie dafür, das ich nichts mehr will als auch zu fremden Planeten zu reisen.
Genauso sorgt der Throne Room-Theme dafür, das ich mir vorstelle selbst da lang zu laufen.
Ich persönlich hoffe wirklich, dass er die Hundert voll macht!
Chrissel
mMn ist John Williams der König der Filmusik. Seine Kompositionen reichen an die ganz großen des 18. und 19. Jahrhundert heran. Es ist schade das es nicht mehr viele Orchesterkomponisten seines Schlages gibt.
Außer vielleicht noch Howard Shore und Ennio Morricone
(zuletzt geändert am 18.11.2013 um 11:50 Uhr)
Williams is the man!
Wenn´s um klassisches Filmorchester geht, gibt es da für keinen zweiten wie ihn. Bei modernen Klängen ist für mich Zimmer die Nummer 1, aber Jazzy Johnny ist der Mann für Kreig der Sterne.
Noch mal zum Ep7-OST:
Da würde ich mir einen gesunden Mix aus ganz neu komponierten, aber nach altem Schema konstruierten Themen (für neue Hauptfiguren etwa) und neu arrangierten altbekannten Stücken wünschen, dann kann nicht mehr viel schiefgehen.
(Sagte ich das schon mal? Egal, doppelt gemoppelt hält besser!^^)
STARKILLER 1138
Redakteur
TiiN
Nicodemus
Kann mich nicht an einen Komponisten erinnern, der soviele Themen kreiert hat, die heute noch Erkennungsmerkmal 1 eines Filmes sind.
Superman
Jaws
Star Wars
Indiana Jones
ET
Jurassic Park
Harry Potter
Diese Filme ohne Williams Musik, wäre, als ob man ihnen die Luft zum Atmen wegnehmen würde. Empfehle da gerne das Experiment, einfach mal abwechselnd den Ton und das Bild abzuschalten bei den Filmen, die Emotionalität der Szenen kommt hauptsächlich von der Musik.
Wookiehunter
John Williams ist und bleibt eine Legende
Ich denke auch niemand wird jemals die Musik von Indy und Star Wars vergessen das sind einfach ewig währende Klassiker
Ich hoffe das er noch lange Leben wird
Außerdem könnten die meisten Filme ohne seine Musik überhaupt nicht bestehn
(zuletzt geändert am 18.11.2013 um 14:19 Uhr)
Sa66Ba
Solo13
Ich wünsche ihm wirklich, dass er bei bester Gesundheit bleibt und seine kommenden Projekte durchziehen kann. Jedoch habe ich mich schon längst damit abgefunden, dass es womöglich einen Komponistenwechsel in der kommenden Trilogie geben könnte, was ich natürlich nicht hoffe.
Und Indy 5?
Er spricht so beiläufig darüber, als ob es wirklich noch einen Teil geben könnte. Auch wenn ich anfänglich dafür war, bin ich mir nicht mehr sicher einen über 70 Jährigen Indy auf der Leinwand sehen will.
Sherlock
Thrawn2013
BeTa
Yensid
Vor Leuten wie Williams habe ich tiefen Respekt, weil sie nicht nur zum millionsten Mal die Werke alter Herren nachspielen und ggf neu interpretieren, sondern selbst etwas schaffen.
Dergleichen fehlt heute in den Konzertsälen der Welt. Freilich dürfen die alten Künstler nicht verloren oder gar vergesen werden, aber es gibt auf dem Gebiet der klassischen Konzertmusik einfach viel zuwenig Neues, das auch ein junges Publikum auf die Sitze treibt.
Dünnsith
General
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