Die aktuelle Ausgabe des US-Kinomagazins Empire ist mit "The J. J. Issue" überschrieben, und allen Fans des Regiewunders sei sie auch durchaus empfohlen, da Empire einen gelungenen Rundumblick auf Abrams' Karriere wirft. Der Schönheitsfehler des Ganzen: Die angekündigten "Secrets of the new Star Wars" kommen faktisch nicht vor, realistisch gesehen erfahrt ihr mehr über die nächste Staffel von Game of Thrones als über Episode VII. False Advertising? Absolut.
Hier statt neuer Enthüllungen also die dreieinhalb Absätze von Abrams über Krieg der Sterne:
Als Ihnen Krieg der Sterne letztes Jahr angeboten wurde, lehnten Sie zunächst ab. Wieso haben Sie Ihre Meinung geändert?
Meine spontane Reaktion war, dass ich mitten in einem Star Trek-Film stecke und nicht einmal darüber nachdenken kann. Aber dann verging etwas Zeit, und irgendwann kam der Moment, als die Hauptarbeit an meinem Film beendet war. Als ich mich dann mit Kathy Kennedy traf, sprachen wir einfach nur darüber, und es stellte sich heraus, dass ich in diesem Gespräch tatsächlich etwas zu sagen hatte.
Als Ihnen Star Trek angeboten wurde, haben Sie Steven Spielberg um Rat gebeten. Was hat er Ihnen diesmal gesagt?
Dazu will ich nur sagen, dass Steven mir zugeraten hat, mich auf Krieg der Sterne einzulassen. Das ist schon recht komisch, denn als ich mit ihm darüber sprach, stellte sich heraus, dass er schon komplett im Bilde war.
Sie haben einmal gesagt, Sie wären nie ein Fan von Star Trek gewesen und hätten den Film deshalb aus einem neutralen Blickwinkel heraus in Angriff nehmen können. Wie funktioniert das nun bei Krieg der Sterne, dem Sie so viel näher stehen?
Ich weiß es offen gesagt noch nicht, weil wir gerade erst mit der Arbeit beginnen. Das ist also eine tolle Frage, die ich hoffe, beantworten zu können, wenn ich selbst die Antwort kenne. Aktuell gibt es mehr Fragen als Antworten, aber was mich betrifft, halte ich die beiden Universen nicht für zu unterschiedlich. Ich bin natürlich aus sehr unterschiedlichen Positionen heraus zu diesen beiden Welten gekommen, aber der Ort, wo sie sich begegnen ist: "Wow, das ist wirklich aufregend!" Und auch wenn ich nie ein Fan von Star Trek gewesen bin, fand ich doch, dass es eine Version davon geben könnte, die mich begeistern würde und bei der ich sagen würde: "Ja, das ist cool, das fühlt sich richtig an, das würde ich mir gerne ansehen." Wie wir dahinkommen sollten, welche Entscheidungen zu treffen wären, wer mitspielen würde, als diese Fragen mussten natürlich beantwortet werden, aber für mich war die Grundlage des Ganzen dieses unbeschreibliche Bauchgefühl, die Begeisterung für etwas, das Wirklichkeit werden könnte.
Ein ähnliches Gefühl habe ich jetzt bei Krieg der Sterne. Ich spüre da diesen Hunger auf das, was ich gerne wieder sehen würde, und das ist ein richtig spannender Punkt, um in ein Projekt einzusteigen. Diese Filmen und Welten könnten insofern nicht unterschiedlicher sein, aber das Grundgefühl, dass es da etwas Außergewöhnliches gibt, ist etwas, das ihnen gemein ist.
Sie sind dafür bekannt, Ihre Projekt geheimzuhalten, aber jetzt hüten Sie das größte Geheimnis in Hollywood. Wie weit werden Sie gehen, um dafür zu sorgen, dass nichts nach außen dringt?
Nun, wir haben eine Arbeitsweise entwickelt, die es uns erlaubt, Geheimnisse zu bewahren, damit wir unseren Zuschauern nicht die großen Enthüllungen verderben. Es steht außer Frage, dass wir das auch bei unserem nächsten Projekt so handhaben werden, und ich bin mir sicher, dass die Geheimhaltung dabei auf ein nie dagewesenes Maß anschwellen wird.
[...]
Sie haben einmal gesagt, Krieg der Sterne sei der einflussreichste Film für Ihre Generation gewesen. Ist es auch der Film, der Sie am meisten beeinflusst hat?
Nein, ich denke nicht, dass er mich mehr als andere beeinflusst hat, aber es ist der Film, der... Tja, wie soll ich das ausdrücken? Als ich klein war, gab es Filme wie Halloween oder Freitag, der 13., die in gewissen Bereichen neue Türen aufgestoßen haben. Mir wurde dadurch klar, dass man etwas wirklich angsteinflößendes, erschreckendes und intensives machen und mit den Albträumen von Menschen auf der großen Leinwand spielen kann. Für einige Leute hat Polanski in dieser Hinsicht viel erreicht, aber für mich waren es eben diese Filme. Oder im Komödienfach die Marx-Brothers-Filme Das große Rennen, Die Marx Brothers im Krieg oder Skandal in der Oper. Immer setzte es einen Knall, und eine Tür zu neuen Möglichkeiten sprang auf. Aber wenn all diese Filme Türen geöffnet haben, hat Krieg der Sterne die Außenwand des Gebäudes weggesprengt.
In welcher Weise?
Krieg der Sterne bot Komödie, Drama und Liebesgeschichte, er war ein Action-Abenteuerfilm, und er setzte in puncto Spektakel, Umfang und Tiefe neue Maßstäbe. Als ich diesen Film zum ersten Mal sah, war es, als wenn ich im Geiste völlig neue Dimensionen betreten hätte. Atmosphäre, Pyrotechnik, bahnbrechende Bildwelten - und viel wichtiger noch: bahnbrechende Ideen! - waren darin unglaublich gut ausbalanciert. Inzwischen nimmt man so viele wirklich neuartige Konzepte dieses Films gar nicht mehr als außergewöhnlich wahr, und das nicht nur in visueller Hinsicht. Die Kulissen waren atemberaubend, die Modelle, die optischen Effekte, die Matte-Bilder auf Glas... Die Wahrheit ist, alles war einfach unglaublich kühn und gewagt. Sie haben jeden alten Trick und jede Filmtechnik eingesetzt. Vor allem war aber der Charakter des Films so unglaublich tiefgehend durchdacht. Ganz egal, ob nun alle Feinheiten von Anfang an so geplant waren, diese Figuren hatten Charakter und fügten sich in ihre Welt ein, die man selbst nicht unbedingt begreifen musste, um zu glauben, dass sie existierte.
Meine persönlichen Lieblingsfilme - Der Stadtneurotiker oder Der weiße Hai oder was auch immer - sind brillante Filme, aber Krieg der Sterne hat so viel mehr geleistet, weil sein Anspruch so unglaublich gigantisch war. Ich glaube also, wie gesagt, nicht, dass mich Krieg der Sterne stärker beeinflusst hat als andere Filme, aber dieser Film hat eine völlig neue Dimension des denkbar Möglichen geschaffen. Andererseits würde ich behaupten, dass dieser Film nur schwerlich beeinflussen kann, wer er so völlig einzigartig ist.
Als Krieg der Sterne-Fan und Vater hatten Sie vermutlich auch mit dem üblichen Dilemma aller Eltern zu kämpfen: In welcher Reihenfolge bringe ich meinen Kindern diese Filme näher?
Da gab es für mich nie eine Frage: Ich habe ihnen die Filme chronologisch nach Produktionsjahr gezeigt.
Die Original-Kinofassungen?
Die Originale, selbstverständlich. Das ist sehr wichtig.
[...]
Danke an alle Hinweisgeber! :-)
Seite 1
Darth Fett
Wer auch immer aus eurem Team immer so gekonnt die englischen Artikel übersetzt: Respekt! Seit Jahren lese ich eure News - doch jetzt hab ich mich auch endlich mal dazu aufgerafft mich zu registrieren und hier meinen Dank auszusprechen. Für die, wie gesagt, immer grandios übersetzten Artikel und Interviews - aber natürlich auch für alles andere. Mit so einer zuverlässigen Info- und Nachrichtenseite im Rücken macht das Fan-Dasein gleich doppelt so viel Spaß.
Und um auch zumindest ein wenig on topic zu bleiben: Dass Herr Abrams und ich außer Krieg der Sterne auch noch (mindestens) zwei andere gemeinsame Lieblingsfilme haben (Jaws & Annie Hall) stimmt mich noch zuversichtlicher, dass die Sequels grandios werden könnten. Der Junge hat Geschmack.
vanLeiden
Spiderman180875
Findus
Ohoh, ich hoffe ich lese da nicht ein Star Wars goes to Horrormovie heraus. Die ganzen Charas werden von einem mysteriösen Lichtschwertträger abgemurkst, und damit man die Bedrohung ernst nimmt, hat man ein paar der alten Figuren verpflichtet. Am Schluss wird die Vadermaske im Screamstil gelüftet und drunter steckt dann Maul, George Lucas, Han Solo, Lando oder Jar Jar.
@Bersan
May the Editierfunktion be with you!!!!
(zuletzt geändert am 28.03.2013 um 20:05 Uhr)
Wookiehunter
Kyle07
"Nun, wir haben eine Arbeitsweise entwickelt, die es uns erlaubt, Geheimnisse zu bewahren, damit wir unseren Zuschauern nicht die großen Enthüllungen verderben. Es steht außer Frage, dass wir das auch bei unserem nächsten Projekt so handhaben werden, und ich bin mir sicher, dass die Geheimhaltung dabei auf ein nie dagewesenes Maß anschwellen wird."
Die frühere Geheimhaltetaktik von George Lucas, die man streckenweise schon als paranoid bezeichnen konnte, scheint J.J. Abrams offenbar zur Perfektion treiben zu wollen. Natürlich bin ich mir darüber im klaren, daß viele Fans bis zum Start der ST so wenig wie möglich wissen möchten. Dennoch gibt es auf der anderen Seite auch nicht gerade wenige, die jeden Spoiler, jeden kleinen Fetzen, jede noch so winzige Information förmlich in sich aufsaugen ( ja, auch ich gehöre zu diesen bedauernswerten SW-Nerds ).
So sehr ich mich auf die Sequels freue, so sehr befürchte ich allerdings auch eine Saure-Gurken-Zeit für uns Spoilergeile Freaks, denn wenn J.J. seine "Drohung" nur halbwegs in die Tat umsetzt, dann werden wir bis zur Weltpremiere nicht viel mehr erfahren als die an der Produktion beteiligten Personen zu kennen.
Anakin 68
Darth Duster
Administrator
Anakin 68
Nüchterne Info.
Star Wars wird nicht nur für die alten Fans gemacht, sondern auch für die jetzige Generation. Der Look von Star Wars 7,8,9, wird durchaus Elemente aufweisen aus den Filmen die Abrams gemacht hat. Wer seine Star Trek Filme sieht, merkt, dass er von dem alten Style abweicht. Die Figuren wirken frischer und spaßiger. Ein Star Wars muss 2013 auch anders produziert werden asl in den 70 80 iger Jahren. Ich bin als Fan nicht festgefahren, nur die Ur Triologie...usw. Freue mich auf die Darbietung von Star Wars 2015.
Akman
@Akman:
Dass die neue Trilogie nicht nur für die alten Fans gemacht wird, war schon immer klar.
Ich freu mich aber auch schon sehr darauf und warte endlich auf eine offizielle Bestätigung, welche Rolle ILM spielen wird.
Off-topic: John Knoll wird ziemlich sicher als einer der Supervisors wieder dabei sein, zumal er nach Pacific Rim kein neues Projekt hat. Einige Äußerungen von Dennis Muren lassen mich auf seine Rückkehr ebenfalls hoffen. Spannend auch ob vielleicht Russel Earl oder doch Roger Guyett als dritter Supervisor fungiert (sogar Ben Snow wäre ab April 2014 möglich oder Russel Earl). Dies alles natürlich nur, wenn ILM wie bei den Prequels agiert und nicht wie bei Red Tails.
Dass bezüglich VFX-Supervisor noch nichts bekannt ist, ist hoffentlich kein Zeichen dafür, dass andere Studios noch an Bord geholt werden.
Kaero
Knubbel
George Lucas
General
Blender
Wookiehunter
@Knubbel:
Die Frage ist, ob nur ILM die Effekte macht (wie bei den bisherigen Star Wars-Filmen), oder ob andere Effekt-Firmen auch herangezogen werden (was absolut die Norm ist die letzen 15 Jahre).
@Blender:
Da hast du Recht. ILM hat nur Star Wars alleine bekommen, weil es quasi hauseigene Produktionen waren. So etwas ist die absolute Ausnahme (auch bei der Herr der Ringe-Trilogie hat nicht nur Weta an den Effekten gearbeitet, was gerne verschwiegen wird).
Ich hoffe aber, dass mit dem Kauf durch Disney ILM in Zukunft nicht nur für Disney-Filme die Effekte machen darf (wie Sony Pictures Imageworks nur an Sony-Filmen arbeitet).
Kaero
Knubbel
Lord Bäderus
Einfach abwarten ... Fan sein heißt nicht einen guten Film machen, so wie kein Fan sein nicht bedeutet das der schlecht werden würde.
Insgesamt sehe ich dem immernoch mit gemischten Gefühlen entgegen, Abrams ist ohne jede Frage ein absolut fähiger Regisseur, andererseits fand ich den Abschluss von Lost z.B. nicht sehr gut, obwohl ich es gerne geschaut hab, genauso hat mich MI3 so garnicht vom Hocker gerissen. Fringe hingegen fand ich spitze vom Anfang bis zum Ende. Außerdem hat mir Super 8 wircklich sehr gut gefallen. Aber dann fällt mir auch wieder ein wie entsetzlich schlecht ich persönlich Abrams Star Trek fand und wie schrecklich ich seinen Ansatz einfach ein neues Universum zu erschaffen fand, womit er für seinen nachfolgenden ja nur quasi die gesamte Star Trek Geschichte beiseite geschoben hat.
Unterm Strich kommt dabei ein recht durchwachsenes Bild zustande, er ist ein fähiger Mann in seinem Job und hat gute aber auch schlechte Werke abgeliefert und ich sage es mal so, einfach abwarten. Er hat das Zeug einen super Star Wars abzuliefern und wir hoffen es alle und genau darauf warte ich auch aber auch auf nichts weniger warte ich
Palpatine
ZITAT
Nein, ich denke nicht, dass er mich mehr als andere beeinflusst hat, aber es ist der Film, der... Tja, wie soll ich das ausdrücken? Als ich klein war, gab es Filme wie Halloween oder Freitag, der 13., die in gewissen Bereichen neue Türen aufgestoßen haben. Mir wurde dadurch klar, dass man etwas wirklich angsteinflößendes, erschreckendes und intensives machen und mit den Albträumen von Menschen auf der großen Leinwand spielen kann.ZITAT ENDE
Wovon redet der denn? Ich verstehe nicht was der die ganze Zeit meint?! Der soll aufhören den Kleber von den Post-its zu schnüffeln, auf denen er immer seine "detailreichen" Charakterbeschreibungen hinkritzelt.
Milchmann
Seite 1
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