Gestern ging die 5. Staffel von The Clone Wars in den USA mit einem Finale zuende, das erwartungsgemäß zu intensiven Debatten geführt hat. IGN hatte direkt im Anschluss an The Wrong Jedi Gelegenheit, mit Ahsoka-Tano-Stimme Ashley Eckstein zu plaudern.
[Spoiler-Warnung - Staffel 5 und 6] markieren:
Wie war es für Sie dieses Ende zu sehen und zuzuschauen, wie sie den Jedi-Orden verlässt?
Das war ohne Zweifel ein Schock, aber im guten Sinne. Es ist eine phantastische Geschichte, die Ahsoka aus meiner Sicht so viele neue Möglichkeiten eröffnet. Die Fans haben sich Ahsokas Schicksal über die Jahre zumeist in Schwarz/Weiß angesehen: Wenn sie ein Jedi ist, muss sie sterben, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Nur wenige Leute haben zu mir gesagt: "Na ja, sie könnte die Jedi-Orden ja auch verlassen. Vielleicht ist sie einfach nicht mehr da, wenn Order 66 ausgegeben wird." Aber das war nur eine kleine Minderheit. Für die meisten Fans war klar: "Ahsoka lebt oder Ahsoka stirbt, und sie muss sterben, weil sie während Order 66 eine Jedi ist."
Ich finde es spannend, weil diese Klarheit nun nicht mehr existiert. Und ich sage den Fans schon seit einem Jahr, dass es mehr Fragen als Antworten geben würde, weil nun alles möglich ist. Wohin geht sie? Was tut sie? In dieser Hinsicht ist es spannend. Aber es war schon eine Belastungsprobe für mich, denn das ist eine wirklich große Veränderung. Wer weiß, ob es jetzt jemals wieder so werden wird wie früher?
Und was mich persönlich betrifft, hat mein Leben fast die gleiche Wendung erfahren. Bis zu diesem Finale habe ich meine Aufnahmen sieben Jahre lang im Studio mit Matt Lanter und den anderen Jedi gemacht, und nun verlässt Ahsoka die Jedi, weshalb ich auch nicht mehr mit Matt, James [Arnold Taylor], Dee [Bradley Baker] und all den anderen Leuten arbeiten konnte, die ich so liebgewonnen habe. Das war wirklich traurig. Ich kann mir in etwa vorstellen, wie es Ahsoka angesichts dieser Veränderungen geht. Für sie verändert sich ihr ganzes Leben, und das kann einem Angst machen, gehört aber zum Leben dazu. Jeder durchläuft in seinem Leben verschiedene Kapitel, und für Ahsoka ist dies nur das Ende eines dieser Kapitel. Und der Anfang eines neuen.
Als sie geht, sagt sie Anakin: "Der Rat hat mir nicht vertraut, wie kann ich mir da selbst vertrauen?" Fragt sie sich aber nicht auch: "Sie haben mir nicht vertraut, wie kann ich ihnen da vertrauen?" Wieso hat sie diese Entscheidung zu gehen aus Ihrer Sicht letzten Endes getroffen?
Ich würde sagen, das alles spielt eine Rolle. Letztlich fühlt sich Ahsoka vom Jedi-Rat verraten, aber sie ist nicht auf Anakin wütend. Sie weiß, dass Anakin ihr geglaubt hat und liebt ihn wie einen Bruder, und deshalb weiß sie auch, dass sie ihn mit ihrer Entscheidung verletzt. Aber sie fühlt sich eben verraten und kann den Jedi nicht mehr trauen. Und ihr ist klar, dass sie nicht einfach zurückgehen kann. Sie muss sich dieser Entwicklung alleine stellen. Immerhin wurde ihr Welt völlig auf den Kopf gestellt. Alles, was sie als gegeben angenommen hatte, war plötzlich nicht mehr da. Auch dass Barriss sie verraten hat, ist so ein Punkt. Das hat sie schwer getroffen. Das und die Tatsache, dass sie weiß, dass Barriss nicht völlig Unrecht hatte. Ihre Mittel waren die falschen und dass sie Ahsoka als Sündenbock verwendet hat auch, aber ihre Gründe waren nicht völlig falsch. Und mit all diesen Fragen muss sie fertigwerden. Sie kann nicht einfach ruhig durchatmen, mit dem Jedi-Orden ins Reine kommen und weitermachen, als wäre nichts geschehen. Sie kann das nicht einfach unter den Teppich kehren. Die einzige Wahl, die ihr bleibt, ist fortzugehen.
Ich habe mit Dave [Filoni] darüber gesprochen, und es gibt hier keine völlig richtige oder falsche Entscheidung. Man kann nicht einfach sagen: "Das ist der richtige Weg. Das ist der falsche Weg." Für Ahsoka ist es die richtige Entscheidung, und sie ist sicher ihrer Sache auch völlig sicher.
Ich nehme an, das war auch die Szene, die Sie und Matt alleine aufgenommen haben?
Genau, wir haben sie alle gemeinsam bis zu dem Punkt aufgenommen, wo der Jedi-Rat Ahsoka ihren Zopf zurückgeben will, und dann hat Dave alle anderen aus dem Studio geworfen. Lange Zeit wusste niemand, was überhaupt passiert war. Ich glaube nicht, dass sie damit gerechnet haben. Viele meiner Kollegen finden erst jetzt heraus, was vorgefallen ist. Wir haben es ein Jahr lang für uns behalten. Ich hatte Herzrasen, weil sich alles verändert hat. Nicht nur weil es für Ahsoka ein wichtiger Moment war, sondern auch, weil das die bislang letzte Szene war, die ich zusammen mit Matt aufgenommen habe. Mein Leben hat sich verändert, Ahsokas Leben hat sich verändert. Ich hasse es, ständig von Veränderungen zu sprechen, aber genau das war damals mein Eindruck.
Die offensichtliche Frage ist: Wohin geht es jetzt mit Ahsoka Tano?
Und diese Frage kann ich natürlich nicht beantworten. [lacht] Leider ist das die einzige Antwort, die ich habe: In ständiger Bewegung ist die Zukunft. Aber ich bin von all den neuen Geschichten, die jetzt erzählt werden, richtig begeistert.
[Spoiler-Ende]
Weitere Eindrücke zum Staffelfinale von Ashley Eckstein und Dave Filoni findet ihr im offiziellen Episodenkommentar.
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