Nach dem Kasdan-Kinberg-Doppelinterview mit IGN (wir berichteten hier) meldet sich Lawrence Kasdan nun noch einmal allein in einem Kurzinterview mit Hero Complex zu Wort und lässt 30 Jahre Krieg der Sterne Revue passieren:
Meine Kinder freuen sich darauf. Das ist ein Film, für den sich mein Enkel, der gerade mal drei Jahre alt ist, schon brennend interessiert. Es gibt nicht viele Filme, die so sind.
Hollywood ist ein schwieriger Ort für bestimmte Arten von Geschichten geworden, und viele dieser Geschichten sind von der Sorte, wie ich sie immer erarbeitet habe. An einem großen Film zu arbeiten, wie Hollywood sie nun macht, von dem man glaubt, dass er besser sein kann als die meisten, ist eine Gelegenheit, die sich einem nur selten bietet.
Ich versuche, bei Null anfzufangen. Es gibt bestimmte Freuden, die die Saga den Menschen aus unserer Sicht eröffnen kann und die die Menschen vermisst haben. Wir hoffen, ihnen genau das zu geben und gleichzeitig das Gefühl zu vermitteln, dass alles neu ist.
George hat mich gewissermaßen in diese Sache verwickelt und zieht sich gleichzeitig aus seinem Unternehmen zurück. Er hat allen seinen Segen gegeben, und er wird da sein, wenn man ihn braucht. Ich denke, alle sind gespannt zu sehen, wohin sich dies entwickelt. In den letzten 30 Jahren ist es in sehr verschiedene Richtungen gegeangen. Mit J.J. werden wir wohl etwas ganz Neues bekommen.
Die Filme, an denen ich gearbeitet habe, sind lange her, und sie hatten einen etwas anderen Stil als die, die danach kamen. Die ersten drei - Krieg der Sterne, Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter - drehen sich alle gewissermaßen mehr um Menschen als die späteren. Das Imperium schlägt zurück spricht die Zuschauer aus meiner Sicht an, weil es der zweite Akt eines Dreiakters ist, und in dem Film alles gewissermaßen zum Teufel geht. Und am Ende ist jeder in Schwierigkeiten, und genau das ist für einen Autor der beste Teil einer Geschichte. Und die Leute hat das angesprochen. Irvin Kershner war ein ganz anderer Regisseur als George, und deshalb ist der Film auch deutlich dunkler als der erste Krieg der Sterne. Er hat mehr Ecken und Kanten.
Ich muss gestehen, der wirklich großartige Film ist für mich der erste Krieg der Sterne. Ganz ehrlich. Er ist irrsinnig unterhaltsam und hat die Filmgeschichte für immer verändert.
Das verändert rein gar nichts, wirklich nicht. Ich lese nicht besonders viel davon. Aber als bekanntgegeben wurde, dass ich daran arbeiten werde, hat das Internet wirklich nett reagiert. Die Menschen fühlen sich eng mit Krieg der Sterne verbunden, und ich denke, einige von ihnen waren glücklich, dass ich wieder da war.
Seite 1
George Lucas
Meister Macleod
Psychotikus
Lawrence Kasdan ist mit Sicherheit nicht der einzige Veteran, der aus der OT zu Star Wars zurückkehrt, da wird in den nächsten Monaten noch der eine oder andere altbekannte Name dazukommen, ich würde drauf wetten.
Leben wir nicht in herrlichen Zeiten? Die Spoiler, die Spekulationen, jeder noch so kleine Hinweis, den man mit allen Poren in sich aufsaugt. All das, was das Herz eines jeden echten Warslers in früheren Zeiten bis in die Haarspitzen hat pochen lassen, und wir alle sind mitten drin...
Wer hätte das vor einem halben Jahr auch nur ansatzweise für möglich gehalten?
Wäre ich nicht sowieso schon Fan, ich würde mich selbst sowas von beneiden...
Anakin 68
@Psychotikus:
Nee, ich verstehe den Satz nochmals ein bisschen anders als du.
Wenn er meint, er wolle bei Null anfangen, dann verstehe ich es eher so, dass man das EU und alle bereits existierenden Drehbuchentwürfe völlig außer Acht lässt, die man jemals über eine etwaige Episode VII geschrieben hat.
Er spricht weiterhin ja auch von Freuden, welche die Leuten angeblich vermisst hätten. Damit bezieht er sich wahrscheinlich auf all das, was die bereits bekannten Star Wars-Filme ausmacht. Lichtschwerter, Raumschlachten und Jedi wäre das das eine, bereits bekannte Personen das Andere. Ich jedenfalls rechne schon damit, dass zumindest einige der Hauptfiguren, ohne die gar nichts geht, eingesetzt werden.
Aus meiner Sicht macht das die Dinge allerdings nicht wirklich viel besser.
Ich hoffe wirklich, dass meine Interpretation der Aussage da falsch ist, sonst würden in diesem Moment all meine negativen Befürchtungen, die ich seit November habe, zutreffen:
Das EU wird vernachlässigt, es gibt zahllose Kanonwidersprüche und die weitestgehend zusammenhängende und schlüssige Story (von kleineren Unfällen wie dem Tod von Even Piell oder der Schlacht von Coruscant mal abgesehen) ist für den Schrubber.
Also nein, für mich ist das gar nicht gut. Ich weiß und verstehe, dass man dazu auch anders stehen kann, aber für mich machen vor allem die Bücher Star Wars aus. Wenn ich recht habe, wäre das echt apokalyptisch...
Aber nein, ich träume schon, und wenn ich morgen aufstehe, ist alles wieder gut.
Byzantiner
@Byzantiner
Fans wie dich tun mir schon ein wenig leid. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die neuen Filme das EU komplett über den Haufen werfen werden. Ich kann mir schon vorstellen, dass man als Fan vom "Nach EP6 EU" ziemlich frustriert ist. Mein aufrichtiges herzliches Beileid.
Aber vielleicht könnt ihr euch ja für uns anderen freuen, die mit dem "Nach EP6 EU" nichts anfangen können, und für die jetzt endlich die Saga fortgesezt wird.
Denn irgendwas sagt mir, dass die neuen Filme meinen Nerv voll treffen werden. Alleine schon deswegen, weil man (im gegensatz zu damals bei den Prequels) nichts erwarten kann (außer dass es anders wird als Thrawn, Yuuzhan Vong und Co.).
Abgesehen davon, spricht auch nichts dagegen, zwei verschiedene Storylines nach EP6 zu mögen! Wird schon gut gehen
(zuletzt geändert am 10.02.2013 um 01:27 Uhr)
darth rg
@darth rg:
Na ja, was heißt "ziemlich sicher" - das, was du oben in der Meldung liest, müsste dann wohl die endgültige Bestätigung sein, dass das EU fällt. Es sieht denn, der gute Mann meint mit "bei Null anfangen", dass er die Plotline chronologisch nach den EU-Büchern ansetzt und daher in der Filmchronologie alles neu ist. Was nicht heißen muss, dass das EU nicht fällt, aber den Büchern zumindest eine gewisse bzw. partielle Überlebenschance erlauben könnte. Dorthingehende Gerüchte gibt es ja immerhin.
Obwohl...na ja, eher unwahrscheinlich. Dürfte dann wohl auch davon abhängen, ob Mark Hamill, Harrison Ford und Co in den neuen Folgen tatsächlich Rollen bekommen oder nicht. Wenn ja, dürften die wohl doch Einiges im EU über den Haufen schmeißen, auch wenn sie 20 oder 30 Jahre nach der Schlacht um Endor ansetzen. Mal sehen.
Meine Hoffnungen auf ein Überleben des EUs ruhen ja immernoch hauptsächlich auf Crucible, diesem neuen Buchprojekt. Sollte nicht da die Fackel von den Großen Drei an die nächste Generation weitergegeben werden? Ich hoffe ja immernoch, dass es kein Zufall ist, dass dieses Buch in einer Zeit erscheinen wird, wo ausgerechnet die neuen Filme angekündigt werden. Auch wenn diese Hoffnungen zugegebenermaßen eher klein sind.
Aber mal sehen, vielleicht gefällt mir ja die Film-Story so wesentlich besser, dass ich die EU-Bücher nach Episode VI mit Freunden vergesse. Aber irgendwie zweifle ich daran.
Klar, wenn dir gefällt, was kommt, werde ich dir das nicht missgönnen. Umso besser, wenn ihr daran Freude finden könnt. Ist doch fein so. Ob das bei mir so kommt, mal sehen.
Was das mit den zwei simultanen Storylines betrifft...mal sehen. Normalerweise mag ich soetwas gar nicht, eine gute Story besticht meiner Meinung nach in erster Linie durch Kontinuität und Stimmigkeit. Und ja, ich weiß, dass auch manche Bücher nicht mehr ganz zu den Filmen passen, ja. Das Fach müssen wir nicht aufmachen.
Trotzdem danke für dein herzliches Beileid.
(zuletzt geändert am 10.02.2013 um 02:18 Uhr)
Byzantiner
Yavin4
@Yavin4:
Es könnte sich rein theoretisch schon auf die Spin-offs beziehen, aber wenn sich diese ja angeblich auf bekannte Charaktere beziehen sollen, wie soll ein Start bei Null dann möglich sein?
Es sei denn, er meint den Planeten Null aus "Das Vermächtnis der Jedi".
Du sagst es ja selbst, ein Film über Boba Fett muss sich unweigerlich schon sehr viel mit der Kontinuität auseinandersetzen, wenn man in Betracht zieht, dass er ja auch in den Filmen mitspielt - und die werden sich nicht komplett ausgekapselt.
Es sei denn, sie sprechen von einem Yoda-Film und fangen tatsächlich ca. 860 Jahre vor der Blockade von Naboo an, dann wären sie bei Null.
Byzantiner
@ Anakin 68:
"Wäre ich nicht sowieso schon Fan, ich würde mich selbst sowas von beneiden... "
Das unterschreibe ich 1000 mal. Wir leben in echt aufregenden Zeiten, besser noch als während der Prequels. Denn diesmal kommen ja VII-IX, Spinoffs, Fernsehprojekte und und und!!!
Die Aussagen von Kasdan finde ich allesamt toll und beruhigend (obwohl Aussagen noch gar nichts heissen müssen)!
Hab letztens Morning Glory mit Harrison Ford gesehen--> Ich will Han Solo! Einen weisen Luke und Leia! Und ein Lambda-Shuttle in Episode VII!
(zuletzt geändert am 10.02.2013 um 11:25 Uhr)
Kaero
Sherlock
Kaero
Kyle07
Neutrum
Letztlich ist das alles immer sehr vage formuliert, was uns die Macher da so an Brotkrumen zuwerfen. Aber das soll ja auch so sein . . .
Bei den aktuellen Äußerungen frage ich mich allerdings, was mit den von Lucas - in der Interview-Reihe - erwähnten Treatments ist, die doch zumindest die Stoßrichtung vorgeben sollten. Kann man dann wirklich davon sprechen, dass man von Null anfängt?
Mich würde mal interessieren, wie weit die jetzt wirklich sind - gar nicht inhaltlich; eher prozentual. Denn nach den Interviews bekommt man ja das Gefühl, dass die noch ganz am Anfang stehen. Das glaube ich allerdings nicht. Doch wie weit sie nun wirklich sind, kann ich mir in der Tat nicht realistisch vorstellen.
Darth Jorge
Es würde mich sehr freuen, alte Gesichter wiederzusehen, aber ich würde mir nicht wünschen, dass die alten Stars Hauptrollen bekommen. Man sollte den Mut haben, etwas Neues zu probieren und frische Gesichter einführen (ist nicht persönlich gemeint, Carrie, du bist immer noch hinreißend!), statt sich auf die Zugkraft alter Ikonen zu verlassen. Das ist schließlich kein "Expendables", sondern Star Wars
George Lucas
Neutrum
@Kyle07: der vergleich hinkt etwas, oder? christopher lee spielt einen alten zauberer und ist im hobbit halt 10 jahre älter als bei der hdr-tilogie. dank computertechnik etwas verjüngt passts einigermaßen. harrison ford würde einen stark gealterten helden spielen. ein held, der auf die 70 jahre zugeht ist wahrscheinlich nicht die optimalste lösung. zumindest nicht als hauptcharakter...
Darth Horst
@ Darth Horst:
Christopher Lee wurde im Hobbit nicht mittels Computertechnik verjüngt.
Han Solo will ich gar nicht in einer Heldenrolle sehen. Laufen und ballern muss er ja nicht mehr, aber er könnte zum Beispiel die jüngeren Helden aus einer brenzligen Situation mit dem Rasenden Falken zur Hilfe kommen oder so etwas in diese Richtung.
Kaero
@Kaero: ok, ich dachte er wurde etwas jünger gemacht. wenn dem nicht so ist habe ich nix gesagt wollte nur darauf hinaus, dass man diesen vergleich nicht unbedingt ziehen kann. auch wenn die heldenrolle nicht mehr passt oder es garnicht darauf hinausläuft bleibt und ist er ja für die meisten immer noch der "kassische" held. und mal eben mit dem falken kommen und jemanden retten wäre mir persönlich etwas zu plump
bin auf jedenfall gespannt was die sich an story ausdenken werden. bei dem team bin ich sehr zuversichtlich, dass das star wars gefühl zurückkehrt!
(zuletzt geändert am 10.02.2013 um 16:30 Uhr)
Darth Horst
Ich hoffe ja nur, dass die Dynamik von Star Wars beibehalten wird und wir keine Wackelkameras oder Schnitte im Millisekundentakt bekommen! Außerdem sollten die SW-Typischen Szenenwechsel unbedingt wieder dabei sein! Hoffentlich kopiert Abrams den Stil von GL so wie er den von Spielberg bei "Super 8" ganz gut hinbekommen hat!
dmhvader
Die Filme sind der Kanon und zum Glück sieht Kasdan das genauso, die haben schon genug damit zu tun die Kontinuität innerhalb der original Story zu sichern bzw. wieder grade zu biegen (Jedi Geister) das wäre ja noch schöner wenn die auch noch Rücksicht auf das EU nehmen müssten mit dem eh schon zuviel Blödsinn in Star Wars eingeführt wurde
Rei Martell
Ich als EU-Freund hoffe ja auch, dass man sich irgendwie am EU orientiert. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Klar werden die Bücher, die bereits erschienen sind, dadurch nicht schlechter. Aber ich sehe es ähnlich wie Byzantiner. Wenn jetzt auf einmal alles ausgehebelt wird, was schon erschienen ist (und womit natürlich auch Geld verdient wurde) bleibt ein fader Beigeschmack vorhanden. Kontinuität ist schon was Tolles. Ich glaube nicht, dass ich mich wie bei vielen anderen Reihen mit einer mehrdimensionalen Kontinuität besonders anfreunden könnte. Aber möglicherweise müssen die Literaturfreunde unter uns bald ihre Sammlungen aufteilen, nämlich vor und nach dem ersten Sequel.
Hach, es es wäre so toll wenn man eine Mara Jade einführen könnte
watto05
Ich wusste zwar, dass es Bücher, Comics usw. gibt, aber ich habe mich nie für das EU interessiert. Um ehrlich zu sein, kenne ich den Ausdruck auch erst seit der Übernahme. Für mich gab es nur die Filme. Kommt mir das nur so vor, oder hat das EU im deutschprachigen Raum einen höheren Stellenwert als im anglo-amerikanischen? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass vor allem im Jedi Coucil Forum viel lockerer mit der Thematik umgegangen wird. Kann auch sein, dass ich mich irre, da für mich das Franchise erst wieder durch die Ankündigung neuer filme interessant wurde.
Wie gesagt, ich bin kein so großer Fan wie die meisten hier, mir gefallen die Filme aus einer rein objektiven Sicht, wie viele andere Filme und Franchises auch. Darum freue ich mich schon sehr auf die neuen SW-Filme.
Sherlock
@Sherlock
Das EU hat den Fans über die Star Wars lose Zeit nach der OT geholfen ausgelöst durch die Zahn Trilogie die mit Das letzte Kommando nun auch schon wieder 20 Jahre alt ist.
Dabei hat sich ein ganz eigenes FAndom gebildet und bereits vor den Prequels eine ganz eigene Kontinuität zu den Filmen entwickelt die immer bemüht war dem Kanon der OT zu entsprechen.
Leider eben nur bemüht es ist so viel Schwachsinn erschienen das ich über den Verlust des bisherigen EU echt nicht traurig bin, für mich sind auch nur die Filme wichtig, klar mochte ich auch einige Geschichten oder Comics aber ich bin es von den Marvel Comics aus den Achtzigern schon gewohnt das einiges im EU einfach nur irrelevant ist
(zuletzt geändert am 11.02.2013 um 13:36 Uhr)
Rei Martell
@Sherlock: Kommt drauf an, auf welchen US-Seiten Du Dich tummelst. Der Jedi-Council dürfte als großes Massenforum insgesamt eher filmorientiert sein, Seiten wie Club Jade, EU-Cantina und Co. sind es nicht. Dort sind es eher die Filme, die die zweite Geige spielen. Das Fandom ist halt ein bunter Haufen, hier wie dort.
Es tut mir ehrlich leid für alle EU-begeisterten Star Wars-Fans, ich würde mich auch aufregen wenn ich heute noch soviel lesen würde wie damals. Aber die Filme sind und bleiben Kanon, und das finde ich auch richtig. Filme sind der Kern von Star Wars, und ich möchte mir nicht ausmalen, wie sie aussähen, wenn sich die Autoren am EU orientierten, dass von so vielen unterschiedlichen Geschichten und Stilen geprägt ist. Wie ein Vorredner hier schon sagte, es gibt auch viel Blödsinn im EU, der nicht unbedingt an Star Wars erinnert.
George Lucas
Sherlock
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