In einem ausführlichen Profil des Hollywood Reporter über Kathleen Kennedy, die neue Spitze Lucasfilms, wird enthüllt, wie sie J.J. Abrams letztlich doch davon überzeugen konnte, den Job als Regisseur von Episode VII anzunehmen, obwohl er dies für sich im Vorfeld ausschloss.
Der angebliche Spielberg-Faktor wird dabei allerdings außen vor gelassen.
Kennedy hatte bereits Beth Swoffors, Abrams Agentin, angerufen, die ihr mitteilte, dass Abrams zu tief im nächstem Star Trek-Film stecke und auch darüber hinaus weitere Verpflichtungen bei Paramount habe, um den Job anzunehmen – von den unzähligen Fernsehprojekten ganz zu schweigen. Dennoch hat sich Abrams einverstanden erklärt, sich mit Kennedy am 14. Dezember in den Büros seiner Firma Bad Robot in Santa Monica zu treffen. Völlig gerade heraus fasst Kennedy ihr „Verkaufsgespräch“ wie folgt zusammen: „Bitte mach Star Wars“. Doch hatte sie Karten in der Hinterhand. Nicht nur, dass Michael Arndt am Drehbuch saß, auch Lawrence Kasdan, der Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter geschrieben hat, war als Berater bereits mit im Boot. Abrams „war am Ausflippen, als er erfuhr, dass Michael und Larry schon am Film arbeitetem“, sagt Kennedy.
Abrams erzählt THR: „Ich habe aus erster Hand erfahren, wie unglaublich und überzeugend sie ist.“ Einige – wenn auch nicht alle – seiner Vorbehalte wurden aus dem Weg geräumt. „Die Sache bei jedem schon existierenden Franchise ist die: ich habe das schon gemacht“, sagt er. „Aber als ich mich mit Kathy traf, war es plötzlich sehr verlockend.“
Kennedy, Abrams und die Autoren haben sich am 19. Dezember im Geheimen getroffen und „J.J. war einfach aus dem Häuschen, als er aus der Tür ging“, erinnert sie sich. Dennoch, so sagt sie, hatte Abrams „sehr verständliche Bedenken“ bzgl. Seiner anderen Verpflichtungen und die Auswirkungen auf seine Frau und seine drei Kinder, da der Film sehr wahrscheinlich nicht in Los Angeles gedreht wird. Und dann war da noch die einzigartige Natur dieses Franchises. „Wenn es je ein Zögern bei J.J. gab, war es an der Stelle, bei der jeder zögert – mich eingeschlossen – wenn man sich darauf einlässt“, sagt sie. “Nämlich dass es gewaltig und einschüchternd ist.“
[…] Kennedy musste also das tun, was sie so gut beherrscht: Einen der bekanntesten Regisseure beruhigen. Sie kennt Abrams seit er 14 war, als Spielberg einen Artikel über ihn gelesen hat. Abrams hatte gerade einen Super 8-Filmemacher-Wettbewerb gewonnen und Spielberg hat den zukünftigen Regisseur angeheuert, um seine eigenen Super 8 Kindheitsvideos zu restaurieren.
“Wir haben eine Menge Zeit damit verbracht darüber zu reden, wie bedeutend Star Wars ist und wie tief die Mythologie ist, die George geschaffen hat und wie wir das in das nächste Kapitel transportieren wollen“, sagt sie. Dann endlich, nach einem ganzen Tag wilder Verhandlungen, wurde der Deal am Abend des 25. Januars beschlossen. Bis zuletzt hatte Abrams seinen Weggefährten erzählt, dass er sich dem Regieposten immer noch nicht zu 100% verschrieben habe, doch Kennedy blieb zuversichtlich, dass er im Regiestuhl sitzen würde, wenn die Dreharbeiten beginnen. Sie ist sich allerdings weniger sicher, dass der erste Film der neuen Trilogie bis 2015 fertig sein wird. „Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich voran zu kommen, und dann sehen wir mal, was passiert“, sagt Kennedy. „Der Zeitplan, der uns interessiert, ist der in dem wir die Story fertig haben wollen.“
Darüber hinaus erfahren wir, dass Kennedys Vertrag bei Lucasfilm für 5 Jahre gilt. Wer sich ansonsten für den neuen Kopf von Lucasfilm interessiert, der kann ihren äußerst interessanten Werdegang in voller Gänze bei The Hollywood Reporter nachlesen.
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