Im offiziellen Blog hat sich J.W. Rinzler etwas näher über sein Buchprojekt Star Wars Storyboards - The Prequels geäußert:
Ein Abteilungsleiter meinte einmal zu mir, dass es für die Prequel-Trilogie keine Storyboards gäbe. Was er oder sie damit meinte, ist, dass Animatics Mitte bis Ende der 1990er Jahre die Storyboards ersetzt haben, zumindest bei Lucasfilm. Storyboards im Stil eines Joe Johnston wurden für ILM deshalb nicht mehr erstellt. Stattdessen dienten CG-Animatics als Grundlage für die Produktion fotorealistischer Effekteinstellungen bei ILM. Bei der klassischen Trilogie hatte es noch Storyboards für die Nachbearbeitungsphase gegeben, die den Kameraleuten bei ihrer Arbeit mit Modellen, Miniaturen, Matte-Bildern und so weiter geholfen hatten. Als Episode I anlief, war diese Art von Storyboards schon Geschichte. Doch was unser gerade erst angekündigtes Buch Star Wars Storyboards - The Prequels, das im Frühjahr im Abrams-Verlag erscheinen wird, deutlich macht, ist, dass eine ganze Menge Storyboards auch für die Produktion der Prequels erstellt wurden.
Als ich dem Prequel-Konzeptzeichner Iain McCaig von der Behauptung erzählte, es gäbe keine Prequel-Storyboards, widersprach er lautstark: "Was? Wir haben Storyboards für den ganzen Film angefertigt!" Er sprach von Episode I (und wird noch mehr zu sagen haben, denn er schreibt für uns das Vorwort). Doch nicht nur Episode I wurde entsprechend behandelt, auch für die anderen beiden Filme gibt es, was ich als Konzeptboards bezeichnen würde. Benton Jew, McCaig, Terryl Whitlatch, Jay Shuster, Ed Natividad, Warren Drummond, Derek Thompson und andere Zeichner fertigten Dutzende - ja, manchmal sogar hunderte - dieser Konzeptboards an: Comicartige Sequenzen, in denen Ideen zur Handlung und witzige Actionmomente für die Gespräche mit George Lucas während der Vorbereitungsphase vorbereitet wurden, welche normalerweise jeden Freitag stattfanden. Und diese Konzeptboards sind phantastisch. Kürzlich habe ich einige Wochen damit verbracht, sie mir im Archiv anzusehen und Beispiele für das Buch auszusuchen. Viele dieser Boards wurden noch nie digitalisiert, insbesondere die für Episode I, und diese stellen hier klar die Mehrheit. Sieht man sich die Konzeptboards an, wird unter anderem klar, wieso damals angenommen wurde, dass Jar Jar enormen Erfolg haben würde: Er präsentiert sich auf diesen Bildern als lustige, ausdrucksstarke Figur, die ein wenig an klassische Trickfiguren wie Donald Duck erinnert (mir persönlich fiel eine gewisse Ähnlichkeit zu Carl Barks' genialen Disney-Figuren auf). Er ist vielseitig. Und die neuen Scans, die wir für das Buch angefertigt haben, werden für hochwertige Abbildungen sorgen.
Einige der Boards ähneln den späteren Filmeinstellungen fast bis aufs Haar. Andere zeigen phantastische Szenen, die nie gedreht wurden, für Episode I beispielsweise ein Zwei-Mann-Jedi-Angriff auf Theed, der vor dem Hangarkampf hätte stattfinden sollen. Daneben ist zu sehen, wie die Handelsföderation die Zivilbevölkerung von Theed unterdrückt, für Episode II wurde der Obi-Wan-Jango-Kampf genau geplant und ebenso die erste Schlacht der Klonkriege. Auch das große Duell in Episode III wurde von Thompson detailliert auf einer Reihe von Konzeptboards festgehalten, von denen bislang nur wenige öffentlich gezeigt wurden.
Außerdem sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass der gute, alte Joe Johnston, neben seiner Arbeit an den Boards für die Nachbearbeitungsphase, auch großartige Konzept-Storyboards für die klassische Trilogie angefertigt hat (und dabei ab und an von Nilo Rodis-Jamero und George Jenson unterstützt wurde). Bei der Arbeit an The Making of Return of the Jedi hat es mich ernstlich geschmerzt, dass ich nicht mehr von seinen Zeichnungen einbringen konnte. Also habe ich in diesen Beitrag ein paar davon aufgenommen. Und dazu eine aus dem Prequel-Storyboard-Buch.
Rinzlers Buch ist bereits bei Amazon.de gelistet und kann bei Lust und Laune auch schon vorbestellt werden.
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Obi Wan 2012
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