Bioware schrumpft sich aktuell weiter gesund: Nach einer ersten Entlassungsrunde vor drei Monaten wurden bei Bioware Austin nun weitere Stellen abgebaut, unter anderem im Webentwicklungsbereich. Daneben hat der Produktionsleiter Rich Vogel das Unternehmen verlassen. Bioware erklärte zu der Entwicklung:
Wie schon im Mai angekündigt und auf der E3 angesprochen, arbeitet das Team von Bioware Austin daran, The Old Republic zu verbessern, um das Spiel und seine Dienste weiter auszubauen. Wie bei allen MMOs ändern sich mit dem Start des Spiels und dem Übergang von der Programmierung zur Betreuung die Anforderungen an die Größe und Fähigkeiten der Mitarbeiter. Deshalb wurde der Mitarbeiterstab von Bioware Austin seit Mai verkleinert. Einige Mitarbeiter arbeiten nun an anderen Projekten des Unternehmens und von EA SPORTS Austin, andere wurden entlassen.
Bioware Austin verfügt derzeit über genügend Mitarbeiter, um weiterhin und in immer geringerem Abstand neue, hochqualitative Spieleinhalte für The Old Republic bereitzustellen. In den kommenden Wochen werden wir Pläne vorstellen, deren Ziel es sein wird, The Old Republic mit neuen Inhalten, neuen Spielern und neuen Spielarten zu erweitern.
Der stellvertretende Chefdesigner von The Old Republic Emmanuel Lusinchi hatte zu den Stellenstreichungen im Mai erklärt:
MMOs sind das härteste Umfeld in der Spieleindustrie, und wir leben allgemein in wirtschaftlich harten Zeiten. Unser Team ist dennoch nach wie vor eines der größten in der Branche.
Auf der zwischenmenschlichen Ebene ist es natürlich trotzdem schwierig, Leute gehen zu sehen, mit denen man seit langer Zeit zusammenarbeitet: Man kennt sie gut, hat ihre Familien getroffen. Es ist nie leicht, nicht in dieser Branche und nicht in irgendeiner anderen. Trotzdem kommt so etwas vor.
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Nun ja, ich kann daran nichts Besonderes oder Negatives entdecken. Das Spiel ist fertig und es läuft auch recht stabil, Also braucht BW jetzt nur noch ein oder zwei Teams, die kostenlose und kostenpflichtige Addons schreiben, sowie Bugs beseitigen. Evtl. muss dann auch das Spiel umstrukturiert werden, wenn es irgendwann auf F2P umgestellt werden wird.
(zuletzt geändert am 22.07.2012 um 20:14 Uhr)
Kleiner Böser Ewok
Darüber hinaus ist es, besonders in den USA, durchaus üblich Leute nur für ein Projekt einzustellen. Braucht man sie jetzt nicht mehr (das Spiel ist ja fertig programmiert, der Großteil des Arbeit erledigt), wird das Team eben verkleinert. Die können dann durchaus neue Jobs bei einem anderen Unternehmen finden, das gerade ein neues Projekt startet.
Darüber hinaus: es ist hier ja bewusst von "Umstrukturierung" die Rede, eine Menge Leute werden nicht entlassen, sondern innerhalb von Bioware bzw. EA weitergereicht.
Darth Revan Lord der Sith
Fixit
Ich finde es an sich toll, dass die Reaktionen hier bisher positiv sind (ich kann es auch nicht leiden, wenn immer alles nur negativ zerredet wird). Aber ich denke, ganz so eitel Sonnenschein ist die Situation nicht.
Am 7. Mai hat Electronic Arts die Quartalszahlen des Unternehmens bekanntgegeben. Dort wurde bekanntgegeben, dass SWTOR Abonnenten verliert und die Zahlen des Unternehmens belastet. Der Gewinn je Aktie ist gesunken. Mass Effect konnte einiges davon konzernintern kompensieren. 150 Millionen Dollar Entwicklungskosten für SWTOR müssen aber erstmal hereingeholt werden. [1]
Am 22. Mai gab man offiziell bekannt, dass es im SWTOR-Team Entlassungen geben wird. [2]
Vor einer Woche wurde bekannt, dass mit Produktionsleiter Rich Vogel eine Schlüsselfigur das Unternehmen verlassen hat. Außerdem gab es weitere Entlassungen, die allerdings lt. EA Teil der im Mai angesichts der Zahlen angekündigten "Umstrukturierungen" sind. [3]
Meiner Meinung nach wappnet man sich hier für die Bekanntgabe der nächsten Quartalszahlen (31.7.). Und vorher ist jährliche Aktionärsversammlung (26.7.). [4]
Alles also nur ganz normales us-amerikanisches "hire and fire"? Ich denke nicht. Spätestens nächste Woche Dienstag wird klar sein, wohin die Reise geht. Dann müssen die nackten Zahlen wieder auf den Tisch: die TOR-Abonnentenzahl darf nicht wesentlich weiter gesunken sein, die laufenden Kosten (Personal) müssen gesenkt werden.
Positiv formuliert ist es wie Aaron in der News schreibt: EA muss sich angesichts der Begleitumstände gesund schrumpfen.
Quellen:
[1] http://www.theglobeandmail.com/technology/gaming/gaming-news/gamers-flee-eas-star-wars-mmo/article4105593/
[2] http://www.swtor.com/community/showthread.php?p=4435219#post4435219
[3] http://massively.joystiq.com/2012/07/17/swtor-executive-producer-leaves-bioware-new-layoffs-rumored/
[4] http://investor.ea.com/events.cfm?list=Featured,Future,Past
(zuletzt geändert am 23.07.2012 um 10:31 Uhr)
JM-Talon
Kleiner Böser Ewok
Durge1000
@ Durge1000:
TOR ist eben gerade kein stinknormales MMO. Stinknormale MMOs motivieren ihre Spieler immer weiter zu spielen. TOR macht das, dank der abgeschlossenen Handlung, eben gerade nicht. Ich sagte es von Anfang an: Ein MMO kann nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn der Spieler in ihm "leben" kann. Und genau dies kann man in TOR eben nicht. Man konsumiert das Spiel/die Handlung wie ein Singleplayergame oder einen Film. Und sowohl das Singleplayergame, wie auch der Film haben ein Ende. Und genau das hat TOR auch! Ein MMO hingegen darf eben gerade kein solches Ende haben, sondern muss die Spieler dauerhaft an sich binden und genau das schafft TOR nicht.
Kleiner Böser Ewok
@Kleiner Böser Ewok
Dein Einwand ist natürlich mehr als berechtigt. Ich habe ja auch bereits deine anderen Ausführungen über TOR gelesen.
Ich habe mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Ich meinte damit, dass Bioware mit TOR "nur" ein grundsolides bis ausreichendes Produkt abgeliefert haben, nicht das erhoffte Reboot eines Franchises. Und schon gar nicht gewohnte Bioware-Qaulität (Wer bitteschön beschäftigt Spieledesigner,die den Unterschied zwischen Solo-RPG und MMO nicht raffen? Die Antwort: Bioware.)
Durge1000
@ Durge & Böser Ewok
Tja, dumm gelaufen - sie hätten einfach ein Spiel mit Story programmieren müssen, in dem man eben AUCH leben kann.
Die Idee mit der Filmreifen Story find ich super. Aber das hätten die ja ausrechnen können, das das nicht auf die Dauer motiviert. Alle Star Wars Fans haben die Filme mehrfach gesehen und würden wohl auch das Spiel öfter spielen.
Aber normale Spieler eben nicht.
Nebenbei glaube ich nicht, dass der Stellenabbau was damit zu tun hat, dass das Spiel schlecht läuft. Wenn ich ein Haus bauen lasse dann sitzen ein halbes Jahr später bei mir ja auch nicht die 20 Bauarbeiter im Vorgarten, die ich zum vollen Gehalt weiterbeschäftige für den Fall das... ja was? Dass das Haus einstürzt und neu gebaut werden muss? Ne, ich rufe höchstens mal 2 oder 3 Handwerker wegen Wartungsarbeiten - und bei MMORPGs ist das eben genauso.
Bioware wollte das ultimative Spielerlebnis und sich gerade durch die wirklich sehr gute Handlung und Spielmechanik von den unzähligen MMOs abheben. Leider hatte BW jedoch keine Erfahrung im MMO-Bereich. Deshalb haben sie das getan, was BW am besten kann: Ein erstklassiges (Single-)RPG geschaffen.
Dies führte nun letztendlich dazu dass die Spieler 1, 2 oder 3 Handlungen durchspielen und (gelangweilt und finanziell enttäuscht) weiterziehen.
Denn warum sollte jemand für ein Singleplayergame moatlich bezahlen, nur weil (die berüchtigste Spiele-Firma der Welt) EA das Game auf kostnpflichtigen Servern laufen lassen?
Letztendlich wäre für TOR die Guild Wars-Lösung das Beste: EA könnte das Game weiterhin und völlig unverändert als Vollpreisartikel verkaufen und alle paar Monate neuen Inhalt kostenpflichtig nachreichen. Allerdings würden keine Abo-Kosten mehr anfallen...
Möglicherweise stehen die Chancen hierfür auch gar nicht schlecht, denn in etwa einem Monat startet GW2 und wird TOR sicherlich nochmals massiv Spieler weg nehmen.
@ OseonSurfer:
Das Problem ist: auch SW-Fans werden nach einigen abgeschlossenen Storylines ihr Abo kündigen. Denn seien wir ehrlich TOR enthält keine 8 vollwertigen Handlungen. Es enthält nur 2 vollständige Handlungen (Imperium und Republik) und dazu jeweils 3 Abwandlungen. Denn letztendlich führt jede Klasse einer Fraktion den Spieler auf die gleichen Planeten und sogar in die gleichen Locations. Der Unterschied findet nur dort statt: Neben den immer gleichen Nebenquests führt die Klassenquest den Spieler in jeder Location nur durch unterschiedliche und für andere Klassen gesperrte Tore.
(zuletzt geändert am 24.07.2012 um 23:44 Uhr)
Kleiner Böser Ewok
@ Darth Pevra:
Keine Angst, so gross ist das Leid nicht.
Wie gesagt, das mit den Kündigungen ist in den USA leider schon normal.
Und dass TOR nicht den erwarteten Erfolg hat ist auch nicht tragisch. Es war eher vorraussehbar, wurde aber von den Verantwortlichen bei EA, BW und LA ignoriert.
Das einzig Tragische ist, dass die Verantwortlichen, im ganzen SW-Franchise, anscheinend mittlerweile der Meinung "Melk the Cow!" sind. Denn schon seit einigen Jahren werden wir SW-Fans tonnenweise mit Merchendiseing/Franchise-Artikeln überschüttet, deren Qualität/Originalität stetig abnimmt, deren Preis aber kontinuierlich steigt. Man ist also ganz offensichtlich der Meinung das wir SW-Fans jeden Scheiss (auch mehrfach) zu jedem Preis kaufen würden.
(zuletzt geändert am 26.07.2012 um 11:51 Uhr)
Kleiner Böser Ewok
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