Aktuell gibt es gleich drei Dinge, welche die Spieleindustrie rund um Krieg der Sterne bewegen: Ein neues Projekt, ein altes Projekt und eines, das toter nicht sein könnte.
Hier die Übersicht:
Lucasfilm hat - mal wieder - einen Markennamen registriert. Das Projekt, das sich Star Wars 1313 nennt, scheint ein Spiel- oder spielähnliches Produkt zu werden, denn als Verwendung wird aufgeführt, es sollten unter diesem Namen "Güter und Dienstleistungen, einschließlich interaktiver Unterhaltungssoftware, Bücher, Spielzeug-Actionfiguren, sozialer Online-Netzwerkdienste und interaktiver Videospiele" angeboten werden.
Von Nerdseite gibt's zu der Zahl die Information, dass sich Boba Fett in einem seiner Jugendbücher gegenüber einem Jungklon einmal als Klonsoldat 1313 ausgegeben hat. Gerüchteköche machen daraus die Theorie, es könnte sich um den Boba-Film handeln, den Joe Johnston vergangenes Jahr unbedingt machen wollte und der selbstredend ein reines Hirngespinst war und bleibt. Auch dass ein Boba-Fett-Spiel mit einem derart kryptischen Namen an den Start gehen könnte, kann man nicht eben als unbedingt wahrscheinlich bezeichnen, aber für den Moment ist so ziemlich alles rund um das Projekt graue Theorie. Als Fakt bleibt hier nur, dass LucasArts einen Shooter in Arbeit hat, den man nun hinter diesem Namen vermuten könnte. Wenn man denn entsprechend gelaunt ist.
2. Nachricht: Knights of the Old Republic ist wieder da.
Nein, ein dritter Teil ist immer noch kein Thema, aber die beiden alten Spiele kommen im Sommer als Doppelpack neu in den Handel. In den USA erscheint das Zwei-Disk-Set voraussichtlich am 26. Juli zum Preis von 19,99 USD. Hinweise auf Änderungen gibt es nicht, aber seit wann braucht es zum Gerüchtestreuen harte Fakten? Erträumt wird deshalb so ziemlich alles zwischen minimal hübscheren Bildern und einem Einbau der geschnittenen Elemente von The Sith Lords. Was davon realistisch ist, mag jeder für sich entscheiden.
Und 3.: Battlefront III macht mal wieder Schlagzeilen. Eine neue Version - oder auch nur irgendeine Version - ist nach wie vor nicht im Gespräch, aber dafür machen die ehemaligen Verantwortlichen der Free-Radical-Version von sich reden, indem sie sich über das damalige Verhalten von LucasArts beschweren. Im O-Ton berichtet David Doak (Mitbegründer, Projektleiter):
[Im Sommer 2006] kamen die Leute von LucasArts zu uns und sagten, sie würden gerne mit uns reden. Das waren Leute wie Jim Ward und Peter Hirschmann, für die ich noch immer großen Respekt habe. Sie hatten gute, aber sehr ambitionierte technische Vorstellungen. Und sie schienen nette Menschen zu sein. [...] Zwar hatten wir im Grunde keine Lust, als Subunternehmer tätig zu werden, aber dass wir ein Krieg der Sterne-Projekt für sie machen sollten, gab am Ende den Ausschlag für die Zusammenarbeit. [...]
Das Projekt lief auch gut. Sie wollten den Maßstab deutlich erweitern, und entsprechend verlangten sie von uns, in technischer Hinsicht ambitionierte Lösungen zu finden. Wer Bilder von dem damaligen Material gesehen hat, weiß, wie spektakulär die Ergebnisse aussahen. Ein Grund, wieso das Ganze so ambitioniert war, bestand darin, dass wir derart riesige Levelumgebungen mit Leben erfüllen mussten. Das stellte uns vor große Herausforderungen. Wir versuchen ständig, uns zu verbessern, und es lief richtig gut, so gut sogar, dass wir gleich zwei Spiele machen sollten, und LucasArts ließ uns auch eine Menge interessanter Dinge mit der Krieg der Sterne-Mythologie ausprobieren.
Beim ersten Spiel fanden Steve [Ellis, Mitbegründer der Firma] und ich, dass der Zeitplan reichlich knapp bemessen war. Wir überlegten uns also, etwas zu tun, das wir noch nie getan hatten: LucasArts über unsere Sorgen zu informieren. Wir dachten, dass man dort, nach dieser guten Zusammenarbeit, verstehen würde, was wir ihnen sagen wollten. Und dann war Jim Ward eines Tages plötzlich nicht mehr dort.
Das machte uns Sorgen, schien aber kein unbedingtes Problem zu sein. Wir dachten immer noch, dass wir richtig entschieden hatten. Und dann sprachen wir plötzlich nicht mit Leuten, die mit Begeisterung Spiele entwickelten, sondern mit Psychopathen, die grundsätzlich nur in Gegenwart eines unangenehmen Anwalts mit uns reden wollten.
Lange war unsere Beziehung zu LucasArts die beste, die wir je mit einem Vertriebsstudio hatten. Und dann, 2008, verschwand das alles, und wer übrig blieb, wurde gefeuert und ging von allein. Ein neuer Typ namens Darrell Rodriguez hatte Wards Posten übernommen und sollte in erster Linie auf die Kostenseite schauen, anstatt sich um die Produktion von Spielen zu kümmern. Und die Spiele, die wir für LucasArts entwickelten, waren sehr kostspielig.
Wir hatten viele gute Mitarbeiter, von denen viele nur eingestellt worden waren, um unseren Vertrag mit LucasArts zu erfüllen. Und LucasArts erklärte uns, sie müssten ihre Leute entlassen und wir unsere. Ich sagte nein, weil ich an meinen Mitarbeitern hänge, aber einige ihrer Leute haben uns schreckliche Dinge angetan.
Es war in mancher Hinsicht eine deprimierende Farce, mit ihnen zu sprechen. Sie hatten rein finanzielle Interessen, und ihr Ziel war es, das Projekt zu stoppen. Und es war ihnen egal, ob es einen Vertrag gab, der uns beschützte. Wir konnten uns mit ihnen anlegen, und sie waren mehr als glücklich darüber, weil das zu ihren Konditionen passierte und wir verlieren mussten. Nicht weil wir im Unrecht waren, sondern weil wir an ihrem Tropf hingen.
Meine Rolle bei Free Radical bedeutete, dass ich gleichzeitig diese unangenehmen Besprechungen mit Psychopathen führen musste, die uns ruinieren wollten, und am nächsten Tag war es meine Aufgabe, unsere Entwickler zu motivieren, indem ich ihnen half, Meilensteine zu erfüllen, von denen ich schon wusste, dass sie am Ende manipuliert werden würden, damit sie nicht eingehalten werden konnten. Das war die wohl deprimierendste und sinnloseste Arbeit, die ich je zu tun hatte. Und damit wurde aus meinem Traumjob ein unendlicher Albtraum.
Da ich nicht mehr damit klar kam, hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Ich musste raus aus dem Projekt und mir Zeit für mich und meine Familie nehmen. Am Ende habe ich das Unternehmen, das ich mitbegründet hatte, mit dem Gefühl verlassen, versagt zu haben.
An dieser Stelle wäre nun eine Gegendarstellung von LucasArts ganz nett, aber dort kommentiert man Gerüchte grundsätzlich nicht. Entsprechend sei nur darauf hingewiesen, dass der ach so untadelige Jim Ward als Firmenchef offenbar versagt hat, sonst wären ihm nicht reihenweise Projekte außer Kontrolle geraten, darunter das berühmt-berüchtigte The Force Unleashed, das zur selben Zeit mit über einem Jahr Verspätung in die Läden kam. Womit sich LucasArts - und damit die gesamte Lucas-Unternehmensgruppe - vor sämtlichen Lizenznehmern komplett blamierte.
Da wirkt es nicht völlig unverständlich, dass man - auf dem Höhepunkt der Finanzkrise - mehr als nur ein wenig panisch reagierte, als sich mit Battlefront III die nächste unendliche Geschichte ankündigte. Das Projekt zu stoppen, anstatt weiter Geld zu verbrennen und damit die eigene Firma zu riskieren, war insofern eine völlig nachvollziehbare Entscheidung. Auch wenn die Art und Weise, wie das geschah, menschlich offenbar ziemlich amateurhaft gehandhabt wurde.
Weiteres zu Battlefront III gibt es, wie immer, im Nachrichtenarchiv.
Danke an Laubi, Yannick, Marco (und alle anderen :-)) für die Hinweise.
Seite 1
TwilekDealer
Schade, sowasist echt bitter. Für jeden Entwickler muss es ein harter Rückschlag sein, das eigene Projekt einzustampfen.
Schade was mit Battlefront 3 geschehen ist. Aber wer weiß, bei dieser Politik die LA betrieben hat, wurden wir vielleicht doch vor einem schlechten Lizenztitel bewahrt. Hauptaugenmerk liegte ja auf Grafik, statt auf Gameplay.
Kyle07
Klingt wircklich fies, was sich da hinter den Kulissen bei Battlefront III abgespielt hat.
Weiß jemand vllt. was genaueres weshalb Jim Ward gehen musste?
Es ist ja verstendlich, das Menschen mal Fehler machen und es nicht immer so läuft wie mans geplant hat. Aber das man dann immer jemanden feuern muss ....
Ich bin wircklich gespannt worum es sich bei SW 1313 handeln könnte.
Aber ich bezweifle das es ein Film oder ein Game mit Boba sein wird. Vllt. ist es ja wieder was ganz anderes oder etwas ganz neues.
Meister Obi Wan
Da in den News auch von KotoR I und II die Rede ist, kann ich ja endlich mal eine Frage zu Teil II stellen :
Ich habe auf Jedipedia folgendes gelesen:
"Aufgrund mangelnder Entwicklungszeit mussten die Entwickler von Obsidian viel Material aus dem fertigen Spiel schneiden. Dieses Material wurde jedoch nicht von den Datenträgern entfernt und findet sich auf diesen noch immer. Die bisher einzige Möglichkeit, dieses Material wieder in das Hauptspiel zu integrieren, besteht im "The Sith Lords Restored Content Mod" aus dem "Deadly Stream" Forum, einem inoffiziellen, von Hobby-Entwicklern herausgegebenen Mod."
http://www.jedipedia.de/wiki/Knights_of_the_Old_Republic_II_%E2%80%93_The_Sith_Lords
Hat einer von euch diesen Mod ausprobiert? Ist es zu empfehlen? Treten Probleme beim Spielen auf oder läuft es einwandfrei? Irgendwie traue ich mich nicht, es auszuprobieren. Keine Ahnung warum.
Ich habe beide Spiele damals gebraucht ersteigert, da es die schon nicht mehr gab. Ich bin auf die Spiele leider erst sehr spät aufmerksam geworden.
Ich würde mich dennoch freuen, wenn so ein Doppelpack auch noch mal hier in Deutschland erscheint. Als ich Windows 7 auf meinem PC installiert hatte, hatte ich erst ziemliche Probleme, beide Teile wieder zum laufen zu bekommen. Bei meiner Suche im Internet bin ich auf viele Nachrichten von Spielern gestoßen, die von Problemen unter Windows 7 berichteten. Vielleicht wäre das bei einer Neuauflage ja behoben.
Meisterin Kenobi
Thyjos
tatanka19
lordtyranus
@ lordtyranus: LA ist bei TFU 2 nicht geizig gewesen denke ich. Die Qualität des Spiels ist hoch und auch die Kosten. Das nun der Umfang des Spiels nur 5 Stunden umfasst, liegt eher an der kurzen Entwicklungsdauer von ca. 1 Jahr oder weniger.
Wenn man sich aber die Assets und Cutscenes ansieht, dann dürfte TFU 2 eine teure Produktion gewesen sein.
Kyle07
Sehr Umfangsreich diese News.
Auf dieses neue Projekt können wir schonmal gespannt sein.
Kotor 1+2 in einen Boxset?
Würde mich sehr darüber freuen vor allem wenn man diese Kompatibel
mit Win7 macht. Zwar ist das auch so möglich aber das ist sehr aufwenig
und schließt immer noch kein Fehlerfreies spielen aus.
Dazu hoffe ich dass dieses Boxset dementsprechend auch
in Deutschland erscheint.
Ian Starrider
Warum nur haben diese Idioten von Lucasfilm BF3 gestoppt? Anscheinend wissen die nicht, dass Mr. Doak und Co. früher Spieleperlen wie "Goldauge 64", Perfect Dark 1 und die Time Splitters-Serie schufen, allesamt Meilensteine des Shooter-Genres! Da hätte sich auch eine zweijährige Verspätung locker rentiert, da bin ich mir ganz sicher!
Mann, was hätten wir jetzt für ein geiles BF3 gehabt! Meine Fresse...
Jetzt gehört Free Radical ja zu Crytech! Evtl. könnten die das Spiel da mittels Crowdfunding und auf Lizenzbasis doch noch fertigstellen? Ich würde sofort was dafür spenden!
Und was 1313 betrifft: Ich hoffe immer noch auf mindestens einen Kinofilm - man könnte ja die geplante TV-Serie auf 3 Filme zurechtstutzen
(zuletzt geändert am 08.05.2012 um 13:39 Uhr)
dmhvader
Ohne Gegendarstellung von LA ist das immer so ne Sache, deswegen verwende ich den Konjunktiv: Wenn es wirklich so gewesen ist, wäre das schon eine Sauerei menschlich, nicht unbedingt wirtschaftlich.
Aber das können wir nicht beurteilen, da wir leider zu wenig Details dazu kennen.
@SWU: Kann man bei euch wetten auf die Kommentare? Nach Lesen der News befürchtete ich, dass gewisse Schlagworte in den Kommentaren sicher wieder auftauchen. Lordtyranus`Kommentar hat meine Befürchtung leider wahr werden lassen (Stichwort: Abzocke).
Wegen TFU und der Blamage vor den Lizenznehmern? Bin mir nicht mehr sicher, aber hätte das nicht 2007 zum 30-jährigen Jubiläum als Highlight herauskommen sollen?
(zuletzt geändert am 08.05.2012 um 15:26 Uhr)
Kaero
Jepp, TFU sollte das große Projekt zum 30. Geburtstag werden. Pustekuchen. Aber das allein war ja nicht das Hauptproblem, sondern dass das ganze TFU-Merchandise bereits 2007 in die Läden kam und dort Staub ansetzte, weil niemand ohne das Spiel etwas damit anzufangen wusste. Sich gegenüber den Fans zu blamieren, ist insofern eine Sache, über die man hinwegsehen kann, aber vor den Lizenznehmern so komplett das Gesicht zu verlieren, ist schon mehr als bitter. Jim Ward rauszuhauen, war deshalb in meinen Augen ein absolut nachvollziehbarer Schritt. Und die Nervosität im Anschluss ist auch komplett nachvollziehbar, auch wenn sie im Falle von BF3 verfrüht gewesen sein mag (oder halt auch nicht, denn ein nie erschienenes Spiel über den grünen Klee zu loben, ist natürlich sehr einfach).
Danke für die Antwort Aaron!
2007 war ja ein enttäuschendes Jahr, was das Jubiläum betrifft. Kein Force Unleashed (das mir, als es 2008 endlich rauskam, absolut nicht gefiel), keine Wiederaufführung der Filme in den Kinos.
Ich hab für mich das beste draus gemacht und das 30-Jahr-Jubiläum mit anderen Fans bei der Celebration Europe begangen.
Weils passt: Hier ein Bericht vom ehemaligen Radical-Gründer über seine Sicht der Dinge (vor allem Ego-Shooter) der heutigen Spielebranche:
http://www.edge-online.com/news/free-radical-founder-pretty-much-every-fps-loses-money
Das Interview zum Bericht:
http://www.edge-online.com/features/free-radicals-founder-leaving-fps-behind
(zuletzt geändert am 08.05.2012 um 15:57 Uhr)
Kaero
@twilekdealer:
hättest du nichts da gegen deine Wortbildung ein kleines bisschen rücksichtsvoller oder weniger assozial auszdrücken? Ich meine hier sind noch jüngere dessen Wortschatz du gerade um ein Wort vergrößert hast. Also ich kann dich zu garnichts zwingen, ich meine du kannst auch Ausdrücke wie:
******
*********
********
*****
**********
oder *******
benutzen was deinen Ruf den du hier vielleicht erschaffen hast verschlechtern könnte aber ich bitte dich diesen Ausdruck einfach ganz weg zu sternchien.Ich meine es gibt noch andere Wege sein Glück zu präsentieren
(zuletzt geändert am 13.05.2012 um 18:31 Uhr)
Darthrevan77
Fragger MT
Also ein KOTOR 1+2 Set, was dann auch noch ohne Probleme auf Vista läuft und evtl. mit den geschnittenen Passagen, das wäre echt mal eine tolle Sache.
Vielleicht, aber nur ganz vielleicht könnte man ja aus TOR ein neues KOTOR machen, was man eben nicht online spielen muß. Mich wundert es nicht, dass viele Abonnenten weggehen. Aber das ist ne persönliche Meinung.
Ubbser
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