Zum Tod Ralph McQuarries haben sich zahlreiche Prominente - nicht nur aus der engeren Krieg der Sterne-Familie - betroffen geäußert. Eine Übersicht über diese Beileidsbekundungen findet ihr auf StarWars.com. Eine interessante und überraschende Anekdote kommt in diesem Zusammenhang von Prequelproduzent Rick McCallum:
Ralph war der Erste, den ich kontaktierte, als wir mit den Vorbereitungen zu Die dunkle Bedrohung begannen. Als Ralph uns auf der Ranch besuchte, sagte er mir, dass er sich nicht stark genug fühlte, um die künstlerische Leitung des Films zu übernehmen, aber ich war mir sicher, dass ich ihn doch noch davon überzeugen würde, seine Meinung zu ändern. George und ich waren bereit, alles Menschenmögliche zu tun, um einen Weg zu finden, ihn an der Entwicklung der neuen Trilogie zu beteiligen. Wir verbrachten einige wunderbare Tage damit, alles durchzusprechen, und als er uns am Ende sagte, dass er diese Herausforderung wegen seines Gesundheitszustands nicht annehmen könnte, brachten wir ihn in unseren Konferenzraum.
Ich zeigte ihm Zeichnungen junger Künstler von verschiedenen Kunstakademien und aus Effektunternehmen auf der ganzen Welt. Wir müssen Ralph damals die Werke von etwa 35 hervorragenden Künstler präsentiert haben. Fast drei Stunden lang ging er in tiefem Schweigen durch den Raum und sah sich sorgfältig all diese Arbeiten an. Dann nahm er die Zeichnungen von Eric Tiemens, Ryan Church und Doug Chiang und legte sie nebeneinander. Er setzte sich hin und sah sich ihre Arbeiten wohl noch eine Stunde an, dann zeigte er plötzlich auf Doug Chiangs Stoß und sagte mit einem breitem Lächeln und großer Eindringlichkeit: "Ja, er ist der Richtige." Und so wurde Doug zum Chef-Konzeptzeichner von Episode I. Und bei Episode II und III übernahmen Ryan und Eric seine Rolle.
Ralph war für uns eine ständige Inspirationsquelle. Seine Zeichnungen hingen überall in der künstlerischen Abteilung herum, in den Korridoren und Büros in London, Sydney und auf der Skywalker-Ranch. Ich erinnere mich an keinen Moment, in dem nicht irgendjemand diese wunderschönen, inspirierenden Bilder ansah, studierte oder bewunderte, die Ralph geschaffen hatte.
Er war ein freundlicher und anständiger Mensch, ein vollendeter Gentleman mit einer einzigartigen, herrlichen Sicht auf unsere eigene und andere Welten. Wir werden ihn zutiefst vermissen, aber niemals vergessen.
Ralph McQuarries Facebook-Seite wurde indes zum Kondolenzbuch umfunktioniert. Weitere Beileidsbekundungen werden unter tribute@ralphmcquarrie.com entgegengenommen.
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Prince-Xizor_85
Sehr interessant zu lesen. McQuarrie war bei den Prequels optisch immer präsent. Auch wenn heutzutage zu 95% alles vom Computer kommt, Episode 1 ist hier eine Ausnahme wegen der vielen realen Schauplätze, aber vom Design her passte das alles. Von 1977 bis 1983 konnte keiner 1:1 die Konzept-Zeichnungen umsetzen wie ab 1999.
Jake Sully
Keine Beileidsbekundung, keine Äußerung ändert etwas daran, dass ein Mensch tot und nicht mehr da ist - es sind nur Worte, die nicht wiederbringen, was verloren ist. Trotzdem ist es gut, den Tribut zu sehen, der ihm gezollt wird: allein die Startseite - http://www.starwars.com/
JM-Talon
@JM-Talon
Du hast absolut recht, Nichts kann einen Menschen ersetzen. Und darüber hinaus war McQuarrie ein Genie sondergleichen. Betrachte ich seine Werke, ist es als würde ich durch ein Fenster schauen und Star Wars erblicken,so,wie es einem sich darbot in frühen Kindertagen. Das aufregende, dynamische, die weltenerschließende Entdeckerneugier und kindliche Abenteuerlust, das mythologische und das technologische Element. Und die Farben...
Wenn ich Ralph McQarries Werke betrachte, sehe ich Krieg der Sterne, so wie es am Anfang war, in Reinform, das Original, meine persönliche Star Wars - Erfahrung, so wie ich sie in Erinnerung habe. Ich finde so etwas ist sehr wichtig, in einer Zeit der Stagnation und der Krise für Krieg der Sterne (die man nicht wegdiskutieren kann), um einem die Treue zur weit,weit entfernten Galaxie zu erhalten...
Furioso10001
RexCC7567
George Lucas
@George Lucas
Nein, die optische Kontinuität ging dadurch verloren, dass die Prequels über 20 Jahre nach Episode IV produziert wurden und dass heute völlig andere Designtechnische Ansätze aktuell sind, die man nicht einfach ignorieren kann.
Hier wollte niemand das Risiko eingehen und so teure Filme im Design der 70er Jahre gestalten, dadurch wäre auch eine große Zielgruppe weggefallen, nämlich viele der Leute, die nach 1977 geboren wurden und mit den alten Designs schlicht nichts anfangen können.
Ich finde, wenn man sich die Gemälde von Doug Chiang ansieht, dass sicher nicht er Schuld am Verlust der Kontinuität ist, sondern dass hier auch viel durch die Einflüsse bei der Umsetzung anders geworden ist.
http://images.wikia.com/starwars/images/3/30/PodraceCrashDougChiang.JPG
http://1.bp.blogspot.com/-KBEU6YRfHhI/TcBKf2QfqWI/AAAAAAAAGVM/mEwd-JR-dKk/s1600/tpmship1.jpg
http://images3.wikia.nocookie.net/__cb20110719165819/starwars/images/b/bc/Doug_Chiang_The_Phantom_Menace.jpg
Was mich bei den Prequels am meisten stört, ist, das das Krieg der Sterne-Logo vom Lauftext verschwunden ist. Ich fände es besser, wenn es da wäre. Das hätte zur Kontinuität schon beigetragen. Zumindest auf der Complete-Box ist es noch unten auf dem Karton drauf. Es ist zuviel Digitale Computer-Technik drin. Aber komischerweise passt die Computer-Optik sehr gut zu Star Wars. Coruscant ist sehr gut eingefangen. Auch die Raumschiffe.
Jake Sully
Ich glaube nicht, dass die Diskontinuität zwischen PT und OT auf das geänderte Design zurückzuführen ist. Lucas hat schon in früheren Drehbüchern darauf hingewiesen, dass die Zeit vor der Rebellion eine Blütezeit der Republik darstellen sollte, die sich in üppiger Ausstattung, prachtvollen Kostümen und glänzendem Ambiente darstellt. Erst durch die Tyrannei des Imperators und dem damit verbundenen Niedergang der Republik sollte dieser Glanz verschwinden und in Form von Armut, Verwahrlosung, Dreck und Elend ihren Ausdruck finden. Die oftmals beanstandete Diskontinuität zwischen PT und OT ist daher m.E. keine Frage des Designs, sondern eher eine Frage der schwächelnden Charakterdarsteller und des nicht immer schlüssigen Plots der PT.
(zuletzt geändert am 08.03.2012 um 12:28 Uhr)
DerAlteBen
Nun ja, jetz mal ehrlich... in der PT werden auch komplett andere Welten gezeigt. Das ist auch so ein Ding, das mich sehr stört... wieso hat man nicht auf Yavin, Dantooine, Alderaan usw. zurückgegriffen und bekannte Orte überhaupt einmal gezeigt?
Zudem war Alderaan (zumindest erweckt es für mich den Eindruck) keine verwarloste, dreckige Welt, schließlich war Leia schon relativ rausgeputzt und es wurde immer wieder drauf verwiesen, wie viel Kohle sie hat etc pp
Orte wie Naboo haben nach der Rebellion garantiert auch nicht anders ausgesehen; aber sie werden eben nie gezeigt.
Ich finde schon, daß das Design sehr oft einfach nicht paßt.
Die glänzenden Gleiter und Raumschiffe...
Aber was die PT natürlich besser hinbekommen hat, ist die Action über Coruscant bzw. die LIchtschwertduelle. Sowas geht nat. mit einem Opa nicht.
Und die Schlachten waren Schlachten und nicht so kleine Scharmützel wie in der OT. Das muß man auch als Fan der OT einfach zugeben.
(zuletzt geändert am 08.03.2012 um 20:02 Uhr)
@seelenpflücker:
"Nun ja, jetz mal ehrlich... in der PT werden auch komplett andere Welten gezeigt. Das ist auch so ein Ding, das mich sehr stört... wieso hat man nicht auf Yavin, Dantooine, Alderaan usw. zurückgegriffen und bekannte Orte überhaupt einmal gezeigt?"
Also ich versteh jetzt nicht, was dich da Stört. Coruscant und Alderaan, von denen in der Alten Triologie nur die Rede war, sind doch jetzt zu sehen.
Außerdem wird ja Tatooine wieder gezeigt. Yavin war zu dem Zeitpunkt unbewohnt, das muss man also nicht zeigen, da ist nix los. Und Dantooine - ist sowieso nur ne große Wiese.
Also ich fand alle Planeten in den 6 Star Wars-Filmen großartig und ich bin sehr froh, dass man die Handlung an alternative Orte verlegt. DIe Republik hat doch in etwa 10.000 Mitgliedsplaneten, oder? Warum sollte man davon nur 3 zeigen?
@DerAlteBen
Du hast völlig recht mit dem verwahrlosten Imperium, da stimme ich dir absolut zu. War mir bisher gar nicht so bewusst, dass die Republik mit voller Absicht viel prunkvoller dargestellt wird.
Das Problem an den neuen Schauspielern ist allerdings, dass sie eigentlich durch die Bank sehr gut sind - aber wenn man in einem grünen Raum mit unsichtbaren Charakteren agieren muss, ohne Kulissen und Requisiten, dann stößt man sehr schnell an seine Grenzen - so wie Ewan McGregor, der damals gewaltig über die Dreaharbeiten geschimpft hat.
Der bruch entsteht dadurch, dass plötzlich alles am Computer gemacht wurde.
http://cache.gizmodo.de/wp-content/uploads/2009/06/george-lucas-now-and-then.jpg
@Ocean Surfer:
Das letzte Bild ist ja ganz nett, jedoch hat es mit der Realität nichts zu tun. Die Prequel-Trilogie waren die größten ILM-Projekte, was reale Modelle angeht. Bis heute, da ja Kerner Optical (heute nach einem Bankrott Kerner Group) 2006 von ILM losgelöst und autonom wurde.
Jedes einzelne Prequel, nicht nur TPM, hatte mehr Modelle als die OT zusammen.
Find interessant, wie sich die Wahrnehmung so ändert bei manchen. Kann mich noch gut erinnern, als es 99 hieß, "alles" von TPM sei aus dem Computer und deswegen verteufelt wurde.. Jetzt natürlich nicht nicht mehr so (der zeitliche Abstand), denn es gab viele sets und Modelle. Übrigens stieg die Anzahl der Sets mit jeder Prequel-Episode.
10 Jahre nach TPM wurde Avatar genau dafür gelobt ("alles kommt aus dem Computer" ), wofür 10 Jahre zuvor TPM u.a. verissen wurde.
Naja, ich schweife ab.
(zuletzt geändert am 08.03.2012 um 21:36 Uhr)
Kaero
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