Heute wird Luke Skywalker 60 Jahre alt: Herzlichen Glückwunsch, Mark Hamill!
Zum Geburtstag blicken wir einmal mehr zurück, diesmal ins Jahr 1978, als sich das Star Wars Poster Magazine in seinem 10. Heft dem Phänomen Krieg der Sterne annahm:
Die Krieg der Sterne-Lawine rollt weiter
Vor etwas über einem Jahr wurde Krieg der Sterne auf die nichts ahnende Öffentlichkeit losgelassen – und veränderte das Leben vieler Menschen grundlegend. Kaum ein Film der letzten Jahre hat weltweit derartige Bedeutung erlangt. Es scheint, als könne sich niemand dem Wunsch entziehen, ein Teil dieses großen Weltraumabenteuers zu sein. Schon der Blick auf die finanzielle Seite beweist, dass der Film ein Riesenerfolg war. Seit dem 25. Mai 1977, als er in Amerika an den Start ging, wurden allein in den Vereinigten Staaten mehr als 88 Millionen Karten verkauft; an der Kinokasse ist Krieg der Sterne eine wahre Goldgrube mit Einnahmen von bislang 219 Millionen Dollar.
Von Amerika ging der Film nach Australien, wo sämtliche Kassenrekorde gesprengt wurden, und dann weiter nach Europa, wo er weitere 100 Millionen Dollar erwirtschaftete. Allein in Paris, so wurde errechnet, strömten verzauberte Weltraumliebhaber eine Million Mal in die Kinos.
Ein Mann, den der Erfolg des Films besonders freute, war Al Lapidus, seines Zeichens Popcornvertreter: „Die Leute, die sich Krieg der Sterne ansahen, waren dabei so aufgeregt, dass sie sich das Popcorn wie wahnsinnig reinschaufelten. Kinos, die normalerweise etwas über 70 Kilo Popcorn pro Woche verkauften, verkauften durch Krieg der Sterne um die 100 Kilo.“
Doch das war natürlich nur der Anfang der Geschichte, denn die Krieg der Sterne-Begeisterung ergoss sich von der Kinoleinwand auf viele weitere Bereiche des täglichen Lebens. Viele Sänger und Musikgruppen übernahmen beispielsweise die Botschaft von Krieg der Sterne, und von klassischen Symphonieorchestern bis zu Discogruppen spielten plötzlich alle John Williams’ bewegende Musik. Allen Erfahrungen zum Trotz, wonach Alben mit Sprachinhalten zum Ladenhüterdasein prädestiniert sind, wurde „The Story of Star Wars“ nur drei Wochen nach seiner Veröffentlichung im vergangenen November mit der Goldenen Schallplatte ausgezeichnet und ist seither eines der erfolgreichsten Sprach-Alben aller Zeiten geworden.
Viele Menschen hatten bis dahin den Film gesehen, die Romanadaption gelesen und das Album gehört. Aber das allein war noch nicht genug. So entwickelte sich eine riesige Nachfrage nach Spielen, Spielzeug und Fanartikeln, die mit einer Flut von Plunder und Firlefanz – ohne Zweifel die Sammlerstücke von morgen – befriedigt wurde.
Anfang diesen Jahres hatte ich das Vergnügen, mit George Lucas’ Regiekollegen Steven Spielberg zu sprechen, der über den Film seines Freundes sagte: „Krieg der Sterne ist ein Spielzeugladen, ein Spielzeugladen im 35-Milimeterformat. Ich hoffe, dass die Erinnerung an Unheimliche Begegnung der dritten Art so lange überdauern wird wie George Lucas’ Wookiee-Spielzeug. Mehr wünsche ich mir nicht.“
Aber Spielzeug war nur der Anfang. Auf einer unlängst veröffentlichten Liste von Krieg der Sterne-Produkten fanden sich Schlafsäcke, Metall-Brotbüchsen, eine R2D2-Keksdose aus Keramik, ein Protonentorpedo-Modellbaukasten und eine Darth-Vader-Tasse, um nur einige zu nennen.
Jetzt ist es mit Krieg der Sterne möglich, sich anzuziehen, zu waschen, abzutrocknen, zu schlafen, sein Heim zu dekorieren, in der Schule mitzuschreiben, Briefmarken und Autos zu sammeln, Feten zu feiern und Seifenblasen zu machen.
An erster Stelle in der Käufergunst stehen jedoch Modelle der Hauptfiguren. Aus unbekannten Schauspielern wie Harrison Ford, Carrie Fisher und Mark Hamill wurden als Han Solo, Prinzessin Leia und Luke Skywalker plötzlich Superstars. Schauspielveteran Sir Alec Guinness wurde durch seine Darstellung des weisen, alten Ben Kenobi zum Helden einer ganz neuen Generation.
Doch es waren die beiden Roboter – R2D2 und C3PO – die die meiste Fanpost einfuhren. Ihnen wurde sogar die höchste Anerkennung Hollywoods zuteil, als ihre Fußabdrücke vor dem Mann’s Chinese Theater in Zement gegossen wurden, als erste Maschinen seit Herbie dem tollen Käfer, dessen Reifenabdrücke dort bereits zuvor für die Ewigkeit festgehalten worden waren.
Darth Vader wurde der ultimative Schurke, den alle mit Begeisterung hassen lernten und der bei seinem Erscheinen überall hysterische Fanreaktionen auslöste. Kevin Keogh, ein Vorstandsmitglied der 20th Century-Fox erinnert sich: „Sogar in einer Kleinstadt außerhalb von Cleveland löste ein Auftritt Darth Vaders in einem Einkaufszentrum ein Verkehrschaos aus, und die Leute trampelten sich fast tot, um ihn zu sehen.“
Selbst die Sprache profitierte von Krieg der Sterne, gewann sie doch ein neues Mantra hinzu: „Möge die Macht mit Dir sein“ wurde zu einem beliebten Abschiedsgruß.
Aber wie jeder Vollblut-Sternenkrieger weiß, ist die Geschichte damit noch nicht zu Ende. Krieg der Sterne II, die spannende Fortsetzung des Originalfilms, ist bereits in Entwicklung. Der Film basiert auf der zweiten von fünf Geschichten in George Lucas’ Reihe – „Die Abenteuer des Luke Skywalker“ –, in dem die allseits beliebten Figuren des Originals wieder in Aktion treten.
Unnötig hinzufügen, dass die Spezialeffekte wiederum umwerfend sein werden. Bevor wir sie zu sehen bekommen, können wir uns schon einmal an der jüngsten Arbeit von John Dykstra erfreuen, der an einer neuen Fernsehserie namens „Galactica“ arbeitet. John Stears, der Erbauer von R2D2, hat in der Zwischenzeit Sparky gebaut, einen etwas über einen Meter großen Roboter, der von innen von einem Hoteljungen gesteuert wird und der Star einer kanadischen Fernsehserie namens „Delta III“ werden wird.
Außerdem wird in Kürze ein neuer Roman von Alan Dean Foster mit dem Titel „Die neuen Abenteuer des Luke Skywalker“ erscheinen mit weiteren Abenteuern unserer Sternenhelden.
Wie es aussieht, rollt die Krieg der Sterne-Lawine weiter – und nimmt weiter Fahrt auf.
Besagtes "Delta III" wurde am Ende übrigens keine Serie, sondern ein faszinierend trashig anmutender Kinofilm.
Seite 1
@Aaron:
Ich liebe diese Zeitreisen in Form von Originalartikeln, zumal diese mir nicht nur meine damalige Kindheit in Erinnerung rufen, sondern auch aufzeigen, wie sehr sich die Welt (vor allem die Informationsgesellschaft) seit damals verändert hat. Alleine im letzten Absatz des Artikels sind mindestens drei inkorrekte bzw. halbrichtige Angaben vorzufinden. Tja, so war das damals eben...
DerAlteBen
Im hinblich auf diese Zeitreise ist mir vor kurzem etwas lustiges aufgefallen.
Ich schaute vor ein paar Tagen aus langeweile im TV Text und sah die überschrift:
Harrison Ford rechnet mit Star Wars ab. Zuerst dachte ich, Wie bitte??? Allerdings ging es nur um seine Aussage die er schon vor ROTJ getätigt hat, als es um einen Vertrag ging. Er meinte doch er würde Han Solo gerne sterben lassen. Jetzt wird mit dieser Aussage eine Schlagzeile gemacht! Tja so läuft das wohl!
Darth Ru Een
Han sterben zu lassen wäre sicher ein mutiger Zug gewesen. Aber in diesen großen Fantasy-sagen sterben die wichtigen hauptcharaktere nunmal selten. In Harry Potter haben Harry,Ron und Hermione ebenso überlebt wie Frodo, Aragorn oder Gandalf und co. in Lord of the Rings ( klar kann man argumentieren das Gandalf starb in Fellowship aber er kam ja nunmal wieder. Und Frodo, Gandalf und Bilbo sind zwar in die Grey Havens gefahren aber sind ja nicht im traditionellen sinne "gestorben" ). Demnach kann ich das schon verstehen das Lucas nicht wollte das die drei haupthelden (der OT) sterben. Wäre aber sicher ein mutiger und legendärer zug gewesen Han sterben zu lassen. Ich persönlich hätts aber nicht gut gefunden.
(zuletzt geändert am 26.09.2011 um 19:39 Uhr)
Dark Lord Vader
@Dark Lord Vader: Ein bisschen viel gespoilert, aber Leute die "Star Wars" gesehen haben und eine affinität zu diesem Genre haben, sollten Deine Verweise aber alle gesehen haben.
Zum Artikel: Ich liebe es, wenn ihr sowas macht! Ein ganz, ganz großes Lob. Diese Zeitreisen sind wunderschön
Und hier ein Spoiler zum Ableben einer bekannten "Krieg der Sterne"-Figur im Literatur-Universum:
Im ersten Band der "New Jedi Order/Das Erbe der Jedi-Ritter" stirbt Chewbacca im Zuge der Yuuzhan Vong Invasion auf äußerst Spektakuläre Art und Weise.
BallisticSpinal
Dark Lord Vader
Darth Horst
emod
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