Indiana Jones feiert heute seinen 30. Leinwandgeburtstag: Am 12. Juni 1981 schwang sich Dr. Jones erstmals an seiner Peitsche in die Kinos.
Zum Jubiläum hatte ObsessedwithFilm.com Gelegenheit, mit Robert Watts zu sprechen, der Krieg der Sterne als Aufnahmeleiter, Das Imperium schlägt zurück, Die Rückkehr der Jedi-Ritter und Jäger des verlorenen Schatzes als Koproduzent und Tempel des Todes als Produzent mitgestaltete:
Jäger des verlorenen Schatzes wird dieser Tage 30. Haben Sie damals geahnt, dass Indiana Jones so erfolgreich werden würde?
Keiner von uns, der an Krieg der Sterne beteiligt war, hatte erwartet, dass daraus einmal das werden würde, was es heute ist, aber dass Jäger des verlorenen Schatzes ein Kassenschlager werden würde, habe ich vorausgeahnt. Genau vorherzusehen, wie groß ein Erfolg werden wird, ist eine Kunst, die alle Studiobosse gerne beherrschen würden. Es besteht ein Unterschied zwischen Filmen, die einfach nur Erfolg haben und solchen, die zur Legende werden. Ich wusste, dass [Indy] kommerziell erfolgreich sein würde, aber dass daraus eine Ikone werden würde, konnte ich nicht ahnen.
Was ist Ihre schönste Erinnerung an Ihre Arbeit an Jäger des verlorenen Schatzes, bzw. an der gesamten Indiana-Jones-Trilogie?
Es war ein sehr komplexer Film, also ist meine schönste Erinnerung wohl die, dass wir es geschafft haben, zwei Wochen früher als geplant fertigzuwerden. Das war mir noch nie zuvor gelungen, und seither habe ich es auch nicht wieder geschafft. Ich denke, die Energie, die dafür verantwortlich war, ist direkt im Film zu erkennen.Worin lag bei dem Film die größte Herausforderung?
Das größte Problem bestand darin, einen logischen Drehplan für einen Film zu erstellen, der an so vielen Orten spielte, ohne dabei finanziell Schiffbruch zu erleiden. Wir haben in fünf Ländern gedreht: In Frankreich, England, Tunesien, auf Hawaii (gut, die Insel gehört zu den Vereinigten Staaten, ist aber meilenweit davon entfernt) und auf dem US-amerikanischen Festland.
Gibt es eine Sequenz oder Szene in den Filmen, die Ihnen besonders gefällt?
Im ersten Film der Kampf unter dem Flugzeug, im zweiten die Szene auf der Hängebrücke und im dritten die Szene, in der sich Indy ein Hitler-Autogramm besorgt!
Wie steht es mit der Szene mit der riesigen Steinkugel, die inzwischen fest in der Populärkultur verankert ist? Wie haben Sie die überhaupt in den Kasten bekommen? War das nicht der ultimative Albtraum für einen Produzenten?
Die Kugel wurde mit Gerüststangen in Bewegung gesetzt, die an beiden Seiten herausguckten und dann auf einer Art Gleis einen Abhang hinuntergestoßen. Das erste Mal, als Steven Spielberg sich die Kugel in Bewegung ansah, waren die Kulissen noch nicht ganz fertiggestellt. Er bat mich, vor der Kugel davonzulaufen, also tat ich es. Am Ende des Abhangs war eine Barriere aus Holz, unter der ich in letzter Sekunde durchschlüpfen konnte.
Ich fragte unseren Architekten Norman Reynolds, ob sie die Kugel hätten anhalten können, und er meinte, "Nein". Das war ein Moment peinlicher Stille, denn die Kugel bestand aus Fiberglas und hätte mich ohne Zweifel zerquetscht! Andere Einstellungen wurden in einem engeren Tunnel gedreht, was einfacher war, da die Kugel, die dabei Verwendung fand, nur aus Moosgummi bestand und von hinten von zwei Leuten geschoben wurde.
Können Sie uns etwas zu einigen Gerüchten über den Indy-Dreh verraten: Es heißt zum Beispiel, dass das ganze Drehteam bei der Arbeit in der Türkei krank wurde, mit Ausnahme von Steven Spielberg, der sich von Spaghetti mit Tomatensauce aus Konservendosen ernährte, die er mitgebracht hatte? Außerdem soll Harrison Ford bei Dreh des Boxkampfes mit dem Knie unter das Flugzeug gekommen sein, die Sache aber stoisch ertragen und sein Knie nur mit etwas Eis gekühlt haben? Und Indy sollte Indiana Smith heißen, was am ersten Drehtag aber noch geändert wurde?
Spielberg hat sich nicht von Spaghetti ernährt, aber das Team wurde in der Tat durch die Bank weg krank. Allerdings waren wir in Tunesien, nicht in der Türkei. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sich Harrison einmal so verletzt haben soll. Allerdings war ich selbst einige Tage außer Gefecht, also könnte ich das verpasst haben. Und ja, die Figur hieß ursprünglich Indiana Smith, allerdings wurde der Name schon lange vor dem Dreh geändert. Bereits im ersten Drehbuch, das ich bekam, hieß er Jones. Und natürlich wissen wir alle, dass Indiana der Name von Georges Hund war.
Sie haben erzählt, dass Sie den Film auf der ganzen Welt drehten. Waren Sie bei der Suche nach Drehorten dabei, und war einer davon besonders bemerkenswert für Sie?
Der schönste Ort war für mich die Insel Kaua'i, wo wir die ersten Szenen des Films drehten. Am schlimmsten war Tunesien im August, denn die Hölle hätte nicht heißer sein können.
Mit Tempel des Todes wurde im amerikanischen Bewertungssystem die PG-13-Einstufung etabliert. Was genau war der Grund dafür, und wie dachten Sie während des Drehs über die dunkleren Aspekte des Films?
Die PG-13-Bewertung wurde nötig, weil Mola Ram, der Hohepriester, seinem Opfer das Herz herausriss und es in der Hand hielt, während es noch schlug. Die Nahaufnahme davon wurde aus der britischen Version herausgeschnitten. Und ja, die Geschichte war dunkler, weil wir eine andere Geschichte erzählen wollten, nicht nur eine Neuauflage von Jäger des verlorenen Schatzes.Viele Leute finden, dass der zweite Teil der schwächste der ersten drei Filme ist. Wie denken Sie darüber?
Ich kann das unmöglich beurteilen, aber mein Lieblingsteil ist der erste.
Sie haben neben Indiana Jones auch an der ersten Krieg der Sterne-Trilogie mitgewirkt: Welche der beiden Filmreihen war schwieriger zu realisieren?
Nun, die Herausforderungen bei Krieg der Sterne und Indy waren äußerst unterschiedlich. Die eine Reihe spielt vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis, die andere Ende der 30er Jahre auf der Erde. Bei Krieg der Sterne mussten wir alles erst einmal herstellen, bei Indy konnten wir sehr viel anmieten. Es ist unglaublich schwer, da einen Vergleich zu ziehen.
Haben Sie damals mit dem lang anhaltenden Erfolg von Krieg der Sterne gerechnet?
Niemand hätte damit rechnen können, weil so etwas in dieser Form noch nie zuvor passiert war. Ich bin bis heute erstaunt, dass die Reihe noch immer in dieser Intensität erfolgreich ist.
Haben Sie unter all den Filmen, an denen Sie mitgewirkt haben, einen Lieblingsstreifen?
Drei sogar, Krieg der Sterne und Indy einmal ausgenommen: Der britische Klassiker Darling (1965) mit Julie Christie und Dirk Bogarde, das epische 2001: Odyssee im Weltraum (1968) und der Bondklassiker Man lebt nur zweimal (1967)-
Sowohl von Krieg der Sterne, als auch von Indiana Jones wurden vor kurzem weitere Filme gedreht. Was halten Sie von diesen modernen Erweiterungen und dem allgemeinen Trend in Hollywood, Jahre nach den Originalen Neuauflagen und Fortsetzungen zu drehen?
Wieso sollte man es nicht weiterverwenden, wenn es noch funktioniert?Eine letzte Frage zum Ausklang: Wer ist cooler, Archäologen oder Jedi?
Archäologen, wenn sie am Südpol nach antiken Fundstücken graben. Jedi, wenn sie auf Hoth stranden und ihr Taun-Taun tot umfällt.
Vielen Dank für dieses Gespräch!
Und wer noch mehr Indy will, findet auf NYDailyNews.com einige nette Bilder vom Dreh des Originalfilms.
Oh, und natürlich wäre es ein Verbrechen, zum 30. nicht den einen oder anderen Indy-Streifen in den DVD-Player zu werfen. Idealerweise natürlich Teil 2 mit dem Abstecher zum Club Obi-Wan. :-)
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Kyle07
@ Kyle07
Nicht ganz. Nächstes Jahr soll es wohl soweit sein.
http://www.bluray-disc.de/blu-ray-news/filme/23052-the-digital-bits-ueber-weitere-blu-ray-highlights
Ian Starrider
@ Ian Starrider: VIELEN DANK für diese schöne Nachricht an Indys 30. Geburtstag^^
Ich war wirklich enttäuscht als es hieß Ende 2009 kommt Indy auf BD und dann war plötzlich funkstille
Kein Wunder das Indy sich vom Star Wars BD-Release fern hält, nur stellt sich jetzt die Frage WANN denn 2012 Indy erscheinen soll. Hoffentlich nicht Herbst oder so
Naja egal, zur Zeitüberbrückung könnte ich mir ja die Herr der Ringe Extended holen, hab die nur Auszugsweise gesehen und wär schon nice die dann endlich mal besitzen zu können.
Kyle07
Ian Starrider
STARKILLER 1138
Redakteur
Zum Thema BD. Auch wenn ich hier einigen mal Kontra geben muss, aber ein 30 jahrer alter Film, sieht auf BD auch nicht so viel besser aus. Man darf nicht vergessen wie damals der herstellungsprozess war und wie er heute, dank Digitalkameras und 1080p, ist.
Mal ehrlich Indy auf BD ist eigentlich nonsense, und mehr oder minder geldverschwendung, da es nie das bildliche Format wie HdR oder Avatar haben wird.
Das Material ist einfach zu alt! Wie mit der OT auf BD, eigentlich nur Geldschneiderei. Bei der PT kann man es noch so verstehen, da ab Episode II mit Digitalkamera gedreht wurde.
Drakar
@ Drakar
Sorry aber da hast du keine Ahnung was mit der heutigen Technik machbar ist.
Ich habe die "Zurück in die Zukunft Trilogie" auf Blu-ray hier.
Der erste Teil stamm von 1985 und das Bild ist aller erste Sahne.
Aber wie du schon sagtest kann das nicht mit Avatar und Konsorten mithalten.
Jedoch ist es ein riesiger Unterschied im vergleich zur DVD und das ist alles andere als Geldverschwendung.
(zuletzt geändert am 12.06.2011 um 22:28 Uhr)
Ian Starrider
@ Drakar
Also GRUNDSÄTZLICH ist Bluray defintiv ein Gewinn, vorrausgesetzt es wurden die betr. alten Filme gescheit Remastered und nicht nur hochskaliert. Allein Alien I ist in der remasterten BD Version eine Augenweide und meilenweit von der DVD Version entfernt.
Allerdings gibt es auch genug schwarze Schaafe unter den "angeblich" Remasters.
Richie1982
Mag sein das ihr das so seht, doch war für mich schon ein gewaltiger Bildqualisprung, anstatt Scart ein HDMI Kabel zu benutzen. Da sahen sogar die DVD´s plötzlich besser aus.
Viele Quellen meinen allerdings immenroch das alte Filme auf BD auch nicht so viel besser aussehen, als die neuen Filme. Weswegen man sich fragen sollte, ob es sich lohnt, wieder einmal die selben alten Filme zu kaufen.
Drakar
Ich erinnere mich noch genau, als ich damals Indy im Kino das erste Mal gesehen habe. Es war für mich das eindruckstvollste Filmerlebnis nach TESB, der kurz zuvor lief. Ist das alles schon 30 Jahre her?
"Ich wusste gar nicht, dass ich mal einen Droiden gehabt habe".
Kinder, Kinder, wie die Zeit vergeht...
DerAlteBen
Devaron Gambler
Ian Starrider
@ Drakar: Nun die Originalaufnahmen fürs Kino haben eine Qualität, die HD-Auflösung bei weitem übersteigt.
Daher sind HD-Versionen von 30 Jahre alten Filmen kein Problem.
Aber nicht nur 20 Jahre. Alles was mindestens auf 16mm Film gedreht wurde lässt sich auf HD abtasten. Und da die meisten Kinofilme seit fast 70 Jahren sogar auf 35mm gedreht wurden läst sich so gut wie jeder Film auf Blu Ray rausbringen.
Müssten eigentlich nicht die Bond-Filme aus den 60ern oder die Star Trek: Raumschiff Enterprise Serie bewiesen haben das das Alter bei Blu Ray keine Rolle spielt?
(zuletzt geändert am 13.06.2011 um 12:57 Uhr)
Kyle07
@Drakar
LOL Du weißt aber schon, dass digital aufgenommene Filme nie die Bildinformationen aufnehmen können, die ein altmodischer Film schafft? Digital ist nur die finite Umsetzung von analogen Signalen. Man wird bei digitalen Daten immer einen Verlusst haben. Oder denkst du, dass eine Digitalkamera mehr erfassen kann, als dein Auge?
Darth Amok
JediHunter
Schön, mal wieder etwas von Indiana Jones zu lesen, der weltbekannte Antikjäger.
Ich weiß gar nicht mehr so genau, wann ich als erstes die Filme geguckt habe, nur das ich danach ein Indy-Fan war und es immer noch bin!
Alle drei Filme haben mich fasziniert, jeder würde doch gern ein solches Leben führen, am liebsten Indianas Gehilfe sein
Antike Schätze bergen, um die halbe Welt fliegen, hübsche Frauen kennenlernen und den Schurken ein paar überziehen
Besonders der gewisse Flair, hat mich von anfang an in seinen Bann gezogen.
Wenn ich mir jetzt noch einmal die Bilder auf dieser Seite angucke, so überkommt mich wieder dieses komische Gefühl, nicht annährend in Worte zu fassen.
Welche Episode mir am meisten gefallen hat?
Ich fand den dritten und den neusten Teil sehr gut, meiner Meinung nach war "Tempel des Todes" wirklich der Schlechteste von allen!
Marvin1995
Seite 1
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