Kaum eine Woche noch, dann öffnet Star Tours in den US-Freizeitparks erneut seine Pforten ins Weltall. Neben Bildern von Papiermodellen von 6 Starspeeder-Varianten liefert Disney nun auch die Hintergrundgeschichte zum Umbau der Attraktion:
Tom Fitzgerald von Walt Disney Imagineering arbeitete bereits Mitte der 1980er am ursprünglichen Star Tours und berichtet nun vom Umbau der Attraktion: "Bereits vor 10 Jahren begannen wir, Pläne für die Überarbeitung zu schmieden. Das war ein Jahr vor Fertigstellung von Episode I, und die Fans brannten darauf, Änderungen zu sehen. Dann erfuhren wir aber, dass Episode II und III in Arbeit waren und beschlossen, die Aktualisierung noch eine Weile aufzuschieben. George [Lucas] musste erst seine Saga abschließen, damit wir für unsere Show die ultimative Krieg der Sterne-Attraktion kreieren konnten, in der das Beste aller Filme enthalten ist."
Die Wartezeit mag lang gewesen sein, aber sechs abendfüllende Spielfilme in eine viereinhalbminütige Fahrattraktion zu verwandeln, die ihre Fahrgäste voll ins Geschehen hineinzieht, stellte Toms Arbeitsgruppe vor mancherlei Herausforderungen: "Wegen der zeitlichen Unterschiede [die neue Attraktion spielt vor dem Original) mussten wir unsere Geschichten von hinten nach vorne denken und natürlich auch das Aussehen des Starspeeders anpassen." Der chronologisch korrekte Starspeeder 1000 (im Original der Starspeeder 3000) bietet modernisierte Armaturen und neue Bildschirme, sodass sich alles besser denn je anhört, anfühlt und auch so aussieht, denn selbst das Farbschema ist verändert worden.
Die Technik spielte bei den Neuerungen eine wesentliche Rolle, und Tom erlärt einige der entscheidensten Verbesserungen, zuallererst natürlich die Variationsmöglichkeiten der Geschichte: "Zum ersten Mal überhaupt haben wir eine Technik eingesetzt, die eine von 54 verschiedenen Handlungskombinationen auswählt, sodass jede Fahrt neue Überraschungen bereithält. Unsere Fahrgäste werden nie wissen, was sie gerade erwartet. Wir haben uns für diese Herangehensweise entschieden, um unserer gigantischen Menge von Fans dauerhaft Neues bieten zu können. Verglichen mit der Originalattraktion ist das eine Riesenänderung."
Auch zwei weitere wesentliche Unterschiede - die 3D-Technik und die erweiterten Möglichkeiten des Bewegungssimulators - wurden von der technologischen Entwicklung inspiriert. "Seit Jahren wollten wir ins Dreidimensionale gehen, aber wir brauchten zuerst eine Projektionstechnik, die solide genug war, um auch modernsten Ansprüchen zu genügen. Durch brandneue visuelle Effekte wird die Welt völlig dreidimensional und um ein Vielfaches realistischer als zuvor. Das Ergebnis ist einfach atemberaubend." Die Disney-Techniker arbeiteten hierbei eng mit ihren Kollegen bei Industrial Light & Magic zusammen, wo das gesamte Videomaterial für die eigentliche Attraktion, aber auch der Großteil des Materials für die Warteschlange entstand.
Auch die verbesserte Bewegungsprogrammierung hilft dabei, die Reise zu neuen Schauplätzen wie Tatooine, Hoth, Naboo, Coruscant, zur rätselhaften Wookieewelt Kashyyyk und sogar zum noch im Bau befindlichen Todesstern für die Fahrgäste einzigartig zu machen. "Verglichen mit dem Original, wird sich die neue Attraktion ganz anders anfühlen. Damals gab es nur Raumflüge, jetzt hingegen haben wir Podrennen, Unterwasserreisen, Eisrutschen und chaotische Flüge durch Wälder ins Programm aufgenommen, wobei man im letzteren Fall auch mit Bäumen zusammenstößt. Einige Abenteuer werden auf Planeten spielen, andere im Weltraum, aber alle werden einzigartig sein, weil unsere Fahrgäste nicht wissen, wohin es sie verschlägt."
Zusätzlich zu diesen Veränderungen sind viel mehr Figuren in die überholte Attraktion aufgenommen worden, darunter Fanlieblinge wie Darth Vader, Admiral Ackbar, Prinzessin Leia, Boba Fett, Chewbacca, R2-D2, Yoda, C-3PO und Jar Jar Binks. "Darth Vaders Stimme wurde vom Originalschauspieler [James Earl Jones] geliefert. Außerdem war es großartig, mit Anthony Daniels und Frank Oz zusammenzuarbeiten, die wieder in ihre Rollen als 3PO und Yoda schlüpfen."
Dann erzählt uns Tom, wie eine der neue Figuren - ein weiblicher Sprecherdroide, der in der Warteschlange zu sehen ist und Sicherheitshinweise gibt - zu ihrem Namen kam. "Aly San San heißt so, weil uns kein Name einfiel und wir wussten, dass George [Lucas] tolle Namen erfinden kann. Wir sagten ihm, dass Allison Janney die Stimme liefert, und er sagte sofort: Aly San San."
Die Zusammenarbeit mit dem Schöpfer des einflussreichsten Phänomens der Populärkultur bot zusätzlich eine Reihe von Vorteilen: "Ich hatte diesmal mehr Zeit mit George zur Verfügung als in den 80er Jahren, was für mich natürlich wunderbar war. Ihn alle paar Wochen zu treffen und die Sequenzen mit ihm durchzugehen, hat uns wesentlich dabei geholfen, die Feinjustierung der Attraktion hinzubekommen, und aus seinem Erfahrungsschatz zu schöpfen, hat uns unermesslich vorangebracht. Es war, als wäre George Lucas unser Mentor und Lehrer."
Auch Musikgeschichte konnte das Disney-Team schreiben, als die Techniker mit Oscarpreisträger John Williams zusammenkamen, der die Musik der Krieg der Sterne-Filme geschrieben hatte. "John und sein Schnitttechniker haben Auszüge aus der Filmmusik gefunden, die wir in Star Tours verwenden konnten. Die komplette Musik in der Kabine stammt aus den Originalaufnahmen." Zusätzliche Arrangements der bekannten Krieg der Sterne-Motive wurden von Oscarpreisträger Michael Giacchino [Pixars Oben] für die Werbespots und Warteschlagenvideos komponiert.
Es gibt also viel zu sehen und zu hören, und Disney- und Krieg der Sterne-Fans gleichermaßen werden sich mit Begeisterung an die Entdeckung all der kleinen Verneigungen vor der Saga machen, die in der Attraktion versteckt sind. "Wir haben so viel von den Filmen in die neue Attraktion gepackt, wie nur irgend möglich. Star Tours ist ein Tribut an das Beste des Kriegs der Sterne, also egal, ob ihr nun ein Fan der alten oder der neuen Trilogie seid, für alle gibt es etwas zu sehen."
Star Tours – The Adventures Continue startet am 20. Mai in Florida und am 3. Juni in Kalifornien.
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