Traditionell bringt man Dementis erst nach einer Zeitungsende und nicht schon vorher. Unser Besucher Darth Garlic hat uns nun aber auf eine Aussage des Flanellmeisters auf der diesjährigen Cinema-Con aufmerksam gemacht, die heute in Las Vegas zuende geht. Diese wird mit so großer Sicherheit bei den üblichen Verdächtigen zu Missverständnissen und Falschmeldungen führen, dass bereits an dieser Stelle Aufklärungsarbeit angebracht zu sein scheint.
Die Ausgangssituation: Bereits in der Vergangenheit hat George Lucas zusammen mit anderen Größen des Effektkinos Fachmessen gerne dazu genutzt, visionär in die Zukunft zu blicken und u.a. die Digitalisierung des Kinos, die 3D-Schwemme und die zunehmende Bedeutung des Internets als Vertriebsweg für Filme bereits Jahre im Voraus zu umreißen.
Auf der diesjährigen Messe gab es zu diesem Zweck eine Podiumsdiskussion mit Lucas, James Cameron und Jeffrey Katzenberg, bei der verschiedene Themen angesprochen worden, unter anderem auch die 3D-Konvertierung von Titanic und Krieg der Sterne. Dabei fragte Katzenberger Lucas im Scherz:
Wird Episode VII also in 3D gedreht werden?
Lucas' Antwort:
Ja. Bis dahin drehen wir alles in Hologrammform.
Heißt das, Lucas dreht Episode VII als Hologramm? Natürlich nicht. Es ist typischer Lucashumor. Leider werden einige Spaßbremsen das wieder nicht begreifen, und spätestens morgen brummt das Netz mit Ankündigungen der Sequel-Trilogie.
Soweit also der Dementi-Anteil.
Neben diesem Kurzdialog gab es bei der Podiumsdiskussion glücklicherweise auch einige interessante Aussagen zu verschiedenen Themen rund um die Zukunft des Kinos.
Hier eine Übersicht:
- Über die Bedeutung der digitalen Technik: "Aktuell sind wir bei der digitalen Technik da, wo die fotochemische Phase des Films im Jahr 1900 stand. Wir kratzen erst an der Oberfläche. Wer aber einmal Geld aufwendet, um digital zu arbeiten, macht sich jeden weiteren Schritt um ein Vielfaches billiger."
-George Lucas
- Über anstehende Veränderungen des Kinos: "Die große Transformation [in der Filmgeschichte] war die Einführung des Tonfilms. Etwas so Fundamentales wird sich in den nächsten 30 bis 50 Jahren nicht wiederholen. Im Bereich der digitalen Medien verändern wir uns nur noch in Trippelschritten. Der große Umbruch hat bereits stattgefunden."
-George Lucas
- Über die Arbeit an 3D-Filmen: "Ich kann hier zwei Stunden durchreden und dabei nichts anderes tun, als urbane Mythen zu widerlegen. Beispielsweise den, dass man mit 3D anders arbeiten muss. Das ist ebenso richtig wie falsch."
-James Cameron
"Der Übergang zur digitalen Technik ist wie die Erfindung des Tonfilms, 3D ist wie die Erfindung des Farbfilms. Der Ton hat in der Welt des Films alles auf den Kopf gestellt, Farbe hat nur gewisse Verbesserungen gebracht. Künftig wird man sich beim Ansehen eines 2D-Films fühlen, wie man sich aktuell beim Ansehen eines Schwarz-Weiß-Films fühlt. Am Ende wird alles 3D sein."
-George Lucas
Und auch über Krieg der Sterne in 3D und 3D-Konvertierungen allgemein wurde gesprochen. Hier Lucas' Aussage zur Konvertierung:
Beim letzten Mal, als ich hier war, habe ich auf die Digitalisierung des Kinos gedrängt und dachte überhaupt nicht an 3D. Aber Zemeckis und Cameron waren absolut von 3D begeistert und auf der ShoWest haben wir darüber geredet. Ich fand, die 3D-Technik bot sich ideal dazu an, die digitale Revolution voranzutreiben, weil 3D ohne digitale Projektion nicht funktioniert.
Also habe ich einige Szenen aus Krieg der Sterne in digitales 3D konvertiert. Und ich musste feststellen, dass dadurch ein echter 3D-Raum entsteht. Wir haben es nie richtig geschafft, Yoda in 2D im digitalen Raum richtig aussehen zu lassen, aber sobald man ihn in 3D sah, wurde er real. Die blauen Katzen [in Avatar] sind real.
[...] Als wir Krieg der Sterne in 3D konvertierten, wurde damit daraus kein 3D-Film, sondern ein Film in 3D. Als Zuschauer steht man nicht mehr vor der Bühne, sondern dahinter.
[...] Ich bin bereits scharf dafür angegriffen worden, den Film zu verändern, aber mich interessiert dieses Konzept, Zuschauer in den Film hineinzuholen. Ich würde liebend gerne Jurassic Park in 3D sehen, und wem geht es da nicht so?
Mit den Konvertierungstests, die wir durchgeführt haben, hat sich nichts geändert. 3D ist kein technisches Problem, sondern ein kreatives. Wir brauchen Leute, die fundierte Entscheidungen treffen. 3D ist eine Kunstform, und die Einstellungen sind nur so gut, wie die Leute, die sie anfertigen. Seit wir vor acht Jahren mit der Arbeit begonnen haben, haben die wir bestmögliche Konvertierung durchgeführt. Unsere Mitarbeiter kennen jede einzelne Einstellung auswendig, also haben wir einen gewissen Vorteil.
Cameron zum gleichen Thema:
In sechs Wochen kann man keinen Film in 3D konvertieren. Was man da bekommt, ist nicht 3D, sondern 2,2D. Die Übereinstimmung ist nicht gegeben, weil die Konvertierung auf Basis des fertigen Filmmaterials durchgeführt wurde, ohne dass Informationen darüber ausgewertet werden, wie die einzelnen Elemente im Raum zueinander positioniert waren. Ein Typ an seinem Rechner kann zwar sagen, okay, der eine Typ ist groß und der andere ist klein, also stelle ich den einen in den Vorder- und den anderen in den Hintergrund.
Es gibt aber keine simple Softwarelösung für 3D-Konvertierungen. Was es braucht, sind Leute, viel Zeit, und hoffentlich ist auch der ursprüngliche Filmemacher daran beteiligt. [...] Ich weiß noch, wie das Titanic-Set aussah, ich kenne meine Kulissen in 3D.
[...]
Schlechte 3D-Konvertierungen ruinieren die Kunstform 3D. Man kann alle möglichen Effektspielereien anstellen, aber in der Nachbearbeitung im letzten Moment noch eine dritte Dimension ins Bild zu bringen, ist unmöglich. Es sei denn, man hat acht Monate Zeit und ist bereit, in die Konvertierung mehr Geld zu investieren, als direkte 3D-Aufnahmen je gekostet hätten.
Katzenberger:
Ich glaube nicht, dass dies eine Frage der richtigen Werkzeuge ist, sondern es geht um Talent beim Einsatz dieser Werkzeuge. Das 3D-Material, das bislang die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte, wurde auch nicht von Künstlern produziert. Dieser Ramsch ist enttäuschend und zerstört eine herausragende Chance für uns alle. [...] Dies ist nur der Anfang, und jeder, der jetzt versucht, auf die Schnelle damit Geld zu verdienen, ruiniert diese Technik für uns andere. Für uns hier ist es undenkbar, diese Möglichkeit ungenutzt zu lassen und es zu versäumen, diesen wichtigen Schritt zu gehen, indem wir Schnellschüsse abgeben.
Und schließlich kam Lucas noch auf die Bedeutung des Kinos als sozialem Raum und die Neuveröffentlichung der Saga zu sprechen:
Lucas: Ich bringe Krieg der Sterne jetzt zum dritten Mal in die Kinos. Das Nachrichtenmagazin Newsweek schrieb dazu: 'Hat er denn überhaupt kein Schamgefühl?'
Nun, inzwischen hat eine dritte Generation von 12jährigen Krieg der Sterne noch nie auf der großen Leinwand gesehen. Und ich möchte wetten, dass all die Leute, die die Filme schon dutzendfach so gesehen haben, sich dieser neuen Generation anschließen werden, um die Saga noch einmal im Kino zu erleben, weil dies einfach eine soziale, gemeinsame Erfahrung ist.
Katzenberger: 2005 haben wir euch zusammen mit Robert Zemeckis 3D vorgestellt, und es gab noch keine 100 Kinos in der ganzen Welt, die 3D-fähig waren. 2007 gab es 707. Ende diesen Jahres werden es 35.000 sein, und wir schulden euch für eure Unterstützung und euer Vertrauen größten Dank. Wir haben diesen Pfad eingeschlagen, weil wir darauf gehofft haben, dass ihr mitziehen würdet.
Uns allen und allen Filmemachern und Hollywood an sich bleibt nichts mehr zu sagen als: Danke. Danke, dass ihr an uns glaubt und an die Zukunft von 3D.
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Hey ich hab mal eben bei WikiLeaks vorbei geschaut.. anscheinend haben die unter anderem auch Infos aus Hollywood... wie auch immer, dort ist bereits der Titel für Episode 7 erschienen:
"Home Of The Gungans" - zu deutsch also "Das Zuhause der Gungans" soll der Titel sein, und jetzt kommts: Laut WikiLeaks ist es ein Dokumentarfilm...
TwilekDealer
Darth Drexail
Sehr schönes Interview, bzw. sehr Interessante Informationen.
Meiner Meinung am besten, denn es wirft einen guten Blick auf die meißten der derzeitigen 3D Filme.
Zitat:
..."Ich glaube nicht, dass dies eine Frage der richtigen Werkzeuge ist, sondern es geht um Talent beim Einsatz dieser Werkzeuge. Das 3D-Material, das bislang die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte, wurde auch nicht von Künstlern produziert. Dieser Ramsch ist enttäuschend und zerstört eine herausragende Chance für uns alle. [...] Dies ist nur der Anfang, und jeder, der jetzt versucht, auf die Schnelle damit Geld zu verdienen, ruiniert diese Technik für uns andere. "
Zitat Ende:
Er trifft es einfach nur auf den Punkt.
Und was ich sehr gut finde, ist dass Lucas nochmal richtig Geld in die Hand nimmt um Star Wars EP I-VI in 3D zu konvertieren. Wie er ja selbst gesagt hat, das kostet mehr als den Film direkt in 3D zu drehen.
Ich werde in alle 6 Filme gehen.
thrawn1812
Thrawn123
TwilekDealer
Thrawn123
Ferric Jaggar
KoToR würde mich ebenfalls sehr ansprechen, schließlich ist das KoTor! Bei dem heutigen Geballer und "BUUM" was aus Amerika kommt, kann auch eine Verfilmung eines gewissen Games aus dem Jahre 2008 nicht schaden (Man beachte: 1 nicht 2, Teil1!!) Wenn echt so viele an der Thrawn-Trilogie hängen, sollte ich demnächst mal ein Auge drauf werfen...
(zuletzt geändert am 31.03.2011 um 21:14 Uhr)
Darth Drexail
Ich habe zwar noch keinen 3DFilm geguckt, glaube aber auch, dass diese neue Technologie die Zukunft des Entertainments sein wird.
George Lucas scheint wirklich viel von der Technik zu halten, immerhin kostet eine 3D Konvertierung von normalen Filmen ziemlich viel.
Ich freu mich natürlich trotzdem und gucke mir wenigstens die Sequel-Triologie im Kino an.
Da ich unter anderem auch noch nicht Star Wars auf der Leinwand gesehen habe.
Marvin1995
GB97CORUSCANT
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