Im Marquee-Blog von CNN findet sich seit kurzem ein Artikel über George Lucas' Tochter Katie, ihre Arbeit an The Clone Wars und den weiteren Verlauf der Serie:
Die neuen Folgen von The Clone Wars führen einige extrem finstere Figuren ein, die mit einigen ernsten Themen zu kämpfen haben. Einige von ihnen sind eine Schöpfung von George Lucas' Tochter Katie.
Die 22jährige sprach mit einem Fan von The Clone Wars, der 10jährigen Kira Simons, darüber, wieso sie ins Familiengeschäft eingestiegen ist.
Wie sich herausstellt, hat Katie bereits in der zweiten Klasse mit dem Schreiben begonnen, wobei sie ihrer jungen Interviewerin gestand, es habe sich dabei "nur um kleine, alberne Gedichte" gehandelt.
"Im College habe ich dann wirklich entschieden, Drehbuchautorin zu werden, als mein Paps die Serie ins Rollen brachte.", so Katie weiter. "Er meinte, es könnte für mich eine spaßige Angelegenheit werden, und er wusste, dass ich gerne schreibe, also gab er mir die Aufgabe, eine Handlungsübersicht für die Folge Jedi Crash zu schreiben, und ihm gefiel meine Arbeit... Inzwischen arbeite ich seit sieben Jahren an der Serie und liebe jeden Moment."
Wie Katie berichtet, halten die Autoren eine Art "Autorenparty" ab, um ihre Kreativkräfte zu entfesseln, wobei sie sich acht Tage lang in einem Zimmer verbarrikadieren und darüber reden, was sie und die Fans in den nächsten Folgen gerne sehen würden.
"Es gehört wirklich eine gemeinschaftliche Anstrengung dazu, diese Ideen auf die Fernsehschirme zu bringen.", meinte Katie. Ein Beispiel: "Die Nachtschwestern existierten schon im Universum, aber wir haben sie verändert und uns angeeignet. Ich wollte, dass sie an Punk-Rockerinnen erinnern und wirklich taff sind, weil ich als Kind immer Buffy geschaut habe."
Als Katie so alt war wie Kira, hat sie der Buffy-Virus voll erwischt. "Ich fand es toll, ein echt cooles Mädchen zu sehen, dass so richtig austeilen kann. Buffy war unterhaltsam und aufbauend, und genau das wollte ich auch für die Nachtschwestern."
Um die Wahrheit zu sagen, war Katie sogar ein so großer Fan von Buffy, dass sie die Vampirjägerin dem Krieg der Sterne für eine Weile vorzog.
"Als Kind fand ich Krieg der Sterne nicht so besonders, weil es mir ständig um mich herum war. Deshalb habe ich dagegen gewissermaßen rebelliert, ich konnte es nicht begreifen, war ein Riesenfan von Buffy und habe meine geballte Nerdpower eben dort ausgelebt."
Aber, so führte sie weiter aus, "ich habe Krieg der Sterne mit der Zeit lieben gelernt und verstanden, was für ein komplexes und interessantes Universum das ist. Es hat das Leben so vieler Menschen beeinflusst, dass man nicht einfach unberührt danebenstehen kann."
Natürlich wollte Kira mehr über die nächste Staffel der Serie wissen [wobei CNN offenbar glaubt, dass mit der Dathomir-Trilogie eine neue Staffel beginnt, also betrifft das Folgende wohl eher den Rest von Staffel 3, Anm. d. Red.], aber Katie wollte viele Einzelheiten lieber nicht vorwegnehmen. Wird ein Jedi der Dunklen Seite verfallen? Für eine Antwort auf diese und andere Fragen müssen sich die Fans einfach gedulden.
"Ich will nichts verraten, aber es gibt Momente, in denen die Jedi zweifeln, und das ist aus meiner Sicht jetzt ein ganz wichtiges Thema in der Serie, weil sie dadurch ein realistischeres Weltbild präsentiert.", so Katie. "Beide Seiten kämpfen für das, was sie als richtig erachten: Die Separatisten glauben, sie seien im Recht, die Jedi halten ihr Verhalten für richtig, und ich denke, dass das viel mit dem aktuellen politischen Alltag und dem politischen Klima [in den Vereinigten Staaten] zu tun hat. [...] Sagen wir es mal so: Wir werden erleben, dass die Jedi manchmal Zweifel daran haben, ob der Krieg gerechtfertig ist oder nicht."
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Dark Apprentice
DarthJosh
Ich wusste bisher auch noch nicht das seine Tochter an der Serie mitarbeitet, ist aber interessant zu wissen. Vielleicht wird sie ja George seine ... "Nachfolgerin" ... in Sachen Star Wars. Wäre ja nicht schlecht wenn solche Sachen in der Familie der Schöpfers bleiben und nicht irgendwann abgetreten werden an irgendwelche Filmstudios oder was weiss ich.
(zuletzt geändert am 11.01.2011 um 12:41 Uhr)
Findus
Wieso nicht?
Ich habe nichts gegen Katie, sie wirkt wie eine nette und begabte junge Frau, aber es müssen Dinge nicht "in der Familie" bleiben, damit das Niveau gewahrt sind. Es gibt tausende von Menschen, die Star Wars auch lieben und es Tag für Tag mitformen. Star Wars ist schon lange keine "Lucas-Show" mehr.
@ Darth Pevra
Star Wars ist schon lange keine "Lucas-Show" mehr? Tatsächlich? Alles was man bisher auf dem Fernsehschirm oder der Kinoleinwand von Star Wars zu sehen bekam, stammt entweder aus der Feder von Lucas oder trägt zumindest seinen GL-Proofed-Stempel, sprich wurde von ihm mitgestaltet oder abgenickt.
Ich finde es gut, dass Lucas seine Tochter in die Produktion einführt. Niemand könnte die Visionen oder Vorstellungen von Star Wars (soweit GL welche hat) besser wahren als ein Familienmitglied. Ich finde auch Katies Ansatz, aus dem EU das zu entnehmen, was brauchbar und gut war (zum Beispiel Teile von Ventress Geschichte) und sich trotzdem genug Freiraum zu behalten um Vorlagen umzubiegen und neu zu gestalten, als den einzig richtigen Ansatz, Star Wars-Geschichten zu erzählen, die auch in die Star Wars-eigene Erzählmechanik passen.
Captain Rickover
Cooles Interview.
Ich wusste gar nicht, dass George Lucas auch eine Tochter hat
Und diese hat auch schon viele Ideen zu The Clone Wars geliefert und arbeitet seit sie 15 Jahre alt ist, an der Serie!
@Captain Rickover
Ich finde es auch gut, dass Gl sein Nachkommen an eine SW Produktion herangeführt hat!
Marvin1995
@ Captain Rickover
Was nicht heißt, dass es nur seine Ideen waren, die da reingewandert sind. Die ganzen Creature-Designer, Plotschreiberlinge etc. machen für mich Star Wars in Film- und Serienform ebenso aus wie Lucas. Rechtlich gesehen hast du schon recht, aber ideell gesehen "gehört" Star Wars nicht nur einem Mann.
Von den Büchern und Comics will ich gar nicht reden.
Wieso kann nur ein Familienmitglied seine Vision wahren? Das glaube ich einfach nicht. Blut ist gut, aber Talent ist imo wichtiger. Ich bin dagegen, dass ein bloßer Name zum Entscheidungskriterium gemacht wird. Wenn es jemanden geben sollte, der talentierter ist als Katie, sage ich: er soll den Job übernehmen. Wie gesagt, dass ist nichts gegen Katie. Ich finde ihre Ansätze gut und ihre Arbeit ebenfalls. Aber ersten sollte sie die Wahl haben, und nicht von Fans in eine Rolle gedrängt werden, und zweitens ist das Mädel noch jung und wir wissen nicht, ob sie die nötigen Voraussetzungen für diesen schwierigen Job besitzt.
(zuletzt geändert am 11.01.2011 um 23:18 Uhr)
@Darth Pevra
Ich sehe, ich habe meine Meinung nicht ausführlich genug geschildert. Ich will nicht sagen, das ich ein "monarchistisches" Erbfolgesystem bei Star Wars für richtig halte. Klar, andere Produzenten können alles was GL kann, sind vielleicht sogar kreativer oder mutiger in der Art der Geschichten die man erzählt. Aber kein Mensch auf der Welt kennt George Lucas besser als seine Kinder. Von daher sind nur diese in der Lage genau zu verstehen, warum George bei Star Wars dies macht und nicht jenes. Warum er jene Idee ablehnt und eine andere annimmt. Eine Fortführung des Star Wars-Stils in seiner jetzigen Form kann eben nur jemand wie Katie Lucas ermöglichen. Das soll nicht heißen, dass sie letztlich keine eigenen Ideen einbringen wird, wenn sie mal in zehn oder zwanzig Jahren das Ruder übernimmt. Aber dennoch wird nur sie in der Lage sein zu sagen, "Dad hätte das jetzt so gemacht" oder "er wäre mit dieser oder jener Idee nie einverstanden gewesen". Selbst wenn es bessere Schreiber als Katie gibt, so sieht man ja schon am EU wie krass unterschiedlich die Auffassungen des SW-Universums der Autoren gegenüber George Lucas ausfallen. Klar, George nickt beim EU-Material alles ab, 99% davon ungelesen. Das macht seine Lizenz-Abteilung, aber kümmern und interessieren tut er sich nur für die Stoffe, die ins Kino oder auf die Glotze kommen. Und die tragen alle (leider oder gottseidank, hier scheiden sich die Geschmäcker) unzweifelhaft seine Handschrift. Und ich denke das Katie Lucas die beste Wahl ist, den Stil dieser Handschrift irgendwann fortzusetzen.
Captain Rickover
Du hast sicher Recht, dass es Katie am einfachsten fällt, Georges Gedanken nachzuvollziehen und den Star Wars Stil in seiner jetzigen Form weiterzuführen. Das zu bewahren, was jetzt schon da ist, fiele ihr bestimmt am Leichtesten von allen Kandidaten.
Aber im Bewahren liegt immer auch die Gefahr, dass die Innovation auf der Strecke bleibt. Der Chef eines Milliarden-Dollar Businesses kann sich nicht an die Frage anklammern, wie Daddy etwas getan hätte. Er muss das Selbstbewusstsein haben, auch mal einen eigenen Weg zu gehen. Etwas zu tun, das Daddy vielleicht nicht so gefallen hätte. Denn ein fiktives Universum wie Star Wars muss sich immer wieder selbst erneuern, um am Leben zu bleiben. Die Kundschaft will nicht zehn Mal den gleichen Stoff konsumieren, sondern immer wieder etwas neues. George sorgt dafür (etwa mit The Clone Wars). Er geht stets neue Wege, tut Dinge, die er vielleicht früher abgelehnt hätte. Es ist wichtig, das ein Nachfolger genauso agiert.
Vielleicht schafft Katie es ja, Innovation und die Bewahrung des Alten in einem Gleichgewicht zu halten. Aber noch ist es zu früh, von einer Nachfolgerin zu sprechen. Sie ist eine gute Künstlerin, aber wir wissen beispielsweise wenig über ihre Managementfähigkeiten, die ebenfalls sehr wichtig sind.
(zuletzt geändert am 12.01.2011 um 13:28 Uhr)
STARKILLER 1138
Redakteur
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