Wie Kotaku meldet, hat LucasArts die Stellenstreichungen bestätigt, über die bereits vor zwei Wochen Gerüchte die Runde machten (wir berichteten hier:
Ein früherer LucasArts-Entwickler, der an The Force Unleashed II mitgewirkt hatte, bezeichnete die heutigen Entlassungen als "Massaker". 60 Stellen in der Entwicklungsabteilung, sowie 25 in der Qualitätssicherung und der Abteilung für externe Produktentwicklungen wurden gestrichen. Die Produktion von The Force Unleashed II soll letzten Freitag abgeschlossen worden sein, rechtzeitig zum Versand [offenbar an die Großhändler] Mitte September.
Über die aktuelle Stellenzahl in der Firma und die gestrichenen Stellen wollte sich LucasArts nicht äußern, die Personalfreistellungen wurden jedoch bestätigt.
"LucasArts reorganisiert seine Arbeitsgruppen, um den Anforderungen eines internen Entwicklungsstudios gerecht zu werden. Leider bedeutet dies auch, dass der Personalbestand angepasst werden muss.", heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. "LucasArts sieht sich weiter dem Aufbau eines erstklassigen internen Entwicklungsstudios verpflichtet, sowie der Stärkung unserer Beziehungen zu externen Partnern unseres Vertrauens, um Qualitätsspiele zu produzieren, die unsere Fans begeistern und inspirieren."
Zu den vor zwei Wochen gerüchteweise vermeldeten Projektstreichungen gibt es keine Bestätigung.
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Wieso schreiben die denn als das TFU 2 mitte September kommt hab ich was verpasst??
Ich mach mir jetzt aber keine falschen Hoffnungen!
Aber die entlassungen sind echt scheisse !!
Diese Leute gehn zu anderen firmen und entwickeln dort Spiele die , die Verkaufszahlen von Lucasarts bei weitem übersteigen !
So wirds kommen , wobei lucasarts bis jetzt sowieso nich viel verkauft hat seit den 90`s und nochma bei TFU !
Und dann wünschen sie sich das es nie diese entlassunegn gegeben hätte muahahaha!!
(zuletzt geändert am 02.09.2010 um 11:00 Uhr)
Burgaz
@ Burgaz:
Ich denke, das ist ein Fehler/Versehen auf Seiten von Kotaku.com. Ich konnte ebenfalls nirgendwo auch nur im Ansatz etwas finden, dass die für Ende Oktober angekündigte Veröffentlichung auf Mitte September vorgezogen wird. Macht auch eigentlich keinen Sinn.
--EDIT-- @Burgaz: Sorry, aber es ist nicht korrekt, das LA "nicht viel verkauft" hat. Gerade TFU wurde verkauft ohne Ende - trotz der zum Teil verhaltenen Kritiken. Gerade aus dem Grund (und weil man viel Zeit und Geld in die Entwicklung gesteckt hat) wird das Spiel gerade zum dritten Mal auf den Markt geworfen. --EDIT ENDE--
Zum Thema an sich: es ist immer interessant und lohnenswert, den genauen Wortlaut von offiziellen Verlautbarungen zu analysieren:
"LucasArts reorganisiert seine Arbeitsgruppen, um den Anforderungen eines internen Entwicklungsstudios gerecht zu werden." - The Force Unleashed war eine interne Entwicklung. Man ist also mit TFU in Sachen Arbeitsgruppen bzw. Personal nicht den Anforderungen einen internen Entwicklungsstudios gerecht geworden? Das wäre die Konsequenz dieser Aussage. Nun, das würde nicht überraschen. Das Spiel hat LucasArts über Jahre gebunden und hat dem Konzern den 30. Star-Wars-Geburtstag verhagelt. Denn bekanntlich sollte es das Highlight des Jahres 2007 werden. Statt dessen konnte man sich mit frustrierten Lizenznehmern herumschlagen, denen das teuer produzierte Merchandise zum Spiel in den Regalen vergammelte und Verkaufsslots ersatzlos blockierte. Na ja...
Wohin geht die Reise jetzt also?
"Aufbau eines ... internen Entwicklungsstudios" - Ok, das war ja die (angebliche) Richtschnur des neuen "Bosses" - interne Entwicklung. Wir konnten das ja auch hier auf SWU vor wenigen Wochen lesen.
"SOWIE der STÄRKUNG unserer Beziehungen zu externen Partnern" - So viel also zu den Spekulationen, man werde wirklich nichts mehr extern machen. Das kann und konnte ich auch nicht glauben. Die Billig-Spiele à la TCW und im iPhone-Bereich (etc.) sind viel zu lukrativ, um sie nicht mehr machen zu lassen.
Wir fassen zusammen: Der Markt für Star-Wars-Spiele wird auch weiterhin bedient werden. Mit weniger Leuten intern. Und mit externen Partnern. Wie gehabt.
Mr. Meegan, mal schauen, wie lange Sie nun das Ruder in der Hand halten werden...
(zuletzt geändert am 02.09.2010 um 11:23 Uhr)
JM-Talon
MASTER D
Solche Massenentlassungen sind aber in letzter Zeit gar nicht so unüblich.
Mich interessiert eher, wie die nächsten Lucasarts-Spiele werden. Wenn die nämlich weiterhin so sind wie die in den letzten Jahren, dann siehts schlecht aus.
@Burgaz: Ich hab noch einmal gegoogelt, und überall steht 26. Oktober als Release-Termin. Hier wird man sich aber auf das Release der Testversion bezogen haben, die am 17. September kommen wird(und wenn sie eine Demo-Version veröffentlichen, müssten sie das Spiel auch schon fertig haben, sonst wirds verdammt knapp).
lordtyranus
JM-Talon, du bringst auf den Punkt, eine der besten Analysen die ich gelesen habe.
Also, erstklassig, dass dauert wie man z.B. bei Infinity Ward gesehen hat (wobei, die gibts ja auch nicht mehr). Also ich glaube, dass Mr. Meegan fast schon utopische Vorstellung eines internen Entwicklungsstudios hat. Gleichzeitig nimmt er aber selber seine Philosophie auseinander, indem er weiterhin auf Outsorcing setzt (Beziehung zu externen Partnern unseres Vertauens). Ach ja, "unseres Vertrauens" klingt für mich ein bisschen hochgestochen. Ich denke mal Bioware hat genug mit Bioshock:Infinity zu tun und wird erstmal nichts mehr in Sachen Star Wars machen. Wer bleibt also noch übrig?
Ein früherer Lucas-Entwickler, man will ja keine Namen nennen . Ich glaube derjenige ist nicht grade überrascht.
Generell fällt mir aber auf, dass viele Männer in der Video- und PCspielebranche die großes geleistet haben (Infinity Ward, nur um ein Beispiel zu nennen) den Hut nehmen und Ade sagen. Will Lucasarts also nur dem Trend folgen, oder gibts irgendwas großes von dem wir alle nix wissen????
ARCordo12
Ich finde diese "schnell eingestellt, schnell gefeuert" praktikablen in den USA sowieso sehr grenzwertig. Zum Glück haben wir in Deutschland noch den Kündigungsschutz. Aber gut diese halbjährigen Zeitarbeitsverträge sind auch nicht viel besser. Aber da weiß man wenigstens woran man ist.
Bei TFU 1 lief es ja ähnlich ab, da wurde auch ein Großteil der Leute gefeuert und wohl für TFU 2 wieder einstellt. Es hieß ja mal das man mit 85% der Entwickler von Teil 1 wieder zusammenarbeiten würde.
Die Leute werden dann wenn die Planungen für nächste Spiel abgeschlossen sind bestimmt auch wieder eingestellt.
Das wird bei keinem Spiel made in USA anders sein. Also kein Grund gerade bei LucasArts dann auf ein Spiel deswegen zu verzichten, wenn man die anderen doch auch kauft.
Aber jetzt sagen sie, dass sie mit den Entwicklerstudios ihres Vertrauen weiterhin zusammen arbeiten wollen und doch nicht NUR noch Eigenproduktionen machen wollen.
Lord Stroiner
Was für Wiedersprüche, erst soll es nur noch interne Entwicklungen geben, aber dafür entlässt man die Leute, dann soll eigentlich nichts mehr extern gemacht werden und dann arbeitet man nur noch mit "externen Partnern unseres Vertrauens", aha vorher hat man also gar nicht überprüft ob die Firmen etwas taugen.
Das ganze wirkt einfach nur lächerlich. Zwar hat sich TFU gut verkauft aber es ist nicht gut genug. Dann will man Qualität bieten aber kündigt vielen Mitarbeitern. Auch wenn das so üblich ist in Amerika, trotzdem arbeitet es sich besser zusammen wenn man sich auf einander verlassen kann und ob ich mit vollen Elan für so eine Firma arbeiten würde, ich glaub nicht, bringt ja auch nichts, später setzen sie einem trotzdem vor die Tür.
Also ich habe starke Zweifel ob LA wirklich Erfolg damit haben wird.
Todtsteltzer
Das "externe Partner unseres Vertrauens" kann sich natürlich auch auf Unternehmen beziehen, die LA in den letzten Jahren gute Verkaufszahlen garantiert haben, denn nicht jedes Spiel, wo SW drauf stand, war dann auch wirklich gut.
Vielleicht will man an der Stelle besser aussieben und auf Firmen setzen, die in der Vergangenheit ihr Können mehr als nötig unter Beweis gestellt haben.
Insgesamt kann man diese Entwicklung, aus meiner Sicht, dennoch als einen Schritt in Richtung "eigenes Entwicklerteam" sehen. Also mit der Häme wäre ich da etwas vorsichtiger.
Master Talon
Jedi knight Nova
Ich würde das mit den externen Partnern nicht überbewerten, denn der neue Kurs ist doch relativ klar: Wer ersetzbar ist, wird ersetzt, wer unersetzbar ist, bleibt im Spiel. Top-Partner wie Bioware und Traveller's Tales haben also wenig zu fürchten, da LucasArts weder The Old Republic betreuen, noch die erfolgreichen Legospiele selbst besser machen kann. Activision ist hingegen, TFU hat's bewiesen, eindeutig ersetzbar, und auch Krome, Rebellion und THQ würde in die Ersetzbar-Spalte packen. Gurken wie Flight of the Falcon, Lethal Alliance und die TCW-Spiele dürfte schließlich auch LucasArts noch hinkriegen. Sogar das regelmäßige Auftauchen und Verschwinden von Battlefront würde ins Bild passen, denn gut möglich, dass jetzt ein internes Team die Sache in die Hand nimmt, einfach um zu zeigen, dass LA auch so etwas kann.
Ansonsten würde ich einfach mal tief durchatmen, die Gefühlsduselei um ein paar Dutzend gefeuerte LA-Leute etwas runterfahren und abwarten, was kommt. Im besten Fall kratzt LA die Kurve und produziert künftig ein paar weniger Ladenhüter, im schlimmsten Fall bleibt alles, wie es ist.
Was die Aussage mit dem Versand angeht, denke ich dass sich das auf den Versand des Masters ans Presswerk bezieht. denn LA brennt ja nicht Mio. Von CDs selber, und auch die Cover und Anleitungen müssen noch gedruckt werden.
Das Einzige, was mich an der LA-Situation im Moment stört ist das ewige Hin-und-Her seit dem Abgang von Jim Ward. Rodriguez fuhr einen neuen Kurs, verliess aber sehr schnell das Unternehmen. Jetzt kam Meegan und es geht wieder in eine andere Richtung. Ich denke nicht, dass das für die Firma gut ist...
Kleiner Böser Ewok
Original von ARCordo12:
>>JM-Talon, du bringst auf den Punkt, eine der besten Analysen die ich gelesen habe.
Das Gute ist, dass er öfters solche Analysen bringt. Die Beiträge der SWU-Staff und des Ehrenyodas im Besonderen sind immer lesenswert, gerade in dieser (im Vergleich zum alten Forum) qualitativ etwas abgesackten Kommentarfunktion.
@ JM-Talon:
Mit "SOWIE der STÄRKUNG unserer Beziehungen zu externen Partnern" wäre ich vorsichtig, das kann alles Mögliche bedeuten. Wenn das heißen soll, dass dennoch auswärts produziert ist, dann ist das mMn eine sehr ungewöhnliche Formulierung. Dass überhaupt extern produziert werden muss, war schon klar als es verneint wurde, da hast du recht.
Aber was soll denn nun extern produziert werden, was nicht? Die billig-Spiele könnte LA sicher auch selbst machen, da hat Aaron recht, aber meines Erachtens will Meegan aus LA wieder eine Blockbuster-Schmiede herstellen - wie passt das mit dieser Umstrukturierung, den Entlassungen, der Verteilung der Ressourcen? "Beziehungen" kann auch für bloße Zusammenarbeiten mit anderen Entwicklern stehen statt für komplette Auswärtsproduktionen.
Ich finde diese ganze Angelegenheit noch sehr undurchsichtig.
Original vom Kleinen Bösen Ewok:
>>Das Einzige, was mich an der LA-Situation im Moment stört ist das ewige Hin-und-Her seit dem Abgang von Jim Ward. Rodriguez fuhr einen neuen Kurs, verliess aber sehr schnell das Unternehmen. Jetzt kam Meegan und es geht wieder in eine andere Richtung. Ich denke nicht, dass das für die Firma gut ist...
Ebenfalls meine Meinung. Am Ende ist es besser, einfach nur einen Kurs zu haben (egal welchen) und zu arbeiten, dieses hin und her verhindert jegliches Vorwärtskommen.
Darth Revan Lord der Sith
Hallo zusammen.....
@ Burgaz
Es geht doch um den Versand an den Grosshandel....der das Produkt dann weitergibt.
Die Entlassungen sind doch heute in der Wirtschaft ganz normal...."hire and fire".
Es werden Teams für ein Projekt aufgebaut, eventuell noch vergrößert. Sobbald das Projekt dann abgeschlossen ist, wird das Team verkleinert oder aufgelöst. Oder das know how wird an andere Teams/Abteilungen weitergegeben Das ist nicht nur bei LA so.
Möge die Macht mit Euch sein.....
Dru'uth Dremos
Dru'uth Dremos
Manchmal lese ich Meldungen, die ich einfach nicht kapiere...
Wenn eine Produktlinie doch erfolgreich ist, warum entlässt man dann den Entwickler und streicht auch Personal?
Wenn The Force Unleashed I doch kommerziell sehr erfolgreich war - und das scheint ja der Fall zu sein - warum wartet man dann nicht mal ab ob der zweite Teil vielleicht ebenso erfolgreich wird? In dem Fall würde es doch mehr Sinn machen dem Entwickler der Reihe sofort einen neuen Auftrag für TFU 3 zu geben und das Team dran zu setzen. Ich verstehe die Logik von Lucasarts da absolut nicht.
Neutrum
@Neutrum
Du musst das so sehen. Warum sollte eine Firma die gerade keine Spiele Entwickelt, aber das nächste Spiel bald veröffentlicht und Monate ohne einen Cent von einem Möglichem verdienst gesehen zu haben noch Arbeiter beschäftigen, welche ohnehin nichts mehr zu tun zu haben, weiterhin Geld investieren. Die Gehälter würden einfach dann nur noch den Gewinn schmälern durch die ausstehenden Auszahlungen. Damit werden einfach nur die Kosten gesenkt.
Sobald das Spiel einen Erfolg zeigen wird und ein möglicher dritter Teil kommen wird, werden auch die Leute wieder eingestellt werden.
Es ist einfach nun einmal so, wenn es nichts zu produzieren gibt warum sollte man dann noch Arbeiter beschäftigen, die dann sowieso nur den ganzen Tag herumsitzen könnten.
Mad Blacklord sieht das sehr richtig. Wer heutzutage in die Unterhaltungsindustrie geht, egal ob of Kino, Fersehen oder Computerspiele, tut das mit dem Wissen um das Risiko, nur projektbezogen eigestellt zu werden.
Das ist bei Schauspielern so, die allesamt Freiberufler sind und auch nur haargenau ihre betreffenden Drehtage bezahlt kriegen, das ist bei Kameramännern, Beleuchtern und Crewassistenten so, und das ist auch in der Special Effects-Branche nicht anders, sowohl bei ILM als auch bei anderen FX-Schmieden. Die einzigen Leute mit halbwegs sicheren Jobs dort sind die SFX Supervisors, das ganze Fußvolkteam wird je nach Aufwand eingestellt und vergrößert bzw. verkleinert. WEr für's nächste Projekt nicht übernommen wird, bemührt sich um einen Job bei der Konkurrenz.
Mal mit gesundem Menschenverstand: Warum sollte das in der Computerspielebranche anders sein?!
Noch mal: wer in eine dieser Branchen geht, tut das sehenden Auges mit der Gewissheit, ohne langfristige Sicherheit mit dem Status eines Freiberuflers/S(cheins)elbstständigen zu tun.
Willkommen im Kapitalismus.
SWPolonius
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