Die Videospielseite vg247 hatte Gelegenheit, mit The Old Republic-Chefautor Daniel Erickson über das Spiel zu sprechen. Hier einige interessante Auszüge:
Sie haben dieses Jahr zum zweiten Mal einen CG-Trailer auf der E3 vorgestellt. Und der war absolut großartig und umwerfend, aber wieso haben Sie uns nach all der Vorbereitungszeit nicht lieber das eigentliche Spiel vorgestellt? Steckt das Spiel noch in einer so frühen Entwicklungsphase?
Absolut nicht, nein. Das interessante an der diesjährigen E3 war, dass wir - für diejenigen, die tatsächlich hereinkommen durften - das ganze Spiel vorgeführt haben. Wir mussten dieses Jahr keine bloße Demo mitbringen, sondern das ganze Spiel lag vor und war spielbar. Die Leute hatten eine halbe bis dreiviertel Stunde, konnten sich gemütlich hinsetzen und im Spiel tun, was immer sie tun wollten.
Das Problem mit der E3 ist, dass die Leute mit allem, was man offen zeigt, spielen und damit nicht richtig umgehen. Sie machen Videoaufnahmen oder versuchen, an Orte zu gelangen, wo sie nicht hingehören, und all das ist sehr schwer zu kontrollieren und zu überwachen. Und weil das Spiel leider noch nicht ganz veröffentlichungsreif ist, haben wir entschieden, es nur hinter verschlossenen Türen vorzustellen. Aber auf die Weise haben bislang zwischen 700 und 800 Leute die Möglichkeit gehabt, eine halbe bis dreiviertel Stunde zu spielen, wie sie wollten, was sie wollten.
Und was den Trailer angeht, so ist es leider so, dass man ein Rollenspiel in fünf Minuten nicht besonders gut vorstellen kann. Das ist ein bisschen so, als würde man jemandem sein Lieblingsbuch empfehlen und der würde sagen, "super, zeig mir den Satz, der zeigt, wie toll das Buch ist". Ein Rollenspiel braucht einfach länger. Es ist nicht so wie bei einem Spiel wie Call of Duty, wo man nach fünf Minuten sagen kann: "Oh, das ist aber beeindruckend!"
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The Old Republic spielt etwas 300 Jahre nach Knights of the Old Republic. Wird das Spiel aufdecken, was nach dem ersten Spiel mit Revan passiert ist? Und wie sieht es mit The Sith Lords aus, dem zweiten Teil, an dem Bioware nicht beteiligt war. Ist das Spiel für The Old Republic überhaupt ein relavanter Teil der Kontinuität?
Absolut. Die Knights of the Old Republic 2-Frage hören wir hier sehr häufig. Die Sache mit Knights of the Old Republic 2 ist, dass das Spiel eine sehr Jedi-spezifische Handlung hatte. Die Jedi wurden in dem Spiel mächtig zusammengeprügelt, und dieser Versuch, den Jedi-Orden neu aufzubauen, wird im Spiel angesprochen. Gleichzeitig hatte das für die Galaxis an sich aber keine großen Auswirkungen. Viele Fraktionen und Planeten und so weiter hat das überhaupt nicht beeinflusst. Auf der anderen Seite hatten wir von Anfang an die Tatsache eingearbeitet, dass Revan und Malak mit dem Sith-Imperator persönlich zu tun hatten, und deshalb gibt es viele Anknüpfungspunkte zu Knights of the Old Republic.
Viele Fragen aus Knights of the Old Republic 1 und 2 werden in unserem Spiel beantwortet werden.
Seit ich diese Spiele gespielt habe, habe ich mich immer gefragt: Was ist da passiert? Ich muss das wissen. Ich mochte diesen Typen wirklich, er war immerhin wie ich.
[lacht] Das ist ein wirklich interessanter Punkt: Im letzten Zeitlinienvideo haben wir zum ersten Mal angedeutet, wie Revan ausgesehen hat. Und eine Menge Leute hängen natürlich an ihrem ganz persönlichen Revan, aber Lucas hat schon vor langer Zeit entschieden, dass es einen kanonischen Revan und eine kanonische Verbannte gibt. Und für all diejenigen, die das nicht immer mitverfolgt haben, ist das natürlich schwer, denn viele Leute kommen immer noch zu uns und meinen: "Nein, Revan war ein Schurke! Und noch dazu eine Frau! Und es ist nicht die, sondern der Verbannte!" Aber die kanonische Version sagt: Beide waren Helden, Revan ist männlich, die Verbannte ist weiblich, und das ist der Lucas-Kanon.
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Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Revan und die Verbannte noch am Leben sind? Es ist natürlich eine Menge Zeit vergangen, aber beide waren Jedi-Meister. Werden alte Jedi-Meister nicht zu schrumpeligen kleinen, grünen Männchen, also zu Yoda?
Ich gebe hier definitiv keine Spoiler heraus, aber wir haben uns um all diese Fragen gekümmert.
Können Sie uns etwas zu den "Player vs. Player"-Elementen verraten? Kann das dieses Feature frei ab- und zuschalten? Auf Basis des CG-Trailers würde ich sagen, die Kämpfe finden zwischen der Republik und den Sith statt, aber was passiert da genau?
Bislang haben wir nur enthüllt, dass es Kriegsgebiete geben wird. Und diese Gebiete sind auf Gruppenspiele eingestellt. Das erste befindet sich auf Alderaan, weil Alderaan im Spiel quasi unser politisch wirklich chaotischer Planet ist. Jeder führt dort Stellvertreterkriege. Die Republik unterstützt eine Adelsfamilie im Kampf um den Thron, die Sith unterstützen eine andere, und in den Gebieten, auf die niemand achtet, kämpfen die Republik und das Imperium direkt gegeneinander. Als Spieler hat man da die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Die Frage, ob es "Player vs. Player"-Elemente außerhalb der Kriegsgebiete geben wird, haben wir bislang noch gar nicht angesprochen.
Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass wir zuerst mal dafür sorgen müssen, dass sonst alles gut aufeinander abgestimmt ist, dass wir einschätzen können, was im Spiel Spaß macht. Man macht einfach keine PvP- oder Endspiel-Pläne, bevor man nicht sicher ist, wo die Stärken des Kampfsystems liegen.
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Wie sieht es bei The Old Republic mit dem Zeitaufwand aus? Muss ich genausoviel Zeit in The Old Republic investieren wie in anderen Mehrspieler-Onlinerollenspiele?
Nun, wir hoffen natürlich, dass jeder das Spiel solange spielt, bis er tot ist [lacht], aber was wir anders gelöst haben, ist, dass unsere Geschichten nicht einfach aus heiterem Himmel über einen kommen. Jede Geschichte braucht einen Handlungsbogen, und - und der Teil hat viele Leute verunsichert, als wir erstmals darüber gesprochen haben -, jede Geschichte braucht auch ein Ende.
Unser Spiel ist deshalb in Kapitel unterteilt. Es gibt also diese Puzzlestücke, und wenn man, sagen wir mal, als Schmuggler unterwegs ist und das erste Kapitel spielt und alles abschließt, wird einem klar, "aha, ich habe hier gerade gewissermaßen den ersten Film beendet". Und an diesem Punkt entscheidet man dann vielleicht eine andere Spielerklasse auszuprobieren und das erste Kapitel dieser Klasse zu spielen. Oder man spielt Kapitel 2 des Schmugglers. Aber wir haben hart daran gearbeitet, diese Einteilung vorzunehmen, damit Spieler, die stückweise spielen wollen, das Spiel danach eine Woche im Schrank lassen können, bevor sie weitermachen. Das Spiel ist so aufgebaut, dass man immer weiß, was gerade passiert, und es gibt einige gute Stellen, an denen man umschalten kann.
Man muss also nicht 40 Stunden am Stück spielen, um das Spiel genießen zu können? Man kann ein bisschen spielen und einen Handlungsbogen abschließen?
Absolut. Und wir haben Handlungsbögen für die einzelnen Welten, ähnlich wie in Knights of the Old Republic, wo man auf einem Planeten war und dort eine Aufgabe hatte. Ich weiß, als ich Knights of the Old Republic gespielt habe, habe ich mir Korriban vorgenommen und mittendrin einige Tage gar nicht mehr gespielt. Und ich dachte die ganze Zeit nur, "argh, ich stecke mitten in diesem Handlungsbogen. Ich muss wissen, wie es weitergeht!" Und das machen wir auf verschiedenen Wegen auch, sowohl im Großen, wie auch im Kleinen, um verdauliche Häppchen zu servieren.
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Ian Starrider
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