Am vergangenen Wochenende fand in Chicago eine Benefizvorführung von Das Imperium schlägt zurück statt, bei der auch der Meister persönlich vorbeischaute. Nach dem Film beantwortete George Lucas dann kurz einige Fragen und sagte dabei TF.N zufolge Folgendes zur Realserie:
Die Realserie liegt im Moment gewissermaßen auf Eis, weil wir zwar Drehbücher haben, aber nicht wissen, wie wir sie umsetzen sollen. Denn sie sind in jeder Hinsicht Krieg der Sterne, nur müssen wir sie zu einem Zehntel der üblichen Kosten realisieren. Und das ist eine riesige Herausforderung, eine weit größere, als wir das anfangs erwartet hatten.
Und ohne jetzt "ätsch, ich wusste es doch" zu sagen, hier ein Auszug aus einem meiner Forenbeiträge von Ende März:
Wahrscheinlicher finde ich [...] den Gedanken, dass es schon ein paar Dutzend Drehbücher gibt und die Vorproduktion entweder abgeschlossen oder weit fortgeschritten ist. Und dass der Knackpunkt jetzt die Effekte sind. Lucas hat vor Jahren das Budget vorgegeben: 1 Million pro Folge. Das ist nicht gerade viel. Ich würde fast behaupten, eine US-Firma kann das schon von den Personalkosten her kaum leisten. Und ILM schon gar nicht. Deren Spitzenleute dürften auch Spitzengehälter kassieren, sonst wären sie schon längst abgesprungen. Und die sollen für eine Million Dollar pro Woche Serieneffekte produzieren, wenn sie viele Millionen für Kinofilme kriegen könnten? Ich glaub es nicht.
Weshalb ich ins Blaue hinein vermute, dass Lucas in Wahrheit gar nicht ILM für die Realserie einsetzen will sondern vielmehr Lucasfilm Animation. Die Firma ist nicht umsonst in ein [...] Billiglohnland gesetzt worden. Ferner würde ich vermuten, dass The Clone Wars nicht so sehr als Serie für Lucas interessant ist, sondern als Testprojekt, um Lucasfilm Animation auf ein fernseheffekttaugliches Niveau zu bringen. Wenn das geschehen ist - und wir sehen ja aktuell schon, welche Riesenfortschritte die TCW-Animationen in kaum einem Jahr gemacht haben - , dann erst fällt der Startschuss für die Realserie, denn dann gibt es genügend erfahrene Leute, um kostensparend Woche für Woche solide Effekte rauszuhauen.
Und die Testmasche ist ja nun wirklich ein alter Trick - bzw. eigentlich ein alter Geniestreich - von Lucas, den er praktisch seit seinem THX-Studentenfilm immer wieder gerne einsetzt: Damals hat er den Filmprofessor gespielt, um - unter der Prämisse, ihnen etwas zum Thema Filmemachen beizubringen - mit einer Gruppe von US-Soldaten seinen Film zu drehen, auf Kosten des US-Militärs und seiner Universität. In den 80ern hat er dann angefangen, ILM für andere Filmemacher zu öffnen, und die haben ihn dafür bezahlt, dass seine Firma ihre Effekttechnologien aufbessern konnte. Genial gemacht. Der größte Erfolg in dieser Hinsicht war dann aber wohl das Young-Indy-Projekt, an dem diverse Produktionsmethoden ausgetestet werden konnten, die später in den Prequels zum Einsatz kamen. Sofort vor Ort gegenfinanziert durch Sendeverträge, Merchandise, Romane, etc.
Dann die erste Clone Wars-Serie als Billigtest, ob weitere Fernsehserien ankommen, und jetzt The Clone Wars, wo wiederum neue Produktionstechniken auf Kosten des abnehmenden Senders und natürlich der Zuschauer, die Merchandise und Blu-rays oder DVDs kaufen ausprobiert werden können.
Und der Erfolg gibt Lucas mal wieder recht: The Clone Wars ist wirtschaftlich ein Riesenerfolg und bringt sicher genügend Geld herein, um für die Realserie ein Budgetpolster aufzubauen. Lucas kommt damit quasi zum Nulltarif an billige, aber erfahrene und gut ausgebildete Effektspezialisten und gewinnt gleichzeitig eine neue demographische Zielgruppe für die Marke Star Wars und damit die Realserie, wann immer die auch kommt.
Was heißt das für mich als Fazit? Dass wir die Realserie meines Erachtens nicht sehen werden, bevor The Clone Wars nicht zuende ist, und dass The Clone Wars nicht enden wird, bevor Lucas nicht mit den Effektergebnissen von Lucasfilm Animation soweit zufrieden ist, dass er seine Billig-ILM-Kopie an Realfilmmaterial heranlassen kann.
Wie gesagt: Im März ins Blaue hinein vermutet, und mehr als Vermutungen sind es immer noch nicht, aber Lucas' Aussagen machen diese Variante doch sehr, sehr wahrscheinlich.
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ICH HAB'S GEWUSST! F***!!! (Sry)
Man und ich hab' mich so gefreut über die Jahre und konnte es kaum erwarten und dann das!!!
Naja die sollen erstmal Clone Wars zuende machen und dann könnte es doch mit der Realserie weitergehen! Dann könnte die Realserie doch ruhig wieder etwas teuerer sein.
(zuletzt geändert am 11.05.2010 um 14:29 Uhr)
Imperial EVO-Trooper
Darth_Bane
Der alte Trost, um über TCW hinweg zu kommen, war bisher immer "dies sind erste Fernsehversuche, im Hintergrund wird an was großem gewerkelt". Diese Meldung konfrontiert einen nun schmerzhaft mit der Realität.
Wenn man sich die Meldungen der letzten Woche ansieht, fällt auf: GL hat mehr als 100 Millionen für seine ehemalige Uni, aber nicht annährend 75 Millionen für eine Star Wars Serie mit Aussichten, das Geld auch zurück zu bekommen. Da zeigen sich die Prioritäten.
(zuletzt geändert am 11.05.2010 um 15:03 Uhr)
DarthUltimor
Eine kleine Anmerkung - an niemandem im besonderen gerichtet: Es steht nirgendwo, dass es mit der Realserie nicht weitergeht. Im Wortlaut wurde von George Lucas gesagt:
"The live action TV show is kind of on hold because we have scripts, but we don't know how to do 'em. Because, they literally are Star Wars, only we're going to have to try to do them...a tenth the cost. And, it's a huge challenge...lot bigger than what we thought it was gonna be."
Bei der Übersetzung gehen immer Nuancen verloren. Aarons Übersetzung ist 100% korrekt und in perfektem Deutsch und unter Außerachtlassung der für George Lucas typischen Denkpausen (er redet oft etwas... unzusammenhängend), möglich ist auch (bei weitem nicht so schön, aber mit anderer Wortwahl und immer noch korrekt und bewusst wörtlich [und damit potthässlich] übersetzt):
"Die Realserie befindet sich gewissermaßen in der Warteschleife, weil wir Drehbücher haben, aber wir wissen nicht, wie wir sie machen [können/sollen]. Weil, sie sind im wörtlichen Sinne Star Wars, nur werden wir versuchen müssen sie... zu einem Zehntel der Kosten zu machen. Und das ist eine riesige Herausforderung... viel größer als das, was wir dachten, wie es sein würde."
Man beachte die "Pünktchen", die für Sprachpausen stehen - und die etwas verquere Ausdrucksweise. Es ist eine kurze Aussage bei einem Charity-Abend, die noch dazu auf 100% Akkuratheit nicht überprüfbar ist.
(zuletzt geändert am 11.05.2010 um 15:14 Uhr)
JM-Talon
Entscheidend ist halt, dass "on hold" einen leicht anderen Unterton hat, als "auf Eis gelegt".
Bei "on hold" schwingt immer ein wenig mit, dass es eher eine Pause oder Verzögerung ist... ein vorläufiges Stoppen bis bestimmte Bedingungen eintreten. Wobei es auch noch "kind of on hold" ist. Sozusagen, mehr oder weniger... oder eben quasi.
Damit fühlt es sich weniger nach unlösbarem Problem an und auch eben nicht so extrem nach "auf unbestimmte Zeit".
Will also eigentlich heißen: Wir wissen, was wir wollen und sind bis zu dem Punkt gelangt, wo wir aber erst dann wirklich weitermachen, wenn feststeht, wie man das auch so umsetzen kann, wie wir es gerne hätten.
Heißt aber auch, dass weiterhin geforscht und überlegt wird, wie dieses "wie" letztlich aussieht. Stagnation des Produktionsprozesses der eigentlichen Serie an sich ja, aber sicher kein Stopp des Denkprozesses und der Planung.
Ja, es geht noch nicht richtig los, aber die Entstehungsgeschichte von Projekten für Kino und Fernsehen sieht halt so aus. Wenn man bedenkt, wieviel Zeit vergehen musste, bis Episode IV vom Konzept zum Drehbeginn gereift war - oder wie lange Avatar in Camerons Kopf rumschwirrte.
Abwarten und Teetrinken.
Lernen müssen wir, Geduld zu üben. Ist ja nicht so, dass Star Wars in einem derartigen Winterschlaf stecken würde, wie das nach Episode VI der Fall war.
Shtev-An Veyss
@Shtev-An Veyss:
Ja. Allerdings ist auch Aarons Variante richtig. Eine Übersetzung scheitert an der Stelle ganz klar - verschiedene Sprachen sind nie deckungsgleich. Aus den von Dir genannten Gründen habe ich die Aussage auch noch mal hier wiedergegeben (denn mir wurde hier zum Teil zu sehr in eine Richtung gedacht), aber "on hold" kann durchaus mit "auf Eis gelegt" übersetzt werden und "kind of" heißt auch "gewissermaßen". Vgl. http://www.dict.cc/
Du hast aber völlig recht damit, dass aus der Aussage von George Lucas in keiner Weise mit Bestimmtheit abgeleitet werden kann oder sollte, dass da endgültig Feierabend ist. Aus dem Vierzeiler von George Lucas sollte man nicht zu viel ablesen, außer dass derzeit eher Stillstand ist, weil man nach wie vor auf der Suche nach einer Lösung ist, die Serie unter Einhaltung eines angestrebten Budgets produzieren zu können.
JM-Talon
Jetzt einmal eine ganz dumme und hochspekulative Frage:
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Wenn George Lucas und seine Autoren die Klonkriege endgültig ausgereizt haben und eine Lösung der Produktionskosten bezüglich der Realserie nicht in Sicht ist - kommt dann als nächstes eine in diesem Zeitrahmen angesiedelte Nachfolge-Animationsserie? Keine Ahnung, ob das wünschenswert wäre, finanziell dürfte es eine ideale Alternative darstellen.
Yavin4
>>Jetzt einmal eine ganz dumme und hochspekulative Frage...
Da es dafür keinerlei Anhaltspunkte gibt, sollten wir hier daher auch lieber beim Thema bleiben und es auch nicht weiter vertiefen. Möglich ist in Sachen Serien alles, konkret ist aber gar nichts... Von daher: ungelegte Eier, kein Thema... (bitte um Verständnis)
JM-Talon
Irgendwie überkommt mich das Gefühl, weder George Lucas noch sein Mitarbeiterstab haben Ahnung von TV-Serien. Vor Jahren sprach Lucas von einem Budget von einer Million pro Episode, Rick McCallum erwähnte 1,8 Millionen. Was denken die bei LFL, für welches Geld man eine visuell adäquate Star Wars Realserie realisieren kann? Zum Vergleich: LOST kommt mit weniger FX aus und da kostete der Pilotfilm ca. 11 Millionen und die erste Staffel 60 Millionen. "Band of Brothers" kostete als Miniserie im Kinoformat etwa 150 Millionen.
Wenn die Serie überhaupt noch kommen sollte (ich habe mittlerweile Zweifel, tut mir Leid), dann wird das sicher noch ein paar Jahre länger dauern, als wir uns ausgemalt haben. Ein Indiz war schon kürzlich die Aussage von Steve Sansweet, es würde nichts neues zur Serie geben. Wenn sogar Phrasendrescher Sansweet seine typischen Floskeln ausgehen, dann brennt der Baum.
sithchris
Ich teile da die Meinung von Master Kenobi:
Die Aussage "auf Eis gelegt" heisst nicht, die Serie sei eingestampft oder eingestellt.
ABER: Lucas stellt meiner Meinung nach Bedigungen, die NIEMALS erfüllt werden können. Wenn Lucas wirklich vorraussetzt eine Folge zum Preis von 1-2 Mio. USD produzieren zu können, wird er die Serie nie an den Start bringen. Realistisch sind nun mal 3-5 Mio damit es so wird wie er es sich vorstellt. Nur DAS ist der Grund, warum ich diese Aussage von Lucas als Todesnachricht der Serie werte. Er spricht schliesslich von Einsparungen in Höhe von 90% und das ist einfach nicht realistisch...
Kleiner Böser Ewok
Marvin1995
Original vom kleinen bösen Ewok:
>ABER: Lucas stellt meiner Meinung nach Bedigungen, die NIEMALS erfüllt werden können.<
Wie war das nochmal? Als Episode IV rauskam, hätte niemand diese Special Effects für möglich gehalten?
Abwarten. Es gibt so viele Streitereien, so viel Kritik an GL, ich habe mittlerweile gelernt dass sie meistens unberechtigt ist, da sie nur die Fan-Sichtweise beinhaltet, und nicht die von GL selbst. Er tut was er will und was er für richtig hält. Dass er bloß abwartet, weil LFA ihm noch nicht gut genug ist, sieht ihm ähnlich: GL, der Mann mit den hohen Ansprüchen und Visionen, der Mann der diese Ansprüche zur Gänze erfüllt haben will.
Die Realserie einfach aufzugeben sähe ihm auch nicht ähnlich. Was ihm wichtig ist bringt er zu Ende, auch wenn es lange braucht. Das war beim Drehbuch für Indy 4 nicht anders, genauso wird die Realserie irgenwann erscheinen. Diese Meldung sagt nur zum ersten Mal deutlich, was wir alle schon längst wissen bzw. wissen sollen: dass es unsinnig ist, sich auch nur irgendwelche Veröffentlichungszeiträume für die Serie auszudenken oder zu wünschen.
Darth Revan Lord der Sith
Imperial EVO-Trooper
@ Darth Revan Lord der Sith:
"Original vom kleinen bösen Ewok:
>ABER: Lucas stellt meiner Meinung nach Bedigungen, die NIEMALS erfüllt werden können.<
Wie war das nochmal? Als Episode IV rauskam, hätte niemand diese Special Effects für möglich gehalten? *zwinker*
Abwarten."
Es geht hier nicht um technische Vorraussetzungen die erfüllt sein müssen, dass GL die Serie wieder auf nimmt, sondern um rein finanzielle. Und wenn nicht eine extreme Deflation stattfindet wir Lucas niemals Produktionskosten von 1-2 Mio./Folge erreichen können. Das ist bei den Zielen, die Lucas sich selbst setzt einfach nicht möglich.
Kleiner Böser Ewok
In der Tat eine bittere Pille - wie auch immer man die Aussage nun auslegt: in nächster Zeit wird es keine Realserie geben. Dass er - auch wenn die Zahlen in der tat recht beeindruckend klingten - finanziell nicht in der Lage sein soll, dass Ganze zu bewerkstelligen (bedenkt man auch das vermutlich riesige Interesse) kommt mir allerdings seltsam vor...
Chewie I.
Lord Kaan
@Lord Kaan: > Naja, Georg Lucas wird sicher nicht sein eigenes Geld in die Realserie hineininvestieren.
Aber sowas von! Er hat die Prequels finanziert, er finanziert TCW und er wird auch die Realserie finanzieren. Damit bleibt er vollkommen unabhängig und kann machen was er will.
Und glaub mir auch, er wird mit TCW schon ganz gut verdienen
Darth Duster
Administrator
@KB Ewok: Also da ist ein Fehler in deiner Schlussfolgerung drinnen. Lucas redet hier explizit von 10% der Kosten der Kinofilme, nirgendwo ist von 1-2 Mio. Dollar die Rede. (das sind alte Angaben) Und 10% sind eben über den Daumen gerechnet (100 Mio für 2 Stunden, 50 Mio für eine, 10% davon sind 5 Mio) die von dir als realistisch eingestuften 5 Mio. Dollar. Lucas hat das aber wohl auch nur irgendwie geschätzt, aber 90% Einsparungen sind deinen eigenen Angaben nach schon realistisch.
KA, ob das reichen wird, jedenfalls kann sich Lucas sicherlich kein Mega-Budget ala "Band of Brothers" oder "The Pacific" leisten, da es sich dabei um Miniserien (also ca. 10 Folgen, haben dadurch auch mehr DVD-Käufe) handelt, die Realserie aber vieeeeeel länger laufen soll. Wenn die erste LOST-Staffel 60 Mio. gekostet hat, (wurde hier, glaube ich, von Master Kenobi erwähnt) dann hatten die pro Episode nur ca. 2,4 Mio. zu Verfügung, also die Hälfte. Natürlich kommt bei der Realserie noch etwas Inflation dazu und höhere Kosten für die Special Effetcs, aber die Serie sollte pro Folge wirklich nicht viel mehr als 5 Mio. kosten, um auf Dauer rentabel zu sein.
Lord Vader 1138
Also gebe ich auch einmal meinen Senf dazu ab. Wenn es zu teuer ist - was ich nicht wirklich überraschend finde, denn die Ansprüche von GL und "billig" sind nicht miteinander vereinbar - verstehe ich nicht, warum man dann nicht eine Miniserie macht.
Die andere Sache ist, dass Sci-Fi Serien zwangsläufig teuer sind, weil sie für gewöhnlich viele Effekte benötigen. Das ist ein Problem, was seit dem Beginn der Scifi-Serien besteht. Andere Serien haben das auch gemeistert, in jüngster Zeit z.B. BSG, das sehr erfolgreich war. Man hat dort das Geld für eine Staffel einfach so aufgeteilt, dass man in charakterorientierten Folgen sparen konnte um dann Folgen mit größeren Effekten zu machen. Da die Serie aber ohnehin charakterorientiert werden sollte, verstehe ich nicht das Problem der Effekte, bzw. des Budgets. Abgesehen davon müsste es möglich sein vieles aus den Filmen zu "plündern". Gerade in TCW war das Modellieren das Problem - ein Problem, das nur teilweise bei der Realserie bestünde, denn für vieles gibt es bereits Modelle. Abgesehen davon, kann man auch am Stil arbeiten. Ich könnte mir durchaus auch eine "Realserie" vorstellen, die mit "gezeichneten" Hintergründen arbeitet, wie es eben in TCW gemacht wird (Beispiel des Mix: 300).
Die Formulierung "on hold" bedeutet zwar nicht, dass die Serie gecanceled ist, aber es bedeutet, dass nicht mehr daran gearbeitet wird, sprich die Serie ist tot und man hat nur nicht den Mut es auszusprechen, weil man damit a) wirtschaftliche Schwäche zeigt und b) Fans verärgern könnte. Es gibt ja keinerlei Aussagen darüber, was möglicherweise gemacht werden könnte und die Formulierung, dass neue Techniken gefunden werden, um alles billiger zu machen, ist Träumerei. State of the Art zu sein, wird niemals billig werden. Sind Autos heute billiger, obwohl wir viel effizienter produzieren können, oder sind sie leichter, weil der Leichtbau riesige Sprünge gemacht hat - Doppelnein. Der Gewichts- und Finanzvorteil wird durch die moderne Technik aufgefressen, die jedes Auto besitzt und so ist es auch im TV.
TCW geht noch zwei Jahre, GL ist dann 68 - ich kann mir nicht vorstellen, dass er dann noch ein Projekt anpacken wird, was ihn potentiell noch einmal 7 bis 8 Jahre kosten wird, inklusive der Vorbereitung. Ebenso wenig kann ich mir vorstellen, dass jemand zu seinen Lebzeiten sein Werk fortsetzen wird. So gut TCW gemacht ist, Filoni könnte in meinen Augen keine Realserie mit sinnvollem Anspruch machen.
Ich sehe dann allerdings das Problem, dass Lucasfilm sich etwas einfallen lassen muss, um weiter präsent zu sein. Eine neue Serie zu kreieren dauert ein paar Jahre - in 2 davon ist TCW um. Ein Ersatz ist die "Squishie"-Serie sicherlich nicht, also muss etwas mit Substanz her, was bisher die Realserie war. Andererseits ist es vielleicht gar nicht schlecht, wenn SW für eine Weile abtaucht... Nur Geld verdient man so natürlich nicht, was die Chancen auf die Realserie nicht gerade verbessert. Tja, wir werden sehen...
Ronen Tal-Ravis
Lucas wird/würde die Serie definitiv mit Eigenkapital finanzieren. Schon die Prequels wurden ohne finanzielle Unterstützung eines Studios verwirklicht. Insofern sind Episode 1-3 die größten Independentfilme aller Zeiten.
Schade, daß die Realserie nicht von der Stelle kommt, weil GL Geld sparen möchte. Geldsorgen sind schließlich das letzte, was Lucas hat.
>> Lucas wird/würde die Serie definitiv mit Eigenkapital finanzieren.
Korrekt. Ist ein Fakt. Siehe Newsarchiv. Wird komplett mit Eigenmitteln vorfinanziert und dann verkauft.
Generell und an niemanden gerichtet: Schwarzmalerei ist eine Tugend, welche wir Fans grandios beherrschen. Schon immer! Und wir alle wissen alles immer selbst am besten! Hin und wieder sollten wir vielleicht auch anderen (bspw. Lucasfilm/George Lucas) mal zubilligen, dass sie auch nicht auf den Kopf gefallen sind. Auch wenn es schwer fällt. Ich persönlich glaube nicht, dass -egal wer- ein wirtschaftlich so wertvolles IP wie Star Wars jemals vor die Wand laufen lassen wird. Das Ende der Welt verkünde ich, wenn ich es sehe. Noch sehe ich da jar nüscht. Aber jedem seine Meinung. Solange Star Wars immer weiter boomt, finde ich es schwierig, in die Wehklagen einzustimmen. Vor allem nicht, wenn ein popeliger Vierzeiler von George Lucas die "Ursache" ist...
(zuletzt geändert am 12.05.2010 um 12:05 Uhr)
JM-Talon
@ Lord Vader 1138:
Wenn Deine Rechnung stimmt, dann verstehe ich die ganze Aktion von Lucas nicht. Denn wenn er wirklich 5 Mio pro Folge einplant, muss das auf jeden Fall reichen wenn andere Serien mit der Hälfte auskommen. Wenn eine Folge tatsächlich auf 50 Mio. kommen würde, dann bin ich mir sicher dass Lucas etwas falsch macht. Will er an Originalschauplätzen drehen?
Nein ich denke entweder Lucas rechnet anders und will die Kosten wirklich noch weit unter 2-5 Mio. drücken oder es ist alles nur ein Vorwand.
Im Übrigen denke ich, dass Ronen den Nagel auf den Kopf getroffen hat:
"Die Formulierung "on hold" bedeutet zwar nicht, dass die Serie gecanceled ist, aber es bedeutet, dass nicht mehr daran gearbeitet wird, sprich die Serie ist tot und man hat nur nicht den Mut es auszusprechen, weil man damit a) wirtschaftliche Schwäche zeigt und b) Fans verärgern könnte."
Und es stellt sich dann tatsächlich die Frage was statt der Realserie kommen soll. Meiner Meinung nach gibt es nur 2 Möglichkeien:
1. Lucas wendet sich entgegen seinen früheren Aussagen doch wieder dem Kino zu oder
2. Lucas produziert doch Mini-Serien wie z. B. "Torchwood: Kinder der Erde" eeine solce rund 4-5 Stundenlange Miniserie könnte im grosen Stil produziert werden und würde wohl gerade mal so viel kosten wie 2 Kinofilme.
Denn Ronen hat auch damit recht, dass TCW und die Comedy-Serie SW nicht auf längere Sicht am leben halten können. Dafür braucht Lucas etwas Grosses für Erwachsene.
Kleiner Böser Ewok
@Ewok: Deine Argumentation enthält einen Denkfehler. Du sagst, dass heutige TV-Serien mit viel weniger Budget auskommen. Ja, aber zu welchem qualitativem Preis? Die heutigen Sci-Fi-Serien haben eine Optik, die auf dem Kino-Niveau von Anfang der 90er steht, die aktuellen Fantasy-Serien sehen aus wie aus den 80ern (Legend of the Seeker). Klar kommen die mit ihren Budgets aus. Dafür sehen sie ja auch so billig aus.
GL will etwas, was gleichwertig neben den Kinofilmen bestehen kann. Und das bedeutet, die Messlatte stellen die Special Editions und die Prequels dar. Und das kostet richtig. Dafür muss eine logistische, produktionstechnische und finanzielle Lösung gefunden werden.
Und dass Animationsserien nicht für die Langlebigkeit von SW garantieren können, empfinde ich ebenfalls als absolut falsche Sichtweise. TCW hat im Moment (zumindest in den USA) den Effekt, dass SW so erfolgreich ist wie noch nie zuvor seit Bestehen der Marke. SW hat einen Coolnessfaktur in der Jugend wie seit den Tagen der OT nicht mehr. TCW ist für Lucas Licensing aktuell die Lizenz zum Gelddrucken. Die verdienen mit TCW mehr als jemals zuvor mit der Marke Star Wars.
Und mal was grundsätzliches: wenn ich hier lese, dass GL sich auf alte Techniken und Gummimasken besinnen soll, weiß ich nicht ob ich lachen oder heulen soll. Jede einzelne Inkarnation von SW lebte immer davon, dass es einen optisch beeindruckt und wegpustet. Das war damals in den 70er/80er Jahren mit der OT so, das war später mit den Prequels so, und das ist im Moment mit TCW so. TCW funktioniert, weil es die optisch beeindruckenste Animationsserie ist, die die heutigen Kinder je gesehen haben. Ein SW, das nicht dem modernsten technischen Standart entspricht, kann nicht funktionieren. Das Publikum ist daran gewöhnt, dass SW einen Benchmark darstellt.
Und welche Motivation sollte GL an der Arbeit an einer TV-Serie haben, die ihm filmtechnisch nichts neues bietet? Für GL ist so eine Produktion doch kein Selbstzweck. GL will mit jeder Produktion die er macht, etwas nie dagewesenes neues erschaffen. Das war bei jedem einzelnen SW-Film so, das war auch bei seiner TV-Serie Young Indy so. Ok, die hatte nicht gerade die höchsten Quoten., was aber nur daran lag, dass sie für das 08/15-Publikum zu intellektuell war. GL braucht die Herausforderung. Soll der sich bei einer billigen, 08/15-Serie mit 80er-Jahre-Effekten frustriert langweilen? Hauptsache, es ist preiswert und es wird ein Produkt rausgehauen?
So funktioniert Lucas nicht. Und das ist auch gut so.
SWPolonius
@ Poli: Ich stimme Deiner Einschätzung völlig zu. Wobei ich fand, dass Enterprise (die Serie) und Firefly wirklich gut aussahen. Auf der anderen Seite gab es in Enterprise vielleicht in 4 Szenen mal CG-Aliens zu sehen, und in Firefly gar keine. Mit den Ansprüchen, die man zurecht an SW stellen kann und muss, hat das einfach nichts zu tun.
Ich weiß einfach nicht, wo manche Leute ihr George-Lucas-Bild herhaben. In einer AOTC-Doku gab es mal eine schöne Sam-Jackson-Aussage: "George is an innovator. He invents things." Jo, das ist wohl so. Und deshalb finde ich diese Behauptungen von wegen "geht ja gar nicht", "schaffen die nie", "unmöglich" völlig grotesk. Star Wars war in jeder Phase seiner Existenz "unmöglich", und mit jedem Film wurden die Grenzen des Machbaren glatt umgeworfen. Wäre seltsam, wenn Lucas bei der Realserie plötzlich andere Maßstäbe ansetzen würde oder - völlig absurd - mit Uralt-Billigeffekten und "einem Planeten" ankäme. Entweder die Realserie ist Star Wars in all der Farbenpracht und Variationsfülle der Prequels, oder die sollten es gleich bleiben lassen. Und wenn es einen Filmemacher auf diesem Planeten gibt, der den Innovationswillen und die Entschlussfreudigkeit besitzt, Effektbudgets um 90 Prozent zu kürzen, ist das George Lucas. Er hat die 80er damit verbracht, die Effekttechnologie zu revolutionieren, er hat mit Young Indy die Produktionswege verkürzt und mit den Prequels komplett neue Erzähltechniken entwickelt (pre-viz etc.). Als großer Regisseur wird er nicht in die Filmgeschichte eingehen, aber sicher als der Mann, der ein analoges Hollywood vorgefunden und ein digitales hinterlassen hat.
Nur mal etwas Geduld, der George wird's schon richten.
Da kann ich euch nur zustimmen. Lucas will ganz klar eine Serie auf Film- und nicht auf Serienniveau. (Serien vom produktionstechnischen auf Filmniveau wären eben z.B. die unheimlich teueren Miniserien, "The Pacific" und "Band of Brothers") Das kann man auch an TCW sehen, bei der er sich der 3D-Animation bedient, die im Kino für Kinder üblicher ist als im TV, und wo man sich langsam aber doch dem Kino-Standard nähert.
(zuletzt geändert am 12.05.2010 um 16:32 Uhr)
Lord Vader 1138
Darth Can
Eine Milion Dollar pro Folge, finde ich auch ein wenig niedrig. kalkuliert Für eine normale vielleicht. Für eine gute Folge, die vielleicht über 2-3 Teile geht muss man bei, unbekannten Schauspielerrn und guten CGI Effekten. Auch bereit sein mehr auszugeben. Bei anderen Serien aus der Sparte, Stargate od. Star Trek, entstanden auch schon mal schnell 2 Mill.Dollar für eine Folge. und die Serien haben sich auch verkauft.
Nun ich vermute, es ist für George Lucas schwer, sich zu überwinden, die Sache zu starten. Weil er wohl auch daran denkt, seinem erworbenen Ruf nicht zu verlieren. Sein Qualitätsanspruch ist halt sehr hoch. So kann er die Realserie, nur auf den Weg bringen, wenn er die Finanzierung stehen hat. Ist auch Unternehmerisch, sehr sozial, gedacht. Die Leute, ich schätze 200 bis 300, die an der Realserie arbeiten werden, wollen ja auch bezahlt werden. Egal, ob die Serie Abnnehmer findet, oder nicht.
Ich denke, das die Serie ein Erfolg werden wird, wenn sie dann irgendwann kommt? Nur sollte er mit seinem Produktionsteam nicht mehr allzu lange warten.
Man muss das Eisen schmieden so lange es heiß ist.
(zuletzt geändert am 12.05.2010 um 22:42 Uhr)
Greul Jawes
Ich möchte Lucas für seine Entscheidungen keine Vorwürfe machen. Der Mann ist alt genug und weiss was er will und was er kann.
Dennoch muss ich einfach sagen, einen Tod muss er sterben. Entweder er produziert eine Serie auf Kino-Niveau und bezahlt die Unsummen die sie verschlingt oder er produziert eine Serie auf TV-Niveau und bleibt in dem sich von ihm selbst gesetzten finanziellen Rahmen.
Alternativ muss Lucas eben andere Möglichkeiten in Erwägung ziehen, wo er die selbstgesteckten Ziele erreichen kann (weitere Kinofilme, Mini-Serien, TV-Filme...).
Die Eier legende Woll-Milch-Sau gibts halt einfach nicht...
Kleiner Böser Ewok
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