Gerade zwei Jahre ist es her, dass Jim Ward als Chef LucasArts verlassen hat. Offiziell hieß es, Ward wolle sich verändern und in die Politik gehen, was er dann auch getan hat.
Seitdem ist Darrell Rodriguez, ehemals bei Electronic Arts beschäftigt, LucasArts Präsident gewesen. Das war einmal. Kotaku berichtet, dass gestern firmenintern bekanntgegeben wurde, dass Rodriguez LucasArts verlassen wird - und er nimmt unbestätigten Meldungen zufolge auch direkt ein Teil des weiteren Führungspersonals mit. Die Kündigungen sollen die Entwicklerteams und andere Aspekte der anstehenden Veröffentlichungen nicht betreffen. Gründe wurden nicht genannt.
Gegenüber IGN bestätigte LucasArts diesen Bericht:
Darrell Rodriguez hat gekündigt und wir haben eine Suche nach einem neuen Leiter begonnen. Gerry Bowerman, Mitglied im Vorstand von Lucasfilm und ein Spielindustrieveteran, wird dem Leitungsteam in dieser Übergangsphase vorstehen. Lucasfilm bleibt auch weiterhin engagiert darin, großartige Spiele zu machen und wir werden weiterhin in dieses Geschäft investieren.
Noch in der vergangenen Woche äußerte Rodriguez seine Pläne für die Zukunft von LucasArts.
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Ich finde, der Verlust hält sich in Grenzen - Mr. Rodriguez ist bei mir vor allem dadurch in Erinnerung, dass er viel erzählt hat, ohne dass darauf dann Taten gefolgt wären (von wegen auf alte Werte und Franchises besinnen, etc.). Die Frage ist nur, wollte er dann nicht weiter gehen, oder konnte er nicht, weil er ggf. von noch weiter oben blockiert wurde - ist das vielleicht der Grund für die Kündigung? Insgesamt sind zwei Jahre in der Spieleentwicklung jedenfalls nicht viel.
Ronen Tal-Ravis
Als Außenstehender ist es immer schwer, etwas zu sagen. Fakt ist, dass das Ganze kein gutes Licht auf LucasArts wirft - unverschuldet oder nicht. Bestenfalls ist es ein dummer Zufall. Ob Rodriguez Abgang kein Verlust ist oder nicht, weiß ich nicht, aber ich denke, er hat eine Menge in die richtige Richtung bewegt. Nachdem Ward weg war, hat LucasArts zumindest irgendetwas wieder geregelt bekommen. Man kann über die Spiele denken, was man will und außerhalb von Star Wars hat man mit Fracture auch eine kleine Bauchlandung hingelegt, aber der Laden brummte.
Dass den Worten wenig Taten folgten, diese Meinung teile ich nicht. Zwei Jahre sind nicht wirklich viel, um etwas bewegen zu können. Davon abgesehen ist für meine Begriffe unter Rodriguez Leitung eine ganze Menge passiert. Was er in Sachen neuer Spiele angestoßen hat, werden wir vermutlich nie erfahren (wg. langer Entwicklungszyklen)... Was die alten Franchises angeht, hat er so ziemlich jedes auf aktuellen Rechnern zur Verfügung gestellt: bis auf X-Wing & Co. läuft fast alles über Steam. TFU2 ist ein kommerzielles Muss (die Engine etc. hat viel Geld gekostet, das schreit halt nach Fortsetzung angesichts der Verkaufszahlen), das einen Platz belegt und SWTOR wurde schon vor seiner Zeit auf den Weg gebracht. Von daher waren ihm auch ein wenig die Hände gebunden, in den zwei Jahren deutliche Akzente zu setzen. Seine Zeit wäre erst ab 2011 gekommen, erst dann wären seine "Früchte" zum Tragen gekommen.
Wie gesagt: schwer zu sagen, was er geleistet hat. Generell wirft das alles kein gutes Licht auf LucasArts, ob unberechtigt oder berechtigt... Das ist leider so.
(zuletzt geändert am 07.05.2010 um 09:35 Uhr)
JM-Talon
Beim George Lucas kann ich nie richtig einschätzen, wo er nun Einfluß nimmt, nur beobachtet oder um welche Bereiche er sich garnicht kümmert. Fast wie im Imperium!
Vielleicht hatte Darrell Rodriguez wirklich Probleme mit seiner Führungsebene, wobei ich nicht weiß, wer zwischen ihm und GL noch alles sitzt?
Yavin4
@Yavin4:
U.a. der komplette Vorstand, zu welchem auch Gerry Bowerman gehört. Lucasfilm ist ein großer Konzern - es ist nicht so, dass GL ständig überall präsent ist. Siehe Steve Sansweet - er arbeitet seit vielen, vielen Jahren dort und ist die Schnittstelle zu den Fans und er selbst sieht George Lucas nach eigener Auskunft sehr, sehr selten. GL ist eher der "Patriarch", der überall hin und wieder mal auftaucht, aber nicht das Tagesgeschäft lenkt. Gerade im Spielebereich kann ich mir nicht vorstellen, dass er da besonderes Interesse hat und sich da reinhängt.
JM-Talon
Admiral Firmus Piett
@JM-Talon: Mir war schon klar, dass GL nicht überall präsent sein kann, das macht aber einen Teil des Mythos Star Wars aus. Alles fokusiert sich auf seine Person, auch wenn eine Unmenge von Personen an dem Erfolg dieses Firmenimperiums beteiligt sind (Großadmirale, Muftis, Hände etc.).
Für mich ist wichtig, dass erstmal die laufenden Projekte weitergehen und nicht alles über den Haufen geworfen wird.
Yavin4
Wenn der Nachfolger BF3 und nen X-Wing Nachfolger startet finde ich diese Nachricht hier genial, wenn nicht ist es mir ehrlich gesagt sch*** egal
TFU2 und TOR werden weitergehen und was anderes, großes ist ja im Moment eh nicht bekannt.
Gutes Licht wirft das auf Lucasarts zwar nicht gerade, aber das ist mir auch ziemlich egal.
SW-Spiele werden wohl weitergehen.
Wobei ich Ronen Tal-Ravis recht geben muss, viel mehr hatte ich von ihm auch nicht in Erinnerung
Y Wing Gold1
Also dass es kein BF III gibt, ist eines der wenige Dinge, was ihm hoch anzurechnen ist. BF ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was Mr. Rodriguez angekündigt hat, nämlich Besinnen auf alte Werte. BF ist weder innovativ (das Konzept, was ohnehin nicht viel Tiefe hat ist einfach geklaut) und hat noch nicht einmal eine echte Story. Die Spielmechanik ist simpelst, etc.
Abgesehen davon wird er sich als Chef sicherlich nicht damit befassen, was in den einzelnen Spielen entwickelt wird, sondern vor allem Richtungen, etc. vorgeben.
Mit Blick darauf wie erfolgreich BF I und II war, wäre es sicherlich klug - aus finanzieller Sicht - einen Nachfolger zu machen. Gleiches gilt aber auch für X-Wing, was in jeder Version diverse Preise gewonnen hat, Jedi Knight, etc.
In meinen Augen krankt aber LA momentan an genau dieser "Billigware". Auch TFU, obwohl anders angekündigt, konnte der Geschichte von SW nichts wirklich hinzufügen. Ich denke die Stärke von LA war früher, dass es die Leute an SW gebunden hat und ihnen eine andauernde "Dosis" der Saga gegeben hat durch langandauernde Spiele, etc. Ein Spiel was man nach 5 Stunden durch hat, spielt man vielleicht noch einmal, aber das war es dann, dann folgt das nächste Spiel, etc. SW ist vergessen...
Es dürfte interessant sein, wer nun als nächstes kommt, ob man überhaupt einen "Dummen" findet, der den Job macht.
Teuer war es auf jedenfalls, denn Mr. Rodriguez hatte einen Leitungsposten bei EA, einem der erfolgreichsten Spielehersteller und er wird sich die "Ablösung" wohl gut bezahlt haben lassen.
Ronen Tal-Ravis
Oh ja... BF III das ist etwas was ich persönlich garnicht brauche... kann da Ronen nur recht geben.
Ich glaube außerdem immernoch das es keine fortsetzungen mehr zu BF, Jedi Knight usw. geben wird. Egal wieviel News und gerüchte es dazu gibt.
Könnte mir zwar einen neuen Shooter vorstellen aber der wird dann bestimmt nicht unter BF laufen.
Man kann eigentlich gut erkennen das grad ne neue Riege an "Supertiteln" von LA aufgebaut wird..
TFU ist der Jedi Knight ablöser
SWTOR wird der KOTOR ablöser
Dieses Jahr wird bestimmt noch ein weiterer Supertitel vorgestellt der in entwicklung ist.
Naja wie gesagt ich glaube Jedi Knight, BF und wie sie alle heißen sind bei LA schon laaange vom Tisch.
Tenk87
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