In Sachen The Clone Wars gibt's einen ganzen Haufen Kleinigkeiten. Beginnen wir mit einem kurzen Interviewausschnitt mit Daniel Logan aus dem neuen Insider:
Seit wann weißt Du, dass Du als Boba Fett zurückkommen würdest, und wie schwer war es, das für Dich zu behalten?
Ich weiß jetzt seit etwas mehr als einem Jahr bescheid. Es war aufregend und eine große Ehre, dass sie mich gebeten haben, wieder Boba Fett zu spielen. Aber es nicht auszuplaudern war schwer, verdammt schwer. Immer wenn mich jemand gefragt hat, was ich gerade mache oder was als nächstes anstünde, wollte ich einfach nur sagen: Ich bin bald wieder Boba! Seht euch The Clone Wars an!
Wie hat sich Boba seit Angriff der Klonkrieger verändert?
Er ist älter geworden, hat an Erfahrung gewonnen, und der Tod seines Vaters treibt ihn um. In Angriff der Klonkrieger war Boba noch ein kleiner Junge, der von seinem Vater gelernt hat. Sein Vater war seine Welt. Jetzt ist er allein und hat eine Mission.
War es eine Herausforderung, die Figur jünger klingen zu lassen als Du es heute bist? Hast Du Dir zur Vorbereitung Angriff der Klonkrieger noch einmal angesehen, und welche Seiten von Boba hast Du herausgearbeitet?
Ich habe mir Angriff der Klonkrieger mehrmals angesehen und dabei vor allem auf die Stimme geachtet. In The Clone Wars ist Boba etwa 12 Jahre alt, deshalb wollte ich zwar seine Sprechweise aus dem Kinofilm treffen, aber die Stimme gleichzeitig etwas dunkler und ernsthafter klingen lassen.
Ein kurzes Videointerview mit Logan findet ihr hier bei uns.
Daneben ist Teil 14 des The Clone Wars-Comics Act of Instinct online gegangen, und in den offiziellen Soundboards steht ab sofort auch Boba Fett zur Verfügung. Schließlich und endlich hatte IGN auch noch Gelegenheit, mit Dave Filoni über Bobas Rückkehr, Aurra Sing und die Zukunft der Superschurken zu reden.
Hier das, leicht gekürzte, Interview:
Herr Filoni, Boba Fett bedeutet den meisten Krieg der Sterne-Fans eine Menge. Was war Ihre Reaktion, als George Lucas hereinkam und sagte, in Ordnung, machen wir eine Boba-Fett-Geschichte?
Wenn George mit so etwas ankommt, weiß ich, dass wir es auch machen sollten. Für mich ist es immer wichtig, dass George etwas anregt, dass er diese Geschichte erzählt haben will, und er meldet sich dann auch mit Vorschlägen zu Wort und kommentiert das Gesamtszenario. Aber für uns bestand die Herausforderung darin, auch einen 10- oder 11jährigen Boba geheimnisvoll und interessant wirken zu lassen, ohne allzu viel über ihn zu verraten. Unterm Strich wollte ich gar nicht, dass wir über Boba genausoviel wissen wie über den jungen Anakin. Wir mussten also anders an die Sache herangehen. Natürlich gibt es Ähnlichkeiten zwischen den Beiden: Beide sind Kinder, aber Boba ist viel besessener. Nach dem Tod seines Vaters versucht er herauszufinden, was er mit all seinem Zorn und seinen Rachegefühlen anfangen soll. Für die Serie war dieser Moment in Bobas Leben ein guter Einstiegspunkt. Wir konnten seinen Charakter im Verhältnis zu Aurra Sing herausarbeiten und die Jedi benutzen, um zu schauen, wo es mit Boba hingehen sollte.
Wie lange und intensiv haben Sie mit George über den Aufhänger der Geschichte gesprochen? Viele Fans wollten natürlich sehen, was Boba nach Angriff der Klonkrieger mit Mace Windu machen würde.
Wenn George zu mir kommt, hat er immer einen Plan: Es wird diese Folge geben, wo er auf diese oder jene Weise diesen Ort infiltriert, und Aurra Sing wird seine Mentorin sein. Danach reden wir über die Einzelheiten, und dabei fällt natürlich sofort auf, dass Boba 10 oder 11 Jahre alt ist. In einem Duell hat er gegen Mace Windu keine Chance. Der wird einfach sagen, "Du bist nur ein Kind", die Macht nehmen, Boba an eine Wand drücken und ihn festnehmen lassen. Also muss man zusehen, dass Boba sehr listenreich vorgeht, und in Deckung bleibt und seinen Verstand benutzt, was auch dabei hilft, seinen Charme als geheimnisvoller Kopfgeldjäger zu bewahren. Boba geht hier mit sehr fragwürdigen Methoden vor, zeigt aber gleichzeitig Raffinesse. Alles läuft heimlich ab, weil es für ihn und Aurra und die anderen Kopfgeldjäger eine richtig große Sache ist, sich einen Jedi vorzunehmen. An so etwas wagen sie sich nicht einfach mal eben so heran, dazu gehört ein Plan. Solche Sachen muss man sich eben überlegen, das wichtigste aber ist: Er ist noch sehr jung. Er mag später mal der große Kopfgeldjäger Boba Fett sein, aber noch ist er nur ein kleines Kind. Und das müssen wir immer im Hinterkopf behalten. Das soll nicht heißen, dass Boba deswegen ungefährlich wäre, aber es spielt eine große Rolle für die Sichtweise der anderen Figuren. Für sie ist er nur ein Kind. Und das ist ein sehr interessanter Punkt: Ist er nur auf den ersten Blick ein kleines Kind oder steckt tief in ihm vielleicht auch noch etwas Kindliches?
Aurra Sing taucht hier nicht zum ersten Mal auf. Sie weiß offenbar, wie man einen Auftrag ausführt. War es einfach, sie in die Geschichte einzubauen? Im Erweiterten Universum trifft sie ja auch auf Boba. Hat das für Sie eine Rolle gespielt?
Absolut. Es war eine ziemliche Selbstverständlichkeit, dass Aurra Sing und Boba zueinander finden. Irgendwie ist das zu diesem Zeitpunkt Krieg der Sterne-Allgemeinwissen. Irgendwann habe ich George mal gesagt, dass es einiges Material über Boba gibt und dass er mit Aurra zusammen ist. Das hatte durchaus Sinn, weil uns klar war, dass er in dieser Zeit einen Kopfgeldjägermentor brauchen würde. Jango ist schließlich tot, und ich wollte Jaime [King], der Stimme von Aurra, unbedingt eine Gelegenheit geben, ihre Rolle zu vergrößern. In Hostage Crisis hatte sie, glaube ich, gerade mal einen Satz zu sagen. Ich kenne Jaime jetzt schon seit einer ganzen Weile, deshalb war ich mir sicher, dass sie Aurra zu einer richtig niederträchtigen, abgrundtief bösen Frau entwickeln kann, zu der Art Persönlichkeit also, die wir uns alle für Aurra vorgestellt haben. Es war schön, sie mit Daniel [Logan] zusammenzubringen und zu sehen, wie die beiden miteinander arbeiten.
Eine weitere Figur, die unter Fans wegen ihres Kurzauftritts in Das Imperium schlägt zurück eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, ist Bossk, der hier ebenfalls erstmals auftaucht.
Ich weiß, dass die Fans sich schon auf Bossk freuen, und das Tolle an ihm ist, dass egal was wir mit ihm anstellen, es mehr sein wird, als Bossk jemals getan hat. In Das Imperium schlägt zurück hat er kurz mit seinen Krallen gewackelt, und das war recht nett, und es war schön, dass er da war. Was unser Konzeptzeichner Kilian Plunkett und ich uns gefragt haben, war: Stecken wir ihn wieder in seine gelbe Fliegermontur, und falls ja, was sagt das über Bossk aus? Er hätte in dem Fall offenbar absolut keinen Modesinn und entwickelt dann zwischen der Prequel-Zeit und Das Imperium schlägt zurück anscheinend auch keinen. Das Problem ist, dass er in diesem Kostüm bekannt geworden ist, und würden wir es ihm wegnehmen, wäre er kaum noch als er selbst zu erkennen, also haben wir seinen klassischen Look beibeihalten. Den Fans gefällt das, glaube ich, und mit ihm zu arbeiten, hat Spaß gemacht. Ich hatte große Pläne für ihn, weil Mary Franklin, die bei Lucasfilm arbeitet, ein großer Fan von ihm ist. Und wie ihr im Trailer sehen könnt, ist auch Plo Koon in einigen Folgen zu sehen, also habe ich ihr ständig gedroht, dass Plo Koon Bossk aufspießen würde.
Für die Kontinuität wäre das ein echter Albtraum (lacht).
(lacht) Keine Frage!
Aurra ist für Boba in dieser Folge eine Art dunkler Mentor, bzw. sogar eine Mutterfigur. Aber wie steht Bossk zu diesem kleinen Kerl? Sieht er überhaupt Potential in ihm?
Bossk ist nur des Geldes wegen dabei. Das wird sehr schnell klar. Mentorspiele interessieren ihn nicht. Bossk sieht das alles sehr nüchtern: Hey, ich werde bezahlt, das ist ein großer Auftrag. Vielleicht hat er irgendwo Schulden, er steckt jedenfalls in einer üblen Lage. Deshalb riskiert er es auch, Mace Windu anzugreifen. Es lohnt sich offenbar für ihn, und seine persönliche Motivation ist sonnenklar. Ich wollte mich daher mehr auf die Boba-Aurra-Beziehung konzentrieren. Es ist toll, die Sklave I zu sehen und Bossk... Das geht gut zusammen. Der gute, alte Bossk spielt hier häufig den Piloten, und das tut ihm richtig gut.
In dieser Staffel sieht man, gerade mit der Folge Bounty Hunters und der neuen Geschichte, sehr viele Kopfgeldjäger, die als eine sehr bunte Truppe auftreten. Sie haben unterschiedliche Moralvorstellungen, und einige von ihnen scheinen unterm Strich recht annehmbare Typen zu sein. Auf der anderen Seite finden sich Leute wie Aurra Sing, die es einfach nur genießen, Leute umzubringen. Macht es ihnen Spaß, diese Vielseitigkeit aufzuschlüsseln und sich zu fragen, wo Boba in diesem Spektrum anzuordnen ist?
Für George sind die Kopfgeldjäger in Krieg der Sterne wohl die klassischen Revolverhelden. Sie sind die Cowboys der Saga, und wenn man sich die alten Western ansieht, sogar vergleichsweise neue Western wie Silverado, gibt es da ganz verschiedene Typen von Kopfgeldjägern: Solche wie Kevin Costner, der als der alberne, lebenslustige Typ auftaucht, dem es um den Nervenkitzel geht, aber auch Typen, die Klapperschlangen ähneln und unberechenbar oder sogar abgrundtief böse sind. Deshalb wollten wir in dieser Staffel von Anfang bis Ende sehr unterschiedliche Kopfgeldjäger zeigen, angefangen mit Cad Bane, der die berechnende, böse, heimtückische Art perfektioniert hat und deshalb sehr leicht mit einem Typen wie Sidious arbeiten kann. Er ist so von sich überzeugt, dass er Sidious' Sprüche einfach über sich ergehen lassen kann. Auf der anderen Seite finden sich das Leute wie Aurra Sing, die zwar auf den ersten Blick böse und beängstigend wirkt, sich andererseits aber auch um Boba kümmert. Wieso macht sie das? Eine interessante Frage. Und was Sugi betrifft, hat sie ihre eigenen Moralvorstellungen und kommt deshalb überhaupt nicht mit Obi-Wan klar, der sie auf eine Stufe mit den Piraten stellt. Es ist wichtig, diese verschiedenen Figuren zu haben und die Beziehungen zwischen ihnen. Han Solo war auf gewisse Weise auch so ein Typ. Am Anfang ist er Sugi gar nicht so unähnlich. In Das Imperium schlägt zurück und Die Rückkehr der Jedi-Ritter hat er sich dann geändert und Teil der Rebellion geworden, aber am Anfang ging es ihm auch nur ums Geld. Es gibt unzählige Typen wie ihn, und mit ihnen zu spielen, macht großen Spaß.
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Und jetzt haben Sie Boba Fett in die Serie eingeführt. Sie werden ihn vermutlich nicht ständig einsetzen wollen, aber werden Sie irgendwann auf ihn zurückkommen? Nachdem Sie schon die Death Watch in der Serie haben, würden sich viele Fans wohl über ein Aufeinandertreffen der beiden freuen.
Boba ist auf jeden Fall eine interessante Figur. Mir geht es vor allem um einen möglichst ausgewogenen Umgang mit Leuten wie ihm: Ich will nicht übertreiben, ich will nicht jede Einzelheit seines Lebens ausbreiten, aber ich will auf der anderen Seite dafür sorgen, dass er zurückkommt, weil ich glaube, dass die Zuschauer ihn wiedersehen wollen, wenn sie sich das Staffelfinale angesehen haben. Sie werden ihn mit anderen Augen sehen, mehr über ihn wissen, und ich nehme mal an, dass er irgendwann wieder auftauchen wird, genau wie Cad Bane.
In Staffel 2 haben wir von den Hauptschurken aus Staffel 1 nicht viel gesehen. Asajj Ventress ist, glaube ich, gar nicht in Erscheinung getreten, Dooku ist in den Hintergrund gerückt... War das eine bewusste Entscheidung, diese Schurken in der Schublade zu lassen, um später auf sie zurückzukommen?
Eine große Rolle hat auf jeden Fall gespielt, dass Grievous in der ersten Staffel ständig verloren hat, und danach kam Ventress und hat wieder verloren. Immer wenn sie aufgetaucht sind, mussten sie wegrennen, vor allem Dooku, weil er in den Kinofilmen auftaucht. Wir können nicht zulassen, dass er gefangen wird. Für uns war es deshalb äußerst erfrischend, mit anderen Figuren und anderen Schurken zu arbeiten und dem Publikum zu vermitteln, dass die ganze Galaxis gerade ein Stück weit zersplittert und entsprechend viele Schurken im großen Spiel mitspielen, darunter auch Leute wie Hondo, die eigentlich keine richtigen Schurken sind, sondern einfach nur am Krieg und dem ganzen Chaos verdienen wollen. Hondo ist kein Sith, er ist nicht abgrundtief böse, aber hey, wenn es irgendwo etwas zu holen gibt, wird er die Gelegenheit beim Schopf ergreifen. Er wird diese Bauern ausnehmen und sogar einen Jedi schnappen, wenn er ihn gewinnbringend losschlagen kann. Solche Figuren zu entwickeln, hat viel Spaß gemacht, aber auch unsere Lieblingsschurken werden in großem Stil zurückkommen.
Grievous Intrigue war für Grievous eine gute Folge, weil er zumindest in der Lage war, Eeth Koth für eine Minute festzuhalten. Außerdem gab es eine nette Raumschlacht. Trotzdem muss man sich manchmal hinsetzen und die Auftritte von diesen Superschurken ernsthaft durchplanen. Was stellen wir mit ihnen an? Was sich im Moment zusammenbraut, wird wirklich gut werden und richtig groß. Wir haben sie nicht vergessen, soviel ist sicher.
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