Wie die Financial Times berichtet, stehen die Abbey Road Studios angesichts der drohenden Pleite des Plattenlabels EMI zum Verkauf. Berühmt wurden sie durch die dortigen Aufnahmen der Beatles, allerdings sind sie auch für Krieg der Sterne-Fans von einiger Bedeutung, denn hier wurde die Filmmusik der letzten 5 Kinofilme aufgenommen. Die Aufnahmen zur Filmmusik des ersten Film waren noch in den Anvil Studios in Denham, einer Ortschaft westlich von London, über die Bühne gegangen.
Das Haus in der Abbey Road 3 wurde 1929 von EMI für 100.000 Britische Pfund erworben und von der Firma in eines der besten Aufnahmestudios der Welt verwandelt. Nachdem sie im Zweiten Weltkrieg für Propagandasendungen verwendet worden waren, gingen seit den 1960ern die Großen des Musikgeschäfts dort ein und aus, von Cliff Richard und den Beatles über Pink Floyd bis zu Oasis, U2 und Green Day. Daneben begannen die Studios mit den Musikaufnahmen zu Das Imperium schlägt zurück ab Anfang der 1980er Jahre auch immer mehr Symphonieorchester anzuziehen, die dort die Musik zu Filmen wie Braveheart, Kingdom of Heaven und Peter Jacksons Herr der Ringe-Trilogie einspielten. 1999, 2002 und 2005 kehrte John Williams mit den Londoner Symphonikern in die Abbey Road zurück, um den Prequels eine angemessene musikalische Untermalung zu verpassen.
In den letzten Jahren hatten die Studios allerdings immer mehr mit Billigkonkurrenz zu kämpfen. Daneben ermöglicht es der technische Fortschritt immer mehr Künstlern, nur mit Mikrofon und Laptop Ergebnisse zu erzielen, für die man vor wenigen Jahren noch ein vollausgestattetes Tonstudio gebraucht hätte. Die Abbey Road Studios sind einem Fachanwalt zufolge damit zu einem "sehr teuren Erbstück" verkommen: "Wenn heute ein Künstler zu seinem Plattenlabel geht und dort erklärt, er wolle gerne in der Abbey Road Aufnahmen machen, wird man ihm offen ins Gesicht lachen."
Der Financial Times zufolge, steht insgesamt nicht zu erwarten, dass EMI sich mit dem Erlös aus dem Verlauf der Studios und der gleichnamigen Marke rechtzeitig von seinen Schulden in Höhe von 140 Millionen Euro befreien kann. Die Pleite des Labels ist also wohl nicht mehr abzuwenden.
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